Forster, Dirk

Identifier
ED 134
Language of Description
German
Level of Description
Series
Source
EHRI Partner

Biographical History

Dirk Forster wurde am 05. April 1884 als Sohn des Professors für Hygiene und Bakteriologie, Josef Forster, in Amsterdam geboren. Nach der Berufung seines Vaters an die Kaiser-Wilhelm-Universität in Strassburg im Jahre 1896 besuchte Dirk Forster das dortige humanistische Gymnasium bis zu seinem Abitur 1902. Danach studierte er an den Universitäten in Strassburg, München und Leipzig Jura. Dem Referendarexamen 1906 folgte 1911 die Promotion zum Dr. jur. Im gleichen Jahr bestand Dirk Forster auch das Assesorexamen und trat in den elsass-lothringischen Verwaltungsdienst ein. 1912 wurde Dirk Forster in den Vorbereitungsdienst für die höhere konsularische Laufbahn aufgenommen. 1914 zum Vizekonsul ernannt, bekleidete er Auslandsposten in Belgrad und Amsterdam. Von 1914 bis 1916 kämpfte er als Leutnant und Oberleutnant d.R. an der Front und erwarb sich das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse. 1919 erfolgte seine Ernennung zum Legationsrat, 1921 zum Gesandtschaftsrat II. Klasse bei der deutschen Botschaft in Paris und 1926 zum Vortragenden Legationsrat. In dieser Eigenschaft führte er als Kommissar der Reichsregierung von 1926 bis 1931 die Verhandlungen in der Botschafterkonferenz und im Interalliierten Militärkomitee über Abrüstungsfragen nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages. Von 1931 bis 1937 war Dirk Forster Botschaftsrat bei der deutschen Botschaft in Paris. 1937 wurde er auf persönliche Anordnung Hitlers in den Ruhestand versetzt, da er sich gegen die Remilitarisierung des Rheinlandes und den Bruch des Vertrages von Locarno ausgesprochen hatte. Von 1939 bis zum Ende des Krieges war Dirk Forster zunächst Berater und später kaufmännischer Angestellter bei I. G. Farben. Mit der Errichtung des Deutschen Büros für Friedensfragen (DBfF) im April 1947 wurde Dirk Forster Leiter der Rechtsabteilung und zugleich ständiger Stellvertreter des Leiters des DBfF, Staatssekretär Fritz Eberhard. Nach Auflösung dieses Büros wurde Dirk Forster nicht in das Auswärtige Amt übernommen. Im Juli 1952 erhielt Dirk Forster im Rahmen des Gesetzes zur Regelung der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts für Angehörige des öffentlichen Dienstes mit den entsprechenden Wiedergutmachungsleistungen das Recht zuerkannt, die Amtsbezeichnung "Gesandter Erster Klasse a.D." zu führen. Von 1951 bis 1955 übte Dirk Forster eine Lehrtätigkeit an der Hochschule für Politik in München aus. Er starb am 27. Februar 1975.

Scope and Content

Der vorliegende Bestand gelangte in zwei Abschnitten an das IfZ. Der Hauptteil wurde von Frau Wesendonk, der Tochter von Dirk Forster, dem Institut übergeben, während ein weiterer Teil auf Betreiben des IfZ durch Herrn Anton Hoch und Herrn Hermann Weiß aus dem noch bei der Familie Wesendonk verbliebenen Restbestand des Nachlasses ausgesucht wurde. Den weitaus wichtigsten und umfangreichsten Teil des Nachlasses bilden die Unterlagen von Dirk Forster aus seiner Tätigkeit als Leiter der Rechtsabteilung und als ständiger Stellvertreter des Leiters des Deutschen Büros für Friedensfragen (DBfF) von 1947 bis 1950. Er gibt Aufschlüsse über den Aufbau, die Organisation, Arbeitsweise und Arbeitsgebiete des DBfF und seiner Rechtsabteilung. Gutachten, Memoranden, Aktenvermerke und Korrespondenzteile eröffnen einen informativen Einblick in die von dieser Dienststelle entwickelten Pläne und Gedanken über die künftige Ausgestaltung Deutschlands und seiner außenpolitischen Stellung in einem europäischen Verband. Von geringerem Quellenwert ist der Teil des Nachlasses, der die Lehrtätigkeit Dirk Forsters an der Hochschule für Politik und seine publizistischen Aktivitäten belegt. Schließlich enthält der Nachlass noch persönliche Dokumente über Studiengang und berufliche Laufbahn im Auswärtigen Dienst. Der Nachlass wurde in thematische Hauptgruppen aufgeteilt und unter sachlichen und chronologischen Gesichtspunkten neu geordnet.

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