Nachlass Michael Zimmermann
Extent and Medium
1,4 lfd. m
Scope and Content
Im Jahr 2005 bot der Historiker Michael Zimmermann (1951-2007) dem Archiv des Fritz Bauer Instituts umfangreiche Unterlagen zur Verfolgung von Sinti und Roma während des Nationalsozialismus als Schenkung an. Michael Zimmermann war Mitglied der Konzeptions-Kommission des Studien- und Dokumentationszentrums und 2001 Gründer des Arbeitskreises "Sinti und Roma" innerhalb des Instituts.
Sein umfangreicher Nachlass zur Geschichte des Völkermords an den Sinti und Roma entstand zum größten Teil in den Jahren 1985 bis 1993 während seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt "Verfolgungserfahrung deutscher Sinti und Roma unter dem Nationalsozialismus" an der Universität Heidelberg, unter der Leitung von Micha Brumlik, Lutz Niethammer und Helmut Baitsch, sowie während seines DFG-finanzierten Habilitationsprojekts "Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische 'Lösung der Zigeunerfrage'".
Der Nachlass Michael Zimmermann umfasst nach Erschließung, Entmetallisierung und Umbettung 39 Archiveinheiten mit einem Umfang von insgesamt 1,4 lfd. m. Er besaß ursprünglich keine innere Ordnung, weshalb bei der Erschließung und Verzeichnung durch den Bearbeiter Johannes Beermann-Schön im August 2016 eine komplette Neuordnung geschaffen werden musste. Sie orientiert sich an den "Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen" (RNA).
Die ursprünglich vorhandenen Aktentitel des Nachlasses waren, bezogen auf den Akteninhalt, oftmals zu weit gefasst oder missverständlich formuliert. Sie wurden daher vorsichtig korrigiert, wobei darauf geachtet wurde, möglichst Formulierungen zu finden, die nah an die ursprünglich von Michael Zimmermann vergebenen Titel heranführen.
Der Gesamtbestand gliedert sich in die drei Teilbereiche "Werke", "Korrespondenzen" und "Sammlungen". Der Bereich "Werke" bezeichnet von Michael Zimmermann selbst verfasste und geschaffene Aufzeichnungen und umfasst mehrere Archiveinheiten mit Interviews mit überlebenden Sinti, ein umfangreiches Inventar themenrelevanter Archivbestände sowie eine Zusammenstellung von Ereignissen im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, die Sinti und Roma betrafen.
Im Bereich "Korrespondenzen" findet sich der Briefwechsel, den Michael Zimmermann mit deutschen und internationalen Archiven im Rahmen der DFG-Projekte "Verfolgungserfahrung deutscher Sinti und Roma unter dem Nationalsozialismus" und "Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische 'Lösung der Zigeunerfrage'" führte.
Den größten Teil des Nachlasses nimmt der Bereich "Sammlungen" ein, der vom Bestandsbildner gesammelte Materialien zur Verfolgung von Sinti und Roma während des Nationalsozialismus umfasst. Dabei handelt es sich sowohl um originäre Archivalien als auch um reproduziertes Archivgut aus Fremdarchiven, seltene Publikationen und Druckschriften, Typoskripte befreundeter ForscherInnen sowie handschriftliche Exzerpte zu eingesehenen Archivbeständen. Vereinzelt enthalten die Archiveinheiten auch Korrespondenzen und konzeptionelle Ausarbeitungen die beiden DFG-Projekte betreffend.
Bequest Michael Zimmermann
Extent and Medium
1.4 running meters
Scope and Content
In 2005, the historian Michael Zimmermann (1951-2007) offered his pre-death legacy as a gift to the archive of the Fritz Bauer Institute. The documents concern the persecution of Sinti and Roma during the period of National Socialism. Michael Zimmermann was a member of the Fritz Bauer Institute's conception commission and became the founder of the Institute's study group "Sinti and Roma" in 2001.
His extensive bequest regarding the history of the genocide of Sinti and Roma originated mainly in the years 1985 to 1993 when he worked as a research associate at the DFG project "Verfolgungserfahrungen deutscher Sinti und Roma unter dem Nationalsozialismus" headed by Micha Brumlik, Lutz Niethammer and Helmut Baitsch at the University of Heidelberg, and during his habilitation project "Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische 'Lösung der Zigeunerfrage'" financed by the DFG.
The bequest Michael Zimmermann contains after description, demetallization and filing 39 archival units with a total extent of 1.4 running meters. Since it did not have an inner structure the processor Johannes Beermann-Schön created an entirely new order during the description in August 2016. It follows the "rules for the description of personal papers and autographs" (RNA, Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen).
The original file titles had often been too ambiguous or too broad for the actual content of the files. They were therefore corrected carefully while making sure to find a wording close to Michael Zimmermann's original title.
The holding is now structured in three sections: "opus" ("Werk"), "correspondence" ("Korrespondenz") and "collections" ("Sammlungen"). The section "opus" ("Werk") covers records drafted by Michael Zimmermann himself. It also includes several archival units of interviews with Sinti survivors, an extensive inventory of relevant archival holdings, as well as a compilation of incidents at Auschwitz-Birkenau extermination camp regarding Sinti and Roma.
The section "correspondence" ("Korrespondenz") contains the exchange of letters between Michael Zimmermann and German and international archives for the DFG projects "Verfolgungserfahrung deutscher Sinti und Roma unter dem Nationalsozialismus" and "Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische 'Lösung der Zigeunerfrage'".
The section "collections" ("Sammlungen") is the biggest part of the bequest. It covers material collected by Zimmermann regarding the persecution of Sinti und Roma during the period of National Socialism. There are original archivalia, as well as replicated archivalia of other archives, rare publications, typescripts of friendly researchers and handwritten excerpts of archival holdings he consulted. Occasionally, there also are correspondences and conceptional drafts regarding the two DFG projects.