Dorn, Lotte u. Rudi
Biographical History
Rudi Dorn (1908-1944): - geboren am 04. November 1908 in Krotoschin [vgl. Krotoszyn, Polen]- katholischer Konfession- Geschwister: Erika, Thea, Bruno, Stasi (und Gretel ?)- (Oktober 1926) verpflichtet sich bei der Wehrmacht für zwölf Jahre- Mai 1934 Versetzung nach Deutsch Krone [vgl. Walcz, Polen]- April 1935 Oberfeldwebel der 1. Kompanie des Ersatz-Bataillon 8 in Deutsch Krone, Leiter der Schreibstube und des Innendienstes; Beitritt zum Ruderverein von Deutsch Krone- Weihnachten 1935 Verlobung mit Lotte Münch- Juli 1936 Hochzeit- 3 Kinder- September 1936 Versetzung nach Wesel am Rhein- September (?) 1937 Versetzung nach Gremmendorf [Stadtteil von Münster]- September (?) 1938 erneut in Wesel am Rhein (Reitzensteinkaserne)- Oktober 1938 Beginn eines pädagogischen Studiums zum Oberfachschullehrer an der Hochschule Trier, dabei Aufenthalt an verschiedenen Orten- spätestens ab Februar 1939 Mitglied der NSDAP- September 1939 Aufenthalt an der Heeresgasschutzschule in Celle - spätestens seit September 1939 Leutnant- November 1939 Versetzung von der 1. Kompanie des Infanterie-Ersatz-Bataillons 105 in Gnesen als Kompaniechef der 1. Kompanie des Infanterie-Ersatz-Bataillons 80 nach Hohensalza [vgl. Inowroclaw, Polen]- April 1940 Versetzung zur Heeres-Unteroffizier-Vorschule in Dresden, Zugführer und Erzieher von Auszubildenden- Sommer 1940 1. Prüfung (Examen), danach unterrichtet er das Fach Deutsch; Oberleutnant - Juni 1941 Versetzung an die Lehrakademie der Luftwaffe in Berlin- Oktober 1941 Versetzung an die Unteroffiziersschule I der Luftwaffe in Wermsdorf in der Hubertusburg, unterrichtet Erdkunde und Geschichte- Januar 1942 Versetzung an die Unteroffiziersschule II der Luftwaffe in Stetten im Remstal, übernimmt eine Klasse- Sommer 1942 2. Prüfung (Examen) zum Oberfachschullehrer- November 1943 Versetzung zur 5. Kompanie der Unteroffiziersschule II der Luftwaffe im Schloss Lindich bei Hechingen- Juli 1944 Versetzung als Kompaniechef zum Truppenübungsplatz Elsenborn [Belgien]- Ende August 1944 Versetzung an die Ostfront in die Nähe von Ergli (ca. 100 km östlich von Riga [Lettland]) zur Luftwaffenfelddivision, Bataillon Eitel als Kompaniechef der 2. (?) Kompanie- ab dem 14. September 1944 vermisst nach einem Angriff der sowjetischen Armee, ca. 10 - 15 km südlich von Ergli bei Veneni-Tekeni- 10. November 1948 Todeserklärung, gefallen am 14. September 1944 in Veneni-Tekeni/Livland Lotte Dorn (1913/1914-?): - geboren im Februar 1913 oder 1914 als Lotte Münch- eine Schwester: Ilse- wohnhaft bei ihren Eltern in Güls an der Mosel [seit 1970 Stadtteil von Koblenz]- Besuch einer Schule (Fächer u. a. Maschinenschreiben, Stenographie, Buchführung), Abschluss im März 1935 (Examen)- April 1935 bis Oktober 1935 arbeitet als Helferin im Telegraphenamt- November 1935 bis Januar (?) 1936 arbeitet bei der Amtsleitung der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) in Koblenz für das Winterhilfswerk (WHW)- Weihnachten 1935 Verlobung mit Rudi Dorn- Januar 1936 bis Ende Juni 1936 arbeitet bei der Gauleitung in Koblenz- 1. Hälfte 1936 Religionsstunden bei den Ursulinen in Koblenz, Ende Mai 1936 konvertiert sie zum katholischen Glauben- Juli 1936 Hochzeit- 3 Kinder- Wohnort von Rudi und Lotte Dorn nach Hochzeit 1936 nicht eindeutig, vermutlich wohnten sie ab September 1936 in Wesel am Rhein und ab September 1937 in Gremmendorf [Stadtteil von Münster], ab Herbst 1938 wohnte Lotte wieder bei ihren Eltern, häufige gegenseitige Besuch von Lotte und Rudi bis Herbst 1939 - Dezember 1939 Umzug in eigene Wohnung in Güls an der Mosel- ab 1941 bekam die Familie verschiedene Pflichtjahrmädchen zur Unterstützung im Haushalt - Mitte August bis Anfang September 1941 Urlaub von Lotte Dorn in Altenkirchen (Westerwald)- April 1942 Erhalt ein kleines Stück Feld- 12. Oktober 1944 Vermisstenmeldung Rudi Dorns erhalten- Lotte Dorn bemühte sich ab 1947 Informationen über das Schicksal ihres Mannes zu erhalten, über ihr weiteres Leben ist nichts bekannt.
Scope and Content
Der Bestand ist eine Abgabe an das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte von Angehörigen. Er besteht aus der Korrespondenz des Ehepaars Rudi und Lotte Dorn miteinander, von Januar 1935, nachdem diese sich im Dezember 1934 kennengelernt hatten, bis zum Herbst 1944. Die von der Familie vorgenommene Sortierung der Korrespondenz wurde weitgehend beibehalten, die ersten acht Bände enthalten die Schreiben Rudi an Lotte Dorn, danach kommen acht Bände mit den Schreiben Lotte an Rudi Dorn. Die beiden führten einen regen Schriftwechsel, meist nur um wenige Wochen unterbrochen, wenn Rudi Heimaturlaub hatte oder Lotte ihn besuchte. Ausgenommen davon ist die Zeit zwischen Sommer 1936 und Herbst 1938 in der wenig, bzw. für das Jahr 1937 gar keine, Korrespondenz vorhanden ist, da in dieser Zeit Lotte und Rudi Dorn zusammen wohnten. Inhaltlich befassen sich die Schreiben fast ausschließlich mit privaten Belangen, politische Themen spielen für des Ehepaar hingegen keine große Rolle. In der Korrespondenz geht es um ihre Beziehung, Zukunftsplanung, Hochzeit, Wohnungssuche, ihre Kinder, finanzielle Angelegenheiten, Ausbildung, Familienangehörige, Bekannte, Beschreibungen des Alltags und der Erlebnisse und während des Krieges um Lebens- und Sachmittelversorgung, Sorge um den Partner, kurze Einschätzungen des Kriegsverlaufes und viele Beschreibungen der Luftangriffe auf Koblenz und Umgebung. Die Briefe, Postkarten und die Feldpost liegen bis auf Rudi Dorns letztes Schreiben im Original vor, die Mehrheit der Briefe mit Umschlag. Bis auf wenige maschinenschriftliche Briefe sind die Schreiben handschriftlich verfasst. Die Briefe von Rudi an seine Frau sind weitgehend vollständig, hingegen fehlen bei den Briefen von Lotte an ihren Mann vereinzelt Seiten und, vor allem im Jahr 1944, wahrscheinlich ganze Briefe. Im Bestand befinden sich diverse getrocknet Blumen und einzelne stenographische Schriften, meist auf kleinen Zetteln oder auf Briefumschlägen. Des Weiteren enthalten die Bände mit Schreiben Lotte an Rudi Dorn. Außerdem sind in allen Bänden verschiedene Anlagen und einzelne Schreiben an andere bzw. von anderen Personen oder Institutionen enthalten. Der letzte Band besteht aus Schreiben an Lotte Dorn und aus Schreiben betreffend der Suche nach und des Schicksals von Rudi Dorn.
Conditions Governing Access
Bestandsnutzung gemäß aktuell gültiger Nutzungsordnung des Archivs des Instituts für Zeitgeschichte.