OKM / Marinekommandoamt der Reichsmarine und Kriegsmarine
Extent and Medium
Schriftgut
2514 Aufbewahrungseinheiten
61,1 laufende Meter
Creator(s)
- Marinekommandoamt, 1919-1944
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Das Marinekommandoamt übernahm die Funktion des auf Grund des Versailler Vertrages aufgelösten Admiralstabes. Zunächst in die Flottenabteilung und die Wehrabteilung gegliedert, wurde es 1923 um die Marineausbildungsabteilung erweitert. 1933 trat eine Neuorganisation mit folgenden Abteilungen in Kraft:
AI Flottenabteilung (für Operationen und fremde Marinen)
AII Marineorganisationsabteilung (für Organisation und Bereitschaft der Seestreitkräfte)
AIII Abteilung Marinenachrichtendienst
AIV Marineausbildungsabteilung (für Ausbildungsangelegenheiten)
V Marinewehrabteilung (für bestimmte marinepolitische Angelegenheiten).
Dazu trat noch die Marinejustizverwaltung AJustV.
Nach der Verselbständigung der Operationsabteilung der Flottenabteilung als Seekriegsleitung ging die Führungsbedeutung des Marinekommandoamtes zurück. Bei Kriegsbeginn 1939 wurde es der Seekriegsleitung unterstellt und erhielt im Laufe des Krieges die Bezeichnung Quartiermeisteramt (Skl/QuA), wurde dann am 1. Mai 1944 umbenannt in Amt Seekriegsleitung/ Der Admiralquartiermeister (Skl/AdmQu). Von 1937 bis 1939 war der Chef des Marinekommandoamtes in Personalunion Chef des Stabes der Seekriegsleitung.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Das 1919 gebildete Marinekommandoamt bestand zunächst aus der Marinewehrabteilung und der Flottenabteilung, hinzu kamen 1933 die Organisationsabteilung und die Marineausbildungsabteilung, ab 1938/39 zusätzlich die Schiffahrtsabteilung und die Nachschubabteilung. Aus der 1936 in Operationsabteilung umbenannten Flottenabteilung ging 1937 die Seekriegsleitung hervor. Das Marinekommandoamt wurde 1941 als "Quartiermeisteramt der Seekriegsleitung und Marinekommandoamt" der Seekriegsleitung angegliedert und 1944 umbenannt in Amt Seekriegsleitung - Der Admiralquartiermeister.
Bestandsbeschreibung
Das überlieferte Schriftgut gliedert sich in drei Registraturgruppen. Die "Alte Registratur" belegt die Aufgaben der Flottenabteilung, Fragen des Grenzschutzes, der Minenräumung, Abwicklungsangelegenheiten und Neuaufbau der Reichsmarine bis Ende März 1921; Akten über Luftrecht und geheime Rüstungsangelegenheiten reichen bis in die frühen dreißiger Jahre. Aus den frühen zwanziger Jahren sind Angelegenheiten der von den Alliierten als Kriegsverbrecher bezeichneten Marineoffiziere bei den gemischten Schiedsgerichten ebenso belegt wie Vorgänge zur Schadenersatzpflicht nach dem Friedensvertrag. Zur dritten Gruppe zählen Unterlagen vor allem zum Flottenbauprogramm, zu Fragen der Führergehilfenausbildung und Operationsfragen 1923 bis 1939; daneben sind die Unterlagen des Marinenachrichtendienstes, u.a. aus der Zeit des Spanischen Bürgerkrieges, von Bedeutung.
Zitierweise
BArch RM 20/...