Auffanglager Breendonk

Identifier
DE ITS 1.1.4
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1940 - 31 Dec 1946
Level of Description
Collection
Languages
  • de,,en,,fr / Latn
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

3 Ordner

digital reproductions

902

Originale, Fotokopien

Creator(s)

Archival History

Die Sammlungen des ITS wurden entsprechend den Anforderungen seiner ursprünglichen Aufgabe, als Such- und Anlaufstelle für Überlebende und Angehörige von Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung, angelegt. Die aufzunehmenden Dokumente wurden nach ihrem Erfassungsdatum chronologisch registriert. Die bestehende Ordnung der Konzentrationslagerbestände nach dem Pertinenzprinzip ist somit als Teil der Entwicklungen innerhalb der Organisationsstruktur des Suchdienstes zu verstehen. Die Bestände beinhalten eine Vielzahl unterschiedlicher Dokumententypen, wie individuelle Einzelunterlagen oder Listenmaterial. Entstanden sind sie zum Teil direkt bei den nationalsozialistischen Behörden und Organisationen oder auf Veranlassung der Alliierten und humanitärer Organisationen nach der Befreiung. In den ITS gelangten sie zum einen durch die Übergabe von Regierungen, Privatorganisationen, anderen Archiven und von Privatpersonen, zum anderen durch gezielten Dokumentenerwerb durch Mitarbeiter/innen des ITS, in der Absicht die teils großen Lücken der jeweiligen Lagergeschichte zumindest zu verringern, denn von den 24 Konzentrationslager der Kriegszeit mit ihren über 1.000 Außenkommandos sind lediglich die Dokumente der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau namentlich nahezu vollständig vorhanden. Andere Lager sind gut oder nur teilweise, spärlich oder überhaupt nicht mit namentlichen Dokumenten belegt. Neben den im Original vorhandenen, liegen in den Sammlungen des ITS viele Dokumente als Kopie vor. Dabei ist zu beachten, dass diese Kopien nicht selten die einzig bekannten Exemplare der jeweiligen Unterlagen sind. Der überwiegenden Mehrheit der Konzentrationslagerbestände wurde unter x.x.x.1 Listenmaterial zugeordnet. Dabei handelt es sich um Sammlungen personenbezogener Unterlagen, die nach Konzentrationslagern sortiert und nach dem Aktenplan der UNRRA, AL 4, unter GCC (German Concentration Camp), OCC (Outside Concentration Camp) oder VCC (Various Concentration Camp) abgelegt sind. Alte Aktenzeichen: OCC 4

Scope and Content

Die Sammlung enthält v.a.: Liste ehemaliger Häftlinge, Wachbücher, Berichte über KL Breendonk, Korrespondenz betr. Ernährung der Häftlinge Geschichte des Auffanglagers Breendonk 1940-1944: Das Fort Breendonk wurde 1906 als Teil des Verteidigungsgürtels um Antwerpen errichtet. Am Anfang des Ersten Weltkriegs erlitt es schwere Zerstörungen und wurde in der Zwischenkriegszeit als Festung der belgischen Armee genutzt. Wenige Monate nach der Kapitulation Belgiens am 28. Mai 1940 erhielt die Festung die Funktion eines Gefängnisses und Auffanglagers, welches bis zur Befreiung im September 1944 insgesamt etwa 3.000 bis 3.600 Häftlinge durchliefen. Die Mehrheit der Gefangenen setzte sich aus Mitgliedern kommunistischer Widerstandsgruppen und anderer politischer Gegner sowie Bürger der Sowjetunion, die sich in Belgien aufhielten, zusammen. Viele von ihnen wurden in dem Lager durch Folter, Hinrichtungen und den rauen Lebensbedingungen ermordet oder in andere Konzentrationslager - zum Beispiel nach Buchenwald und Neuengamme – gebracht. Die erste Inhaftierung jüdischer Häftlinge erfolgte im September 1940. Sie wurden bis 1942 von den anderen Insassen getrennt untergebracht und anschließend zunächst in das Sammellager in Mechelen (frz.: Malines) verschleppt. Von dort aus erfolgte ihre Deportation in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Im Zuge der herannahenden alliierten Truppen kam es im August 1944 zur „Evakuierung“ Breendonks durch die deutschen Wachmannschaften. Die verbliebenen Gefangenen kamen in das Sammellager in Mechelen, von wo sie nach Deutschland und Polen weiterdeportiert wurden. Quelle: http://www.memorialmuseums.org/denkmaeler/view/106/Nationale-Gedenkstätte-Fort-Breendonk [Stand 01.08.2012] und http://www.ushmm.org/wlc/en/article.php?ModuleId=10005423 [Stand 01.08.2012].

System of Arrangement

1.1.4.0 Allgemeine Informationen Konzentrationslager Breendonk 1.1.4.1 Listenmaterial Breendonk 1.1.4.5 Nummernkartei Breendonk

Finding Aids

  • Katalog der Konzentrationslager-Dokumente, die sich bei dem International Tracing Service Allied High Commission for Germany befinden. Hrsg. v. d. Allied High Commission for Germany (HIOG), Bad Arolsen 1951. Catalogue of Concentration Camp Records held by the International Tracing Service, ed. Allied High Commission for Germany, Bad Arolsen 1951. In der Nummernkartei (x.x.x.5) wurden alle Hinweiskarten der Konzentrationslagerbestände nach Häftlingsnummern sortiert, es sind Duplikate der Namenkarten der ZNK Datenbank, die durch Ordnernummer und Seitenzahl den Bezug zum Dokument herstellen. Die Nummernkartei enthält sehr viele Dokumente ohne Namen. Durch die Nummernkartei sind die Dokumente nach Häftlingsnummern der verschiedenen Konzentrationslager erschlossen. Namen sind in der Zentralen Namenskartei (ZNK) des ITS recherchierbar

Existence and Location of Originals

  • u.a.: World Jewish Congress, London,, Bundesarchiv Koblenz

Existence and Location of Copies

  • Digitale Kopien der ITS Sammlung: Dokumentations- und Forschungszentrum über den Widerstand, Luxemburg,, Französisches Nationalarchiv, Paris,, Institut für nationales Gedenken, Warschau,, Staatsarchiv Belgien,, USHMM, Washington,, Wiener Library, London,, Yad Vashem, Jerusalem

Sources

  • Benz, Wolfgang/ Distel, Barbara (Hrsg.): Terror im Westen. Nationalsozialistische Lager in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg 1940-1945, Berlin 2004.

  • Levy, Paul M. G.: Das „Auffanglager“ Breendonk. In: Benz, Wolfgang/Distel, Barbara (Hrsg.): Dachauer Hefte. Studien und Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Heft 5: Die vergessenen Lager, München 1994, S. 115-124.

  • Pflock, Andreas: Auf vergessenen Spuren. Ein Wegweiser zu Gedenkstätten in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg, Bonn 2006.

Process Info

  • Willebroek, Antwerpen, Belgium Bearbeitet von SL gemäß des Erschließungssystems des ITS

  • 2013-01-16

Subjects

Places

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