Vorlass Jürgen Pieplow
Extent and Medium
0,5 lfd. m.
Scope and Content
Jürgen Pieplow wurde 1935 in Rostock geboren. Nach dem Abitur begann er dort als Zeichner, Grafiker und Journalist der Regionalpresse zu arbeiten. Da ihm ein Studium in der DDR verwehrt wurde, ging er 1956 nach Westberlin und studierte dort an der Hochschule für Bildende Künste. Ab 1962 arbeitete er in Hamburg als Verlags- und Werbegrafiker, unter anderen bei Springer und dem Jahreszeiten-Verlag. Von 1971 bis 1977 war er bei der Aktion Sühnezeichen und weiteren christlichen Friedensdiensten als Gestalter und Referent für Öffentlichkeitsarbeit tätig. In den späten 1970er-Jahren machte er sich selbstständig und legte seinen beruflichen Schwerpunkt auf die Buchgestaltung, Illustration und historische Dokumentation. Jürgen Pieplows Arbeiten sind durch das Zusammenspiel von Grafik, Typografie, Kartografie und Fotografie gekennzeichnet. Durch seine Tätigkeit für die Aktion Sühnezeichen, aber auch im Rahmen seiner Selbstständigkeit und privat pflegte Pieplow enge Kontakte zu Überlebenden des Holocaust wie Tadeusz Szymanski und zu den KZ-Gedenkstätten in Polen. Er wirkte außerdem an verschiedenen Ausstellungen und Publikationen zum Thema NS-Verbrechen mit. Für seinen Einsatz für die Aufarbeitung der NS-Verbrechen in Polen wurde Pieplow 1976 mit der Verdienstmedaille des Verbandes polnischer Widerstandskämpfer ausgezeichnet. Im Jahr 2000 erhielt er außerdem die Fritz-Reuter-Medaille des Kulturkreises Mecklenburg. Heute lebt Jürgen Pieplow in Wedel bei Hamburg.
Der Vorlass Jürgen Pieplow umfasst nach Erschließung, Entmetallisierung und Umbettung 19 Archiveinheiten mit einem Gesamtumfang von 0,5 lfd. m. Er besaß bei der Übernahme keine innere Ordnung, so dass bei der Verzeichnung durch die Bearbeiterin Inga Steinhauser im Januar und Februar 2023 eine komplette Neuordnung geschaffen werden musste. Diese orientiert sich an den "Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen" (RNA). Der Gesamtbestand gliedert sich seitdem in die vier Teilbereiche "Werk", "Korrespondenz", "Lebensdokumente" und "Sammlungen". Der Bereich "Werk" umfasst verschiedene fotografische, kartografische und grafische Arbeiten Jürgen Pieplows. Der Großteil steht im Kontext von Ausstellungen und Publikationen im Rahmen seiner Arbeit für die Aktion Sühnezeichen. Im Bereich "Korrespondenz" finden sich neben Korrespondenzen mit dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau vor allem Briefe des Überlebenden Tadeusz Szymanski. Der Bereich "Lebensdokumente" setzt sich aus weiteren Fotografien und Gestaltungsentwürfen sowie verschiedenen Dokumenten, Materialien, Korrespondenzen und Zeitungsausschnitten zusammen, die Pieplows Arbeiten betreffen. Im Bereich "Sammlungen" finden sich schließlich einige originale Zeichnungen des Künstlers Mieczyslaw Koscielniak.
Pre-death legacy Jürgen Pieplow
Extent and Medium
0.5 running meters
Scope and Content
Jürgen Pieplow was born in Rostock in 1935. After his Abitur, he started working for the regional press as a drawer, graphic designer, and journalist. Since he was denied to study in the GDR, he moved to West Berlin in 1956 and studied there at the Academy for Visual Arts. Starting in 1962, he worked as a publishing and advertising graphic designer in Hamburg. He worked for several companies including Springer and the Jahreszeiten-Verlag. From 1971 to 1977, he worked as a designer and a public relations consultant for Aktion Sühnezeichen and other Christian peace services. In the late 1970s, he started his own business and focused on book design, illustration, and historical documentation. Jürgen Pieplow's works are characterized by the interaction of graphics, typography, cartography, and photography. As a result of his occupation but also privately, Pieplow cultivated close contacts with the Polish Holocaust memorials and with many survivors of the Holocaust including Tadeusz Szymanski. He contributed to various exhibitions and publications regarding Nazi violent crimes. In 1976, Pieplow was awarded the Medal of the Association of Polish Resistance Fighters for his dedication to the reappraisal of Nazi crimes in Poland. In 2000, he also earned the Fritz-Reuter-Medal of the Kulturkreis Mecklenburg. Today, Jürgen Pieplow lives in Wedel near Hamburg.
The pre-death legacy Jürgen Pieplow covers after description, demetallization, and filing 19 archival units with a total extent of 0.5 running meters. Since the record group did not have an inner structure upon the acquisition the processor Inga Steinhauser completely reorganized the holding during indexing in January and February 2023. It follows the "rules for the description of personal papers and autographs" (RNA, Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen). The holding is now structured in four sections: "opus" ("Werk"), "correspondence" ("Korrespondenzen"), "personal documents" ("Lebensdokumente"), and "collections" ("Sammlungen"). The section "opus" ("Werk") contains various photographic, cartographic, and graphical works by Jürgen Pieplow. They mostly are related to exhibitions and publications in the context of Pieplow's work for Aktion Sühnezeichen. The section "correspondence" ("Korrespondenzen") contains correspondence with the State Museum Auschwitz-Birkenau but mostly consists of letters from the survivor Tadeusz Szymanski. The section "personal documents" ("Lebensdokumente") comprises further photographs and design drafts as well as various documents, records, correspondence, and newspaper clippings regarding Pieplow's work. The section "collections" ("Sammlungen") contains a few drawings by the artist Mieczyslaw Koscielniak.