SS-Sammellager Mecheln (Malines)
Extent and Medium
24 Ordner
digital reproductions
8496
Originale, Fotokopien, Film/Rückvergrößerungen
Creator(s)
- International Tracing Service, Bad Arolsen ITS {?}
Archival History
Die Sammlungen des ITS wurden entsprechend den Anforderungen seiner ursprünglichen Aufgabe, als Such- und Anlaufstelle für Überlebende und Angehörige von Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung, angelegt. Die aufzunehmenden Dokumente wurden nach ihrem Erfassungsdatum chronologisch registriert. Die bestehende Ordnung der Konzentrationslagerbestände nach dem Pertinenzprinzip ist somit als Teil der Entwicklungen innerhalb der Organisationsstruktur des Suchdienstes zu verstehen. Die Bestände beinhalten eine Vielzahl unterschiedlicher Dokumententypen, wie individuelle Einzelunterlagen oder Listenmaterial. Entstanden sind sie zum Teil direkt bei den nationalsozialistischen Behörden und Organisationen oder auf Veranlassung der Alliierten und humanitärer Organisationen nach der Befreiung. In den ITS gelangten sie zum einen durch die Übergabe von Regierungen, Privatorganisationen, anderen Archiven und von Privatpersonen, zum anderen durch gezielten Dokumentenerwerb durch Mitarbeiter/innen des ITS, in der Absicht die teils großen Lücken der jeweiligen Lagergeschichte zumindest zu verringern, denn von den 24 Konzentrationslager der Kriegszeit mit ihren über 1.000 Außenkommandos sind lediglich die Dokumente der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau namentlich nahezu vollständig vorhanden. Andere Lager sind gut oder nur teilweise, spärlich oder überhaupt nicht mit namentlichen Dokumenten belegt. Neben den im Original vorhandenen, liegen in den Sammlungen des ITS viele Dokumente als Kopie vor. Dabei ist zu beachten, dass diese Kopien nicht selten die einzig bekannten Exemplare der jeweiligen Unterlagen sind. Der überwiegenden Mehrheit der Konzentrationslagerbestände wurde unter x.x.x.1 Listenmaterial zugeordnet. Dabei handelt es sich um Sammlungen personenbezogener Unterlagen, die nach Konzentrationslagern sortiert und nach dem Aktenplan der UNRRA, AL 4, unter GCC (German Concentration Camp), OCC (Outside Concentration Camp) oder VCC (Various Concentration Camp) abgelegt sind. Alte Aktenzeichen: OCC 14
Scope and Content
Die Sammlung enthält v.a.: Transportlisten, Deportationslisten (Auschwitz, Bergen-Belsen, Buchenwald, Ravensbrück), Korrespondenz zwischen dem Deutschen Roten Kreuz, dem Internationalen Roten Kreuz, dem Portugiesischen Roten Kreuz und Polizeibehörden; Personenverzeichnisse (befreite Personen, verstorbene Personen, geflüchtete Personen), Namentliches Verzeichnis von repatriierten Frauen, die zum Internierungslager Vittel deportiert wurden, Namentliches Verzeichnis von Personen, die in Zwangsarbeitslagern in Nordfrankreich interniert waren Geschichte des SS-Sammellagers Mecheln (Malines) 1942-1944: Am 27. Juli 1942 ließ die SS in der belgischen Stadt Malines (dt.: Mechelen) in einer alten Dossin-Kaserne das zentrale Sammellager für Juden errichtet, von wo diese in den Osten weiterdeportiert werden sollten. Zunächst waren nur ausländische Juden von den Deportationen betroffen. Der Chef der belgischen Zivilverwaltung, Eggert Reeder, meldete keinerlei Bedenken an, jüdische Ausländer und Flüchtlinge preiszugeben; die belgischen Juden hingegen wollte er schützen. Ab September 1943 waren auch diese vor Verhaftungen und Deportationen nicht mehr sicher. Bis zur Befreiung Belgiens im September 1944 wurden insgesamt 24.916 Juden und 351 Roma und Sinti aus dem Sammellager Malines vor allem in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Weniger als fünf Prozent von ihnen überlebten. Einige Juden konnten sich verstecken und im Untergrund überleben. Andere schlossen sich der Widerstandsbewegung an. Quelle: Wetzel, Juliane: Belgien, Artikel in: Lexikon des Holocaust, hg. von Wolfgang Benz, München 2002, S. 26 und http://www.memorialmuseums.org/denkmaeler/view/77/Jüdisches-Deportations--und-Widerstandsmuseum [Stand 02.08.2012].
System of Arrangement
1.1.24.1 Listenmaterial Malines
Finding Aids
Katalog der Konzentrationslager-Dokumente, die sich bei dem International Tracing Service Allied High Commission for Germany befinden. Hrsg. v. d. Allied High Commission for Germany (HIOG), Bad Arolsen 1951. Catalogue of Concentration Camp Records held by the International Tracing Service, ed. Allied High Commission for Germany, Bad Arolsen 1951. Namen sind in der Zentralen Namenskartei (ZNK) des ITS recherchierbar
Existence and Location of Copies
Digitale Kopien der ITS Sammlungen: Dokumentations- und Forschungszentrum über den Widerstand, Luxemburg,, Französisches Nationalarchiv, Paris,, Institut für nationales Gedenken, Warschau,, Staatsarchiv Belgien,, USHMM, Washington,, Wiener Library, London,, Yad Vashem, Jerusalem
Sources
Meckl, Markus: Wartesaal vor Auschwitz. Das Lager Mechelen (Malines). In: Benz, Wolfgang/Distel, Barbara (Hrsg.): Terror im Westen – nationalsozialistische Lager in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg 1940-1945. [Geschichte der Konzentrationslager 1933-1945, Bd. 5], Berlin 2004, S. 39-49.
Meinen, Insa: Die Shoah in Belgien, Darmstadt 2009.
Pflock, Andreas: Auf vergessenen Spuren. Ein Wegweiser zu Gedenkstätten in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg, hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2006.
Process Info
Bearbeitet von SL gemäß des Erschließungssystems des ITS
2013-02-11
Subjects
- SS-Sammellager
Places
- Mecheln (Malines), Antwerpen, Belgien Mechelen (Malines), Antwerp, Belgium