Loritz, Alfred

Identifier
ED 194
Language of Description
German
Level of Description
Series
Source
EHRI Partner

Biographical History

Alfred Loritz1902-1979Rechtsanwalt, Politiker Mitglied der "Wirtschaftspartei – Reichspartei des deutschen Mittelstandes" (WP) bis zur Harzburger Front 1932, Widerstandstätigkeit gegen den Nationalsozialismus, 1939 Flucht in die Schweiz.1945 Gründung der Partei "Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung" (WAV), Erfolge bei Landtags- und Bundestagswahlen. Alfred Loritz war Bayerischer Minister für Entnazifizierung 1946 bis zur Entlassung Juni 1947. Vorübergehender Ausschluß aus der WAV, 1948 erneut Vorsitzender. Mittlerweile mehrere Verfahren wegen Anstiftung zum Meineid, Beleidigungsklagen und ähnliches, Aufhebung der Immunität als Landtagsabgeordneter. Ab 1949 Mitglied des Bundestages, 1951 Ausschluß aus Fraktion und Partei, dabei bis zum Ende der Legislaturperiode 1953 MdB. Im Anschluß politischer Neuversuch in Bremen mit der "Deutschen Aufbau-Vereinigung" (DAV). Wiederaufnahme der Verfahren wegen Anstiftung zum Meineid, Flucht Loritz' nach Österreich; dort lebte Loritz bis zu seinem Tod ohne weitere politische Aktivitäten oder Ämter.

Scope and Content

Die vorliegenden Unterlagen befassen sich im wesentlichen mit Prozessen, die gegen Alfred Loritz liefen oder die er selbst anstrengte.Zum Einen enthalten sind schließlich gerichtlich ausgetragene Bemühungen Loritz' zur Erlangung einer Altersversorgung des Deutschen Bundestages sowie die Anfechtung der Streichung aus der Rechtsanwaltschaft. Weiter erhob Alfred Loritz Klagen gegen historische Veröffentlichungen, die zu anderen Bewertungen seiner Tätigkeit wie der Wirkung der WAV kamen als er selbst.Eine Klage gegen die Bank in Liechtenstein, geführt über eine Investmentfirma, ist erhalten, ebenso wie einige Korrespondenzen und wenig Unterlagen zu anderen Rechtsstreitigkeiten.Die Bände 5-10 halten darüber hinaus Prozessunterlagen und Aufzeichnungen bereit, die im Zuge der o.g. Klagen wegen Anstiftung zum Meineid entstanden bzw. in Zusammenhang mit Auseinandersetzungen über und in der Wirtschaftlichen Aufbau-Vereinigung.Der ursprüngliche Prozessgrund trat für Alfred Loritz offenbar in den Hintergrund, denn die Revisionen und Nebenverfahren entfernen sich immer mehr davon; Loritz klagt schließlich auf Verwaltungswegen und wegen Prozessordnungen, letztlich erhebt er mehrfach Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht und auch bei der Europäischen Kommission für Menschenrechte. vgl. auch: Sören Winge: Die Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung (WAV) 1945-53. Entwicklung und Politik einer "undoktrinären" politischen Partei in der Bundesrepublik in der ersten Nachkriegszeit. (zugl. Diss. Univ. Uppsala) Stockholm 1976 (Signatur in der Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte: X 1250);Hans Woller: Die Loritz-Partei. Geschichte, Struktur und Politik der Wirtschaftlichen Aufbau-Vereinigung (WAV) 1945 - 1955, Stuttgart 1982 (Signatur in der Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte: X 2021) oderHans Woller: Die Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung, in: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1990, Opladen 1984, Band 2, S. 2458-2481sowie weitere Veröffentlichungen unter der Notation x 521.10.

Conditions Governing Access

Bestandsnutzung gemäß aktuell gültiger Benutzungsordnung des Archivs des Instituts für Zeitgeschichte.

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