Polizeiliches Durchgangslager Amersfoort
Extent and Medium
4 Ordner
digital reproductions
104464
Originale, Fotokopien, Film/Rückvergrößerungen
Creator(s)
- International Tracing Service, Bad Arolsen ITS {?}
Archival History
Die Sammlungen des ITS wurden entsprechend den Anforderungen seiner ursprünglichen Aufgabe, als Such- und Anlaufstelle für Überlebende und Angehörige von Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung, angelegt. Die aufzunehmenden Dokumente wurden nach ihrem Erfassungsdatum chronologisch registriert. Die bestehende Ordnung der Konzentrationslagerbestände nach dem Pertinenzprinzip ist somit als Teil der Entwicklungen innerhalb der Organisationsstruktur des Suchdienstes zu verstehen.
Die Bestände beinhalten eine Vielzahl unterschiedlicher Dokumententypen, wie individuelle Einzelunterlagen oder Listenmaterial. Entstanden sind sie zum Teil direkt bei den nationalsozialistischen Behörden und Organisationen oder auf Veranlassung der Alliierten und humanitärer Organisationen nach der Befreiung. In den ITS gelangten sie zum einen durch die Übergabe von Regierungen, Privatorganisationen, anderen Archiven und von Privatpersonen, zum anderen durch gezielten Dokumentenerwerb durch Mitarbeiter/innen des ITS, in der Absicht die teils großen Lücken der jeweiligen Lagergeschichte zumindest zu verringern, denn von den 24 Konzentrationslager der Kriegszeit mit ihren über 1.000 Außenkommandos sind lediglich die Dokumente der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau namentlich nahezu vollständig vorhanden. Andere Lager sind gut oder nur teilweise, spärlich oder überhaupt nicht mit namentlichen Dokumenten belegt.
Neben den im Original vorhandenen, liegen in den Sammlungen des ITS viele Dokumente als Kopie vor.Dabei ist zu beachten, dass diese Kopien nicht selten die einzig bekannten Exemplare der jeweiligen Unterlagen sind.
Der überwiegenden Mehrheit der Konzentrationslagerbestände wurde unter x.x.x.1 Listenmaterial zugeordnet. Dabei handelt es sich um Sammlungen personenbezogener Unterlagen, die nach Konzentrationslagern sortiert und nach dem Aktenplan der UNRRA, AL 4, unter GCC (German Concentration Camp), OCC (Outside Concentration Camp) oder VCC (Various Concentration Camp) abgelegt sind.
Altes Aktenzeichen: OCC 32
Scope and Content
Die Sammlung enthält v.a.:
Namenslisten, Entlassungsscheine, Verzeichnis verstorbener Häftlinge, Transportliste, Fernschreiben, Häftlingspersonalkarten, Schreibstubenkarten, Geldverwaltungskarten, Revierkarten, Transportkarten, Rot-Kreuz-Korrespondenz
Geschichte des Polizeilichen Durchgangslager Amersfoort 1941-1945:
Am 18.08.1941 wurde bei Amersfoort in den Niederlanden ein Polizeiliches Durchgangslager errichtet. Es unterstand dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes (BdS) in Den Haag. Im Mai 1943 wurde die Aufnahmekapazität stark vergrößert und ein Außenkommando des Konzentrationslagers Herzogenbusch im Polizeilichen Durchgangslager Amersfoort untergebracht. Das Lager hieß fortan Erweitertes Polizeigefängnis. Am 19.04.1945 wurde die Lagerleitung dem Niederländischen Roten Kreuz übertragen, am Tag darauf verließ die deutsche Lagerleitung das Lager. Am 05.05.1945 erfolgte die Befreiung der Niederlande.
Das Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort diente als Internierungslager für „Geiseln“, als Schutzhaftlager für Regimegegner, als Jugenddurchgangslager und als Arbeitserziehungslager sowie als Hinrichtungsort. Die Insassen wurden zur Waldrodung und zu Sägearbeiten eingesetzt oder in andere Konzentrationslager in Österreich und Deutschland deportiert.
System of Arrangement
1.1.1.1 Listenmaterial Amersfoort
1.1.1.2 Individuelle Unterlagen Amersfoort
1.1.1.5 Nummernkartei Amersfoort
Finding Aids
In der Nummernkartei (x.x.x.5) wurden alle Hinweiskarten der Konzentrationslagerbestände nach Häftlingsnummern sortiert, es sind Duplikate der Namenkarten der ZNK Datenbank, die durch Ordnernummer und Seitenzahl den Bezug zum Dokument herstellen. Die Nummernkartei enthält sehr viele Dokumente ohne Namen. Durch die Nummernkartei sind die Dokumente nach Häftlingsnummern der verschiedenen Konzentrationslager erschlossen. Namen sind in der Zentralen Namenskartei (ZNK) des ITS recherchierbar
Existence and Location of Copies
Digitale Kopien der ITS Sammlungen: Dokumentations- und Forschungszentrum über den Widerstand, Luxemburg,, Französisches Nationalarchiv, Paris,, Institut für nationales Gedenken, Warschau,, Staatsarchiv Belgien,, USHMM, Washington,, Wiener Library, London,, Yad Vashem, Jerusalem
Sources
Frijtag Drabbe Künzel, Geraldien von: Kamp Amersfoort, Amsterdam 2003.
Pflock, Andreas: Amersfoort. In: Benz, Wolfgang/Distel, Barbara (Hrsg.): Terror im Westen. Nationalsozialistische Lager in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg 1940-1945, Berlin 2004, S. 151-155.
Pflock, Andreas: Auf vergessenen Spuren. Ein Wegweiser zu Gedenkstätten in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg, Bonn 2006.
Process Info
Bearbeitet von SL gemäß des Erschließungssystems des ITS
2013-01-16
Subjects
- Konzentrationslager
Places
- Amersfoort, Utrecht, Niederlande Amersfoort, Utrecht, Netherlands