Hagen, Wilhelm
Biographical History
Wilhelm Hagen, geboren am 26. Oktober 1893 in Augsburg, aus dem Wandervogel und der Freideutschen Jugend hervor gegangen und 1919 im Vorstand der sozialistischen Studentengruppe München, wurde 1941 durch Notdienstverpflichtung nach Warschau berufen. Seine Arbeit erstreckte sich neben den laufenden Verwaltungsaufgaben in erster Linie auf die Bekämpfung von Fleckfieber und Tuberkulose. In dieser Stellung wie auch als Beauftragter für Tuberkulosebekämpfung im Generalgouvernement trat er für eine Politik ein, die ihn im Gegensatz zu den damaligen Machthabern brachte, sodass er am 28. Februar 1943 unter Androhung der Verhaftung das Generalgouvernement verlassen musste.Nach dem Entnazifizierungsverfahren vor der Spruchkammer I Augsburg entlastet, war Hagen 1950-1956 Referent für Sozialhygiene im Bundesministerium des Inneren und seit 01. Juli 1956 Präsident des Bundesgesundheitsamtes bis zur Pensionierung 1958.Wilhelm Hagen starb am 29. März 1982 in Bonn.
Scope and Content
Ein Teil der Papiere wurde dem Institut von Hagen bereits 1958 überlassen, 1963 aber an ihn zurückgegeben, da er sie für Prozesszwecke benötigte. Die Schriftstücke sowie zusätzliche Unterlagen kamen in mehreren Abgaben zur endgültigen Ablage in das Archiv.Zusammen mit den letzten Abgaben wurde eine Neutektierung des Bestandes vorgenommen. Der ursprüngliche Sammlungsaufbau mit den ausführlichen Dokumentenregesten ist aus der alten Fassung des Repertoriums in der Anlage ersichtlich.Mai 1994, B. Emmer. Im Nachlass des Sozialhygienikers Rudolf Neubert, Mitarbeiter im Deutschen Hygiene-Museum Dresden (Sächsisches Hauptstaatsarchiv 12741) befindet sich Schriftwechsel mit Wilhelm Hagen aus den Jahren 1927-1938 und 1946-1947. (Mitteilung des Archivs des Deutschen Hygiene-Museums Dresden);Ergänzung: Bestand Neubert wurde auf Wunsch der Erben an das Sächsische Hauptstaatsarchiv abgegeben, dort befindet er sich unter der Signatur 12741.