Bitter, Margarete

Identifier
ED 449
Language of Description
German
Level of Description
Series
Source
EHRI Partner

Biographical History

Margarethe Bitter * 02. August 1902, in Kairo; Eltern Heinrich Bitter (Leiter des staatlichen Hygieneinstituts, Kairo) und Wanda Bitter, offenbar eine Schwester, Hilde.Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges siedelte die Familie nach Deutschland über. Margarethe Bitter studierte in München Jura und schloss 1927 das Examen, 1929 ihre Dissertation in Halle ab. Im Anschluss daran arbeitete sie in einer Anwaltskanzlei in Kairo und bestand weitere, ägyptische Examina, um eine eigene Kanzlei eröffnen zu können. Im Anschluss gelang es ihr, sich mit ihrer Kanzlei in Kairo zu etablieren; unter anderem gehörten die IG Farben, die Auto Union und das deutsche Kali-Syndikat zu ihren Mandanten.Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete Margarethe Bitter in verschiedenen Abteilungen des Auswärtigen Amtes.Im Frühjahr 1946 wechselte Bitter in die Bayerische Staatskanzlei, wo sie schnell zur Expertin für Kriegsgefangenenfragen und Suchdienste avancierte. So initiierte sie auch eine Fragebogenaktion des Suchdienstes des Bayerischen Roten Kreuzes zu Auskünften von Kriegsheimkehrern über andere Kriegsgefangene. 1950 wurde M. Bitter, nun als Oberregierungsrätin, das Referat Rechtsschutz für deutsche Gefangene im Ausland im Bundesjustizministerium übertragen, welchem auch die zentrale Rechtschutzstelle angegliedert war. Als diese ins Auswärtige Amt verlegt werden sollte, wurde M. Bitter als neue Leiterin vorgeschlagen. Zum 01. Februar 1953 wurde Margarethe Bitter zur ersten weiblichen Konsulin der Bundesrepublik Deutschland berufen, Einsatzort nach New York war Cleveland.Nach belegter Tätigkeit im Auswärtigen Amt Bonn für einen deutsch-arabischen Kulturaustausch zu Beginn der 1960er Jahre, wurde das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Rotterdam der nächste Dienstort für M. Bitter. Hier traten erneut Kriegsgefangenenfragen in den Vordergrund, denn im Zuge einiger Gesetzesnovellen wurden frühere Verfahren gegen deutsche Kriegsverbrecher, Urteile und Begnadigungsgesuche in den Niederlanden intensiv diskutiert. Nach ihrer (krankheitsbedingt vorzeitigen) Pensionierung 1965 war Margarethe Bitter weiterhin politisch und gesellschaftlich aktiv. Neben kirchlich-karitativem Engagement war Frau Bitter u.a. auch für den Deutschen Juristinnen-Bund in München tätig.Margerethe Bitter verstarb am 20. Mai 1997 in München.(vgl. auch den Eintrag zu M. Bitter in: Gewandt, Geschickt und Abgesandt: Frauen im Diplomatischen Dienst, hg. v. Ursula Müller/ Christiane Scheidemann, München 2000) U. Elbracht, 2006

Scope and Content

Bei dem Teilnachlass Margarethe Bitter handelt es sich weitgehend um berufliche Papiere und Handakten, die dem Archiv des Instituts für Zeitgeschichte von der Tochter M. Bitters 1997 übergeben wurden.Die beruflichen Stationen von 1946 bis Mitte der 60er Jahre sind gut nachvollziehbar, hierbei besonders die Konzentration auf Fragen der deutschen Kriegsgefangenen auch über die Beschäftigung in der Bayerischen Staatskanzlei bzw. dem Bundesjustizministerium hinaus, es liegen Korrespondenzen und eine größere Anzahl von Materialien -auch verschiedene Länder betreffend- vor und frühe Überlegungen zu einer Dokumentation. Auch für die Geschichte der Suchdienste in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg sind aussagekräftige Dokumente vorhanden.Daneben enthält der Bestand eine eindrucksvolle Korrespondenz- und Materialsammlung zum Themenkomplex Auslandsadoption in den 50er Jahren, besonders nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Unterlagen wurde weitgehend in ihrer Ursprungsablage belassen und unter die Kategorien Kriegsgefangene, Diplomatischer Dienst, Forschung und Varia subsumiert. Der überwiegende Teil der 31 Bände Archivgut gehört zu den Einheiten Kriegsgefangene (Band 1-19) und Diplomatischer Dienst (Band 20-28). Weitere Handakten zur Tätigkeit M. Bitters in der Bayerischen Staatskanzlei befinden sich im Hauptstaatsarchiv München.

Conditions Governing Access

Nach den Vorgaben der Überlasserin ist der Bestand ED 449 nur zu wissenschaftlichen Zwecken und mit Genehmigung der Archivleitung einsehbar.

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