Magistrat der Stadt Berlin, Deputation für das Gesundheitswesen / Hauptgesundheitsamt

Identifier
A Rep. 003-03 (Karteien)
Language of Description
German
Source
EHRI Partner

Scope and Content

Vorwort

A Rep. 003-03 Magistrat der Stadt Berlin, Deputation für das Gesundheitswesen / Hauptgesundheitsamt

1. Behördengeschichte

Bis zum Jahr 1874 lag die Aufsicht über die Verwaltung der städtischen Krankenhäuser bei der Armendirektion. Kurze Zeit vor der Vollendung des städtischen Krankenhauses im Friedrichshain wurde durch Gemeindebeschluss vom 12. / 22. Januar 1874 eine "Deputation für die Verwaltung der städtischen Krankenhäuser" gebildet. Durch diese Deputation wurde für jedes städtische Krankenhaus ein Kuratorium gebildet und gleichzeitig bestimmt, dass alle die öffentliche Gesundheitspflege betreffenden Angelegenheiten an die Deputation zu überweisen seien.
Bald darauf wurde ohne Gemeindebeschluss die Bezeichnung in "Deputation für die öffentliche Gesundheitspflege" geändert. Im Oktober 1893 ging die Aufsicht über die Verwaltung der städtischen Krankenhäuser von den Einzelkuratorien auf die neu gebildete "Deputation für die städtischen Krankenhäuser" über. Der Geschäftskreis dieser Deputation erfuhr durch die Auflösung der "Deputation für die öffentliche Gesundheitspflege" im Jahre 1896 eine Erweiterung. Zugleich wurde sie in "Deputation für die städtischen Krankenanstalten und die öffentliche Gesundheitspflege" umbenannt. Als Büro fungierte das Büro der Krankenanstalten, das neben den Angelegenheiten dieser Deputation auch die Angelegenheiten der Deputation für die städtische Irrenpflege, des Kuratoriums des Friedrich-Wilhelm-Hospitals und der Siechenanstalten, der Volks- und Flussbadeanstalten und der Desinfektionsanstalten bearbeitete.
Im September 1915 wurde die öffentliche Gesundheitspflege einer neu gebildeten Deputation für das städtische Gesundheitswesen übertragen. Dieser Deputation waren das Medizinalamt und die öffentliche Desinfektionsanstalt I unterstellt.
Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 25. November 1920 wurde für die Stadtgemeinde Berlin eine "Deputation für das Gesundheitswesen" geschaffen. Auf Vorschlag dieser Deputation beschloss der Magistrat am 15. Dezember 1920 die Aufhebung des Medizinalamtes und die Gründung eines Zentralgesundheitsamtes (später Hauptgesundheitsamt genannt) als Geschäftsstelle der Deputation. In der durch Gemeindebeschluss vom 3. / 23. Juni 1921 aufgestellten Satzung wurde festgelegt, dass der Magistrat im wesentlichen die allgemeinen Angelegenheiten des Gesundheitswesens zu bearbeiten sowie die Alt-Berliner Anstalten und Einrichtungen zu verwalten hatte, während den aus den früheren Vororten gebildeten Bezirksämtern die Verwaltung der in ihrem Bereich gelegenen gesundheitlichen Anstalten oblag.
Zu einer Änderung in der Organisation des Gesundheitswesen kam es 1926 durch die Bildung des neuen Stadtamtes für Leibesübungen, wodurch das Badewesen auf die neu eingesetzte Deputation für Leibesübungen überging.

Dienstblatt Teil VII
Nr. 44 vom 31.03.1928 Vorläufiges Geschäftsverfahren für die Verschickung von Erwachsenen und Kindern in Kuranstalten und Heilstätten
Nr. 171 vom 13.06.1930 Vorschrift für den Pflegedienst in den städtischen Krankenhäusern
Nr. 88 vom 26.02.1931 Zur Verordnung des RMdInnern über das Verschreiben Betäubungsmittel enthaltender Arzneien und ihre Abgabe in Apotheken vom 19.12.1930(RGBl. 1930 I Nr. 51)
Nr. 145 vom 06.05.1931 Dienstanweisung für das Pflegepersonal der Krankenhäuser und Hospitäler der Stadt Berlin
Nr. 135 vom 13.04.1933 Änderung der Bezeichnung Zentrale Gesundheitsverwaltung in Hauptgesundheitsamt
Nr. 162 vom 02.04.1933 Verfahren der Krankenhäuser bei der Überführung Geisteskranker in die Heil- und Pflegeanstalten (Polizeiliche Verfügung)
Nr. 210 vom 15.06.1933 Ausschluss des Krankenhauses der jüdischen Gemeinde für die Einweisung von Hilfsbedürftigen auf Kosten der Berliner Wohlfahrtseinrichtungen (auch bei Juden, Ausnahme nur bei Lebensgefahr, trotzdem Kostenerstattung vorbehalten)
Nr. 216 Aufhebung der Zulassung des Israelitischen Krankenheims, Elsässer Straße 85


2. Bestandsgeschichte

Der Bestand enthält Akten zu Verwaltungsberichten, Geschäftsplänen und Personalangelegenheiten. Zur Neuorganisation des Gesundheitswesens im Jahr 1935 sind ebenfalls zahlreiche Akten vorhanden. Im Rahmen der Aufsichtsführung sind zahlreiche Akten über die zahlreichen Berliner Krankenhäusern, über die Heil- und Pflegeanstalten in Dalldorf (später Wittenauer Heilstätten) und in Herzberge, über die Badeanstalten, zum Hygienischen Institut und zu den Ausweichkrankenhäusern in Karlsbad und Marienbad und anderen Hilfskrankenhäusern.
Zum Schwerpunkt "Einsatz ausländischer Zwangsarbeiter in Berlin" können einige Akten des Krankenhaus Mahlow Hinweise geben. Die teilweise vorhandenen Krankenblätter ausländischer Zwangsarbeiter runden den Bestand ab..

Die Akten der Bestände "Magistrat, Hauptgesundheitsamt (STA Rep. 003-03), der Sammelrepositur "Magistratsbehörden" (LAB Rep. 239) und "Senatsverwaltung für Gesundheit (LAB Rep. 12) wurden nach der Feststellung der Provenienz den Beständen "Magistrat der Stadt Berlin, Deputation für das Gesundheitswesen/Hauptgesundheitsamt" (A Rep. 003-03), "Senatsverwaltung für Gesundheit" (B Rep. 012) und "Magistrat von Berlin, Abteilung Gesundheit und Sozialwesen" (C Rep. 118) neu zugeordnet und verzeichnet.
Über die Findmittel Augias-Datenbank und Findbuch ist der Bestand "Magistrat der Stadt Berlin, Deputation für das Gesundheitswesen/Hauptgesundheitsamt" (A Rep. 003-03) jetzt nutzbar.

Er umfaßt 267 Akten ( …. lfm) mit der Laufzeit 1869 bis 1959.

Vereinzelte Unterlagen sind auf Grund der archivgesetzlichen Bestimmungen nach § 8 Archivgesetz Berlin (ArchGB) vom 29. November 1993 i. d. F. vom 15. Oktober 2001 für die Benutzung gesperrt. Nach § 8 Abs. 4 ArchGB kann eine Verkürzung der Schutzfristen auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin.

Der Bestand wird wie folgt zitiert: LAB A Rep. 003-03 Nr. ...


3. Korrespondierende Bestände

A Pr.Br.Rep. 030 Polizeipräsidium Berlin
A Pr.Br.Rep. 057 Der Stadtpräsident der Reichshauptstadt Berlin
A Rep. 000-02-01 Stadtverordnetenversammlung zu Berlin
A Rep. 001-02 Magistrat von Berlin - Generalbüro
A Rep. 001-06 Personalbüro des Magistrats

B Rep. 012 Senatsverwaltung für Gesundheitswesen

C Rep. 118 Magistratsverwaltung für Gesundheitswesen



4. Literatur- und Quellenverzeichnis

Die Einrichtungen des Wohlfahrts- und Gesundheitswesens sowie die sonstigen gemeinnützigen Einrichtungen in der Reichshauptstadt Berlin – Graubuch, hrsg. vom Archiv für Wohlfahrtspflege, Berlin 1941.

Münch, Ragnhild: Gesundheitswesen im 18. und 19. Jahrhundert - das Berliner Beispiel, Berlin 1995.



Berlin, Juni 2007 Kerstin Bötticher

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