31 Berichte und Aussagen
Scope and Content
Der Teilbestand vereint Sammlungsgut verschiedener Provenienzen und setzt sich maßgeblich aus Erinnerungsberichten, Zeugenaussagen, Abhandlungen oder Anmerkungen ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald zusammen. Er stellt somit einen der Kernbestände der archivalischen Sammlung zur Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald dar. Die Quellen bieten dichte Informationen zu Haftalltag, lagerinternen Ereignissen und Entwicklungslinien, allgemeinen wie gruppenspezifischen Haftbedingungen sowie zu administrativen Arbeitsprozessen. Darüber hinaus bieten ausgewählte Berichte Einblicke in das soziale Gefüge der „Häftlingsgesellschaft“, so z.B. mit Blick auf hierarchische Strukturen, Handlungs- und Interaktionskreise oder individuelle und gruppenspezifische Selbstbehauptungs- und Überlebensstrategien. Die Sammlung wurde 1971 angelegt, systematisiert und im Laufe der Zeit stetig erweitert. Dabei dienten ursprünglich thematisch geordnete Aussagen ehemaliger Häftlinge des KZ Buchenwald als Grundstock. Diese wurden von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung des Buchenwald-Überlebenden und späteren Historikers Walter Bartel zusammengetragen, um sie für die 1960 im Auftrag der Fédération Internationale des Résistants, des Victimes et des Prisonniers du Fascisme (FIR) erschienenen Veröffentlichung „Buchenwald. Mahnung und Verpflichtung“ verwenden zu können. Ergänzung fand die Sammlung zudem durch Auszüge aus diversen akademische Arbeiten, wie die Studienarbeit von Christine Wenzel zum Häftlingskrankenbau oder der Dissertation von Wolfgang Weber und Günter Kühn "Die illegale militärische Organisation im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald und der bewaffnete Aufstand". Stetigen Zuwachs erhielt die Sammlung darüber hinaus durch Materialien, die als Schenkungen von Überlebenden des KZ Buchenwald selbst oder deren Angehörigen in das Archiv gelangten. Der Bestand umfasst derzeit 1081 Akteneinheiten mit ca. 10lfm. Bis 1973 erfolgte eine erstmalige Erfassung und Grobverzeichnung in einer Findkartei. Eine datenbankgestützte Tiefenerschließung des Bestandes konnte im Rahmen eines Digitalisierungsprojektes der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora 2024 abgeschlossen werden.