Verwaltungsamt für innere Restitutionen, Stadthagen
Creator(s)
- Verwaltungsamt für innere Restitutionen
Biographical History
Im Jahr 1946 begann erstmals in nennenswertem Umfang die Restitution des Eigentums ehemaliger KZ-Häftlinge an überlebende Opfer des Nationalsozialismus und Hinterbliebene. Am 17.7.1947 kam es zur Gründung des Disposal Board in Bad Nenndorf, welches ab dem 8.10.1947 die Bezeichnung Zentralamt für Vermögensverwaltung (Central Claims Registry) trug und mit der Durchführung der Restitutionen betraut war. Zuvor hatte die Eigentumsverwaltung der Property Control Branch der Alliierten Kontrollkommission unterstanden. Das Zentralamt für Vermögensverwaltung wurde 1955 auf Grund von Art. 3 Abs. 4 des Dritten Teils des Überleitungsvertrags (BGBl. II, 405) als Hauptstelle des Verwaltungsamts für Innere Restitution in die Bundesverwaltung übernommen. Von hier erfolgte zwischen 1962 und 1964 die Übergabe von Effekten und behördlichem Schriftgut an den Internationalen Suchdienst in Arolsen. Zum 1.7.1978 wurde die Hauptstelle nach Hannover verlegt und der Oberfinanzdirektion Hannover angegliedert. Daneben gab es seit 1.4.1957 eine Außenstelle in München, die aus dem vormaligen "Zentralanmeldeamt für die Rückerstattung" hervorging. Diese Außenstelle wurde zum 1.7.1978 verselbständigt und der Oberfinanzdirektion München angegliedert. Der Bestand "B 1 - Verwaltungsamt für innere Restitutionen/Zentralamt für Vermögensverwaltung" im ITS stellt eine Teilüberlieferung dar. Er umfasst Spezialia und Generalia aus der Zeit zwischen 1945 und 1963, betreffend die Restitution individueller Effekten von Häftlingen der Konzentrationslager Neuengamme und Bergen-Belsen, Inhaftierter der Gestapo Hamburg sowie weniger Internierter der Internierungslager der britischen Besatzungszone.
Archival History
Einzelfallakten und einige allgemeine Akten, die Restitutionskartei im Umfang von weniger als 0,5 lfm und der Fundus der bis dahin nicht rückerstatteten Effekten in ca. 4300 Umschlägen wurden dem ITS zwischen 1962 und 1964 übergeben. Das Schriftgut dieses Bestands im ITS hat einen Umfang von ca. 3 lfm.
Scope and Content
Die Aufgabe des Verwaltungsamtes für innere Restitutionen war die Rückgabe von Effekten an Inhaftierte der Nationalsozialisten und der Alliierten. Effekten bezeichnen das persönliche Eigentum, das den Häftlingen bei der Inhaftierung abgenommen wurde. Die in diesem Findbuch beschriebenen Effekten waren der Behörde vorwiegend von der britischen Besatzungsmacht übergeben worden und zwischen 1962 und 1964 an den ITS übergegangen. Der Bestand enthält umfangreichen Schriftverkehr mit den Empfängern der zurückgegebenen Effekten. Bei dem Findbuch handelt es sich um das Ergebnis einer Neuerschließung. Verzeichnet sind darin 102 Archivalieneinheiten im Umfang von circa drei laufenden Metern.
Conditions Governing Access
Da die Dokumente noch nicht digitalisiert sind, kann die Nutzung anhand der Originalakten erfolgen. Die Bestellung erfolgt über die Abteilung Archivverwaltung. Dafür genügt die Angabe der Archivaliennummer mit oder ohne Bestandskennung (7592 oder B 1 / 7592). Die PR-Signatur wird nicht benötigt!
Separated Units of Description
Separiert und in den Pertinenzbestand KZ Neuengamme abgelegt wurden v.a. die Inhalte der dortigen Ordner 11 bis 12A (nähere Bemerkungen in der Titelliste zu Best.Nr. 4 und 5/1) und Ordner 39, OuS 1.1.30.1, Sign. 8136000: "Aufstellung des bei der Inhaftierung abgenommenen und jetzt bei dem Zentralamt für Vermögensverwaltung Bad Nenndorf Bahnhofstr. 9, verwahrten persönlichen Eigentums ehem. Gefangener der KL Neuegamme, KL Belsen (nur in der Minderzahl) und der Gestapo Hamburg". Des Weiteren finden sich in der Ablage 1.2.6.2 "Diverse Archive" (Ordner Nr. 1 bis 3 (Inv.-Nr. 104001 bis 104003)) Kopien von Verzeichnissen des Reichsfinanzministeriums und der Haupttreuhandstelle OST über Deportierte in Konzentrationslager und Ghettos, die der ITS vom Verwaltungsamt für innere Restitutionen, Bad Nenndorf, erhalten hat. Alles separierte und jetzt in Pertinenzablagen befindliche Material wird im Zuge der weiteren Erschließung sukzessive in die Titellisten der Provenienzfindbücher des ITS integriert.
Note(s)
Zitierweise: ITS Archive, B 1 / [Nr.]
Process Info
Die Vorsignaturen mit der vorläufigen Bestandskennung PR 1 sind hinter der endgültigen B 1-Signatur weiterhin angezeigt.
Da der Bestand noch nicht digitalisiert ist, sind keine digitalen Dokumente mit den Verzeichnungseinheiten verknüpft!