SS-Sonderlager Hinzert
Extent and Medium
4 Ordner
digital reproductions
10577
Originale, Fotokopien, Film/Rückvergrößerungen
Creator(s)
- International Tracing Service, Bad Arolsen ITS {?}
Archival History
Die Sammlungen des ITS wurden entsprechend den Anforderungen seiner ursprünglichen Aufgabe, als Such- und Anlaufstelle für Überlebende und Angehörige von Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung, angelegt. Die aufzunehmenden Dokumente wurden nach ihrem Erfassungsdatum chronologisch registriert. Die bestehende Ordnung der Konzentrationslagerbestände nach dem Pertinenzprinzip ist somit als Teil der Entwicklungen innerhalb der Organisationsstruktur des Suchdienstes zu verstehen. Die Bestände beinhalten eine Vielzahl unterschiedlicher Dokumententypen, wie individuelle Einzelunterlagen oder Listenmaterial. Entstanden sind sie zum Teil direkt bei den nationalsozialistischen Behörden und Organisationen oder auf Veranlassung der Alliierten und humanitärer Organisationen nach der Befreiung. In den ITS gelangten sie zum einen durch die Übergabe von Regierungen, Privatorganisationen, anderen Archiven und von Privatpersonen, zum anderen durch gezielten Dokumentenerwerb durch Mitarbeiter/innen des ITS, in der Absicht die teils großen Lücken der jeweiligen Lagergeschichte zumindest zu verringern, denn von den 24 Konzentrationslager der Kriegszeit mit ihren über 1.000 Außenkommandos sind lediglich die Dokumente der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau namentlich nahezu vollständig vorhanden. Andere Lager sind gut oder nur teilweise, spärlich oder überhaupt nicht mit namentlichen Dokumenten belegt. Neben den im Original vorhandenen, liegen in den Sammlungen des ITS viele Dokumente als Kopie vor. Dabei ist zu beachten, dass diese Kopien nicht selten die einzig bekannten Exemplare der jeweiligen Unterlagen sind. Der überwiegenden Mehrheit der Konzentrationslagerbestände wurde unter x.x.x.1 Listenmaterial zugeordnet. Dabei handelt es sich um Sammlungen personenbezogener Unterlagen, die nach Konzentrationslagern sortiert und nach dem Aktenplan der UNRRA, AL 4, unter GCC (German Concentration Camp), OCC (Outside Concentration Camp) oder VCC (Various Concentration Camp) abgelegt sind. Alte Aktenzeichen: GCC 6
Scope and Content
Die Sammlung enthält u.a.: Häftlingsnummernliste, Arbeitseinsatz von Häftlingen, ) Liste betr. "Nichteinsatzfähige französische Schutzhäftlinge", Korrespondenz, Schreiben der Gestapo, Namenliste, Häftlings-Liste Kdo. Mainz-Finthen, Überstellungen und Entlassungen der Häftlinge sowie ein Verzeichnis über mitgegebene Wertsachen und Bargelder, SS-Personalakten Geschichte des SS-Sonderlagers Hinzert 1939-1945: Das SS-Sonderlager/KZ Hinzert, in dem insgesamt mehr als 13.000 Männer aus 20 Ländern inhaftiert waren, bestand in den Jahren 1939 bis 1945. Es wurde ursprünglich als Polizeihaftlager, dann als „Arbeitserziehungslager“ für am Westwall eingesetzte, im nationalsozialistischen Sinne straffällig gewordene, Arbeiter der Organisation Todt (OT) errichtet. Nach Auflösung des Polizeihaftlagers im Frühsommer 1940 und der Unterstellung des SS-Sonderlagers Hinzert unter die Inspektion der Konzentrationslager (IKL) am 1. Juli 1940 diente das Lager als „Durchgangslager“. Neben straffällig gewordenen „Westwall“-Arbeitern inhaftierte die SS ab diesem Zeitpunkt auch sowjetische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und verstärkt regimekritische Personen in Hinzert. Unter ihnen befanden sich insbesondere luxemburgische, belgische, französische und niederländische Widerstandskämpfer, die von Hinzert aus nach Buchenwald, Natzweiler oder Dachau weiterdeportiert wurden. Ab 1943 wurden hier zudem polnische Zivilarbeiter festgesetzt, die im Rahmen einer geplanten Aufnahme in die deutsche „Volksgemeinschaft“ vom „Rasse- und Siedlungshauptamt“ auf ihre Herkunft überprüft wurden. Das für etwa 550 Häftlinge ausgerichtete Stammlager war zeitweilig mit 1.200 bis 1.500 Menschen völlig überfüllt. Es sorgten jedoch nicht nur die unzumutbaren Unterbringungen und unzureichenden hygienischen Einrichtungen für katastrophale Lebensbedingungen. Immer wieder waren die Häftlinge den grausamen Misshandlungen durch die SS-Wachmannschaften ausgesetzt. Nicht selten wurden Gefangene einzeln oder in Gruppen gezielt erschossen oder mit tödlichen Injektionen ermordet. Am 7. Februar 1942 erfolgte die Zuordnung des Lagers zum Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der SS (WHVA). Wie in den anderen Konzentrationslagern wurden auch die Häftlinge des KZ Hinzert zu Zwangsarbeiten in der deutschen Industrie eingesetzt. Formal behielt das SS-Sonderlager/KZ Hinzert seine Eigenständigkeit, bis es am 21. November 1944 dem Konzentrationslager Buchenwald zugeordnet wurde. Ob die verfügte Unterstellung auch tatsächlich in die Praxis umgesetzt wurde, ist jedoch unklar. Das Lager bestand bis März 1945, als es erst kurz vor dem Anmarsch amerikanischer Truppen teilweise geräumt wurde. Die meisten Gefangenen wurden unter Bewachung zu Fuß in Richtung Buchenwald geschickt. Quelle: http://www.ns-dokuzentrum-rlp.de/index.php?id=259 [Stand 02.08.2012] und http://www.memorialmuseums.org/denkmaeler/view/229/Gedenkstätte-SS-Sonderlager-/-KZ-Hinzert [Stand 02.08.2012].
System of Arrangement
1.1.13.0 Allgemeine Informationen
1.1.13.1 Listenmaterial
1.1.13.2 Individuelle Unterlagen
1.1.13.5 Nummernkartei
Finding Aids
Katalog der Konzentrationslager-Dokumente, die sich bei dem International Tracing Service Allied High Commission for Germany befinden. Hrsg. v. d. Allied High Commission for Germany (HIOG), Bad Arolsen 1951. Catalogue of Concentration Camp Records held by the International Tracing Service, ed. Allied High Commission for Germany, Bad Arolsen 1951. In der Nummernkartei (x.x.x.5) wurden alle Hinweiskarten der Konzentrationslagerbestände nach Häftlingsnummern sortiert, es sind Duplikate der Namenkarten der ZNK Datenbank, die durch Ordnernummer und Seitenzahl den Bezug zum Dokument herstellen. Die Nummernkartei enthält sehr viele Dokumente ohne Namen. Durch die Nummernkartei sind die Dokumente nach Häftlingsnummern der verschiedenen Konzentrationslager erschlossen. Namen sind in der Zentralen Namenskartei (ZNK) des ITS recherchierbar
Existence and Location of Copies
Digitale Kopien der ITS Sammlungen: Dokumentations- und Forschungszentrum über den Widerstand, Luxemburg,, Französisches Nationalarchiv, Paris,, Institut für nationales Gedenken, Warschau,, Staatsarchiv Belgien,, USHMM, Washington,, Wiener Library, London,, Yad Vashem, Jerusalem
Sources
Benz, Wolfgang/Distel, Barbara (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Bd. 5: Hinzert, Auschwitz, Neuengamme, München 2007.
Schneider, Volker: Waffen-SS SS-Sonderlager „Hinzert“. Das Konzentrationslager im „Gau Moselland“ 1939-1945. Untersuchungen zu einem Haftstättensystem der Organisation Todt, der Inspektion der Konzentrationslager und des Wirtschaft-Verwaltungshauptamtes der SS, Nonnweiler-Otzenhausen 1998.
Process Info
Hinzert, Rhineland-Palatinate, Germany Bearbeitet von SL gemäß des Erschließungssystems des ITS
2013-02-04
Subjects
- Konzentrationslager
Places
- Hinzert, Rheinland-Pfalz, Deutschland