Stiefenhofer, Georg

Identifier
ED 435
Language of Description
German
Level of Description
Series
Source
EHRI Partner

Biographical History

Georg Ferdinand Stiefenhofer wurde am 27. April 1893 als Sohn des Spenglermeisters Ferdinand Stiefenhofer in Augsburg geboren. Von September 1899 bis Juli 1904 besuchte er die Volksschule in St. Max bei Augsburg, anschließend von 1904 bis 1911 die Kreisrealschule sowie die Luitpold-Kreisoberrealschule in München. Nach einer Tätigkeit beim Stadtmagistrat in Augsburg trat Stiefenhofer am 01. Oktober 1912 in das Dritte Bayerische Infanterie-Regiment in Augsburg ein. Einer Weiterverpflichtung folgte ab August 1914 der Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg. 1919 schied er nach der Verwendung bei weiteren Heereseinheiten mit dem Rang eines Unterzahlmeisters vorläufig aus dem Militärdienst aus. Stiefenhofer blieb der Armee jedoch weiterhin verbunden und nahm 1919 und 1920 als Zeitfreiwilliger bei der Niederschlagung der Unruhen in München teil. 1922 erfolgte seine Ernennung zum Feldinspektor. In den frühen Nachkriegsjahren wendete sich Stiefenhofer im Zuge einer beruflichen Neuorientierung der Ausbildung zum Staatlich geprüften Gartenbautechniker zu, die er 1922 an der Gartenbauschule in Weihenstephan abschloss. Anschließend holte er bis 1924, neben einer Tätigkeit an der Bayerischen Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz, sein Abitur nach. Daraufhin begann er ein Studium an der landwirtschaftlichen Hochschule in Weihenstephan, das er mit der Qualifikation zum Diplom-Landwirt beendete. In den darauffolgenden Jahren besetzte er mehrere Assistenzstellen u.a. am Tierzuchtinstitut in Weihenstephan. Am 12. Oktober 1929 heiratete Georg Stiefenhofer Georgine Klebel. Neben verschiedenen Beschäftigungen im Agrarsektor befasste er sich mit seiner Promotion, die er im Juni 1931 an der Technischen Universität München zugesprochen bekam. Von 1931 bis 1933 war er wiederum als Assistent bzw. als wissenschaftlicher Mitarbeiter u.a. beim Oberbayerischen Milchversorgungsverband in München tätig, bevor er am 12. Juni 1933 eine Anstellung bei der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung bekam.Am 01. Mai 1933 trat Stiefenhofer der NSDAP bei. Er war Angehöriger der SA-Reserve sowie später Mitglied des NSFK. Einer Tätigkeit am Arbeitsamt Rosenheim folgte 1934 die Versetzung zum Arbeitsamt Nürnberg, wo er die Nebenstelle Erlangen leitete. Im Mai 1937 besetzte er die Position eines Abteilungsleiters in Kempten, ehe er im Oktober 1937 die Aufgaben des Leiters der Arbeitseinsatzabteilung am Arbeitsamt Aschaffenburg übernahm. Am 19. Juni 1939 beauftragte man Georg Stiefenhofer mit der Wahrnehmung der Geschäfte des stellvertretenden Leiters des Arbeitsamtes Pfarrkirchen. Ein Lehrgang 1939 diente der militärischen Weiterqualifizierung im Zusammenhang mit einer Wiedereinberufung als Beamter des Zahlmeisterdienstes. Im Jahr 1940 wurde er als Leiter der Verwaltung des neuaufgestellten Stalags 307 (Kriegsgefangenen-Stammlager Moosburg-Deblin, Generalgouvernement Polen, Distrikt Lublin) im Rang eines Oberzahlmeisters d. R. in die Wehrmacht einberufen. Im März 1941 wurde er im Zuge seiner Bemühungen um eine Beförderung zum Stabszahlmeister zum Oberzahlmeister der Landwehr ernannt. Am 22. Dezember 1941 zeichnete Generalleutnant von Wittas Stiefenhofer mit dem Kriegsverdienstkreuz aus. Höhepunkt seines aktiven militärischen Werdegangs stellt die Ernennung zum Stabszahlmeister am 31. Januar 1943 dar. Der Entlassung aus dem aktiven Dienst zum 29. Juni 1944 folgte die Aufnahme in das zivile Militärbeamtenkorps im Dienstrang eines Militärverwaltungsrats beim Wirtschaftsstab Ost in Berlin. Nach seiner Kommandierung nach Lemberg als Sachbearbeiter Arbeit wurde Georg Stiefenhofer am 06. November 1944 aus der Wehrmacht entlassen. Sein weiterer Lebensweg ist, nach einer Aufforderung zur Nachmusterung im Januar 1945, nicht mehr aus den Dokumenten des Nachlasses ersichtlich.

Scope and Content

Der Nachlass von Georg Stiefenhofer wurde im April 1996 von Magdalena Sossau dem Institut für Zeitgeschichte übergeben. Die Materialien erstrecken sich über die Jahre 1912 bis 1945 (1975). Sie beziehen sich nahezu ausschließlich auf militärische Vorgange dieser Zeit, mit denen Stiefenhofer in Verbindung stand. Neben Originaldokumenten aus dem Ersten Weltkrieg, u.a. Auszügen aus seinen Personalakten, sind Unterlagen über Stiefenhofers militärischen Werdegang aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg bis zur Beförderung zum Stabszahlmeister 1944 vorhanden. Der thematische Schwerpunkt des Nachlasses liegt bei der Tätigkeit als Leiter der Verwaltung im Stalag 307, das im Jahr 1944 in Oflag 77 (Offizierslager) umbenannt wurde. Ebenso liegen Unterlagen aus der Verwendung Stiefenhofers als Militärverwaltungsrat (1944) vor. Der Nachlass enthält kaum Korrespondenzen. Nur wenige Materialien dokumentieren Aspekte seines Zivillebens: etwa Photographien und persönliche Dokumente (Ausweise). Einige wenige Zeitungsausschnitte betreffen in erster Linie seinen zivilen Arbeitsbereich, das Arbeitsamt. Daneben finden sich Abschriften der zweiten Predigt des Bischofs von Münster (1941) sowie eines Briefes Clemens August Graf von Galens und eine Karikatur aus dem Jahr 1945; diese Überlieferungen sind im letzten Band zusammengefaßt.

Conditions Governing Access

Die Benutzung des Bestandes erfolgt gemäß Benutzungsordnung des IfZ-Archivs. Juli 1998, Volker Konrad.

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