Deutscher General beim Oberkommando der finnischen Wehrmacht
Extent and Medium
Schriftgut
5 Aufbewahrungseinheiten
0,3 laufende Meter
Creator(s)
- Deutscher General beim Oberkommando der finnischen Wehrmacht, 1941-1944
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Erste deutsche Truppen in Finnland gab es seit dem Spätsommer 1940, doch hatten diese lediglich Durchmarschrechte und dienten nur zur Sicherung des Nachschubs für die in Nord-Norwegen stationierten deutschen Truppen. 1940/41 wurden deutsche Truppen mit der Aufgabe nach Nord-Finnland entsandt, u.a. die Nickelminen von Petsamo gegen einen denkbaren sowjetischen Überfall zu sichern und, im Fall des beabsichtigten Krieges gegen die Sowjetunion, Murmansk (und die gleichlautende Bahn nach Süden) in Besitz zu nehmen. Murmansk war als Nachschubhafen für die sowjetischen Transporte von großer Bedeutung.
Ein politischer oder militärischer Bündnisvertrag wurde zwischen der Finnischen Republik und dem Deutschen Reich nicht abgeschlossen. Allerdings wurde die militärische Zusammenarbeit zwischen dem OKH bzw. dem OKW und dem finnischen Hauptquartier durch einzelne Abkommen geregelt. General der Infanterie Dr. Waldemar Erfurth nahm am 13. Juni 1941 als Kommandeur des Verbindungsstabes Nord (ab 4. November 1942 trug die Dienststelle die o.g. Bezeichnung) seine Tätigkeit in Helsinki bzw. beim finnischen Oberbefehlshaber Feldmarschall von Mannerheim in Mikkeli auf. General Erfurth behielt diese Stellung bis zum Kriegsaustritt Finnlands im September 1944. Der Deutsche General beim Oberkommando der finnischen Wehrmacht vertrat die deutsche Wehrmacht in Finnland, er stand v.a. als Berater in Fragen der Ausbildung und Organisation zur Verfügung und übermittelte der deutschen Wehrmachtführung finnische Wünsche hinsichtlich Waffen- und Gerätelieferungen, auch wenn die finnische Armee ab Sommer 1940 mittelmäßig aus den in norwegische Häfen von den Deutschen im Rahmen der Operation "Weserübung" (Besetzung Dänemarks und Norwegens) erbeuteten militärischen Bestände der Briten und Franzosen versorgt worden war. Oberbefehlshaber der finnischen Streitkräfte war von 1939 bis 1944 Marschall Carl Gustav Freiherr v. Mannerheim, Chef des Generalstabes war General Erik Heinrichs (von Juni 1941 bis Januar 1942 vertreten durch Generalleutnant Hanell). Die finnische Seite entsprach den deutschen Offensivvorstellungen auf Leningrad nur sehr gering, verlegte sich statt dessen auf das Halten der Karelischen Front sowie auf den Ausbau von Stellungen an der alten Grenze von 1939. Mannerheim und die finnische Regierung lehnten auch eine Vermischung von deutschen und finnischen Verbänden oder eine Unterstellung finnischer Truppen unter deutschen Befehl im sogenannten Fortsetzungskrieg ab Juni 1941 ab. Im Juni 1941 zählte das finnische Heer 17 Infanterie-Divisionen, 2-3 Infanterie-Brigaden und 2 Küsten-Brigaden, letztere meist Artillerie-Einheiten. Diese Stärke änderte sich während des Krieges nur unwesentlich. Neu aufgestellt wurden 1 Panzerdivision und 3 Brigaden. 2 Infanterie-Divisionen wurden in Brigaden umgebildet. Dies entsprach zusammen einer Gesamtstärke von 20 Divisionen. Im März 1942 wurde das finnische Heer umstrukturiert, es bestanden fortan drei Fronten: 1. die Front auf der Karelischen Landenge unter Generalleutnant Harald Öhquist, 2. die Swir-Onega-Front unter Generalleutnant Karl L. Oesch und 3. die Maaselkä-Front unter Generalleutnant Taavetti Laatikainen.
Enthält hauptsächlich Karten.
Bestandsbeschreibung
Die Überlieferung des Deutschen Generals beim Oberkommando der finnischen Wehrmacht ist vollständig verlorengegangen oder befehlsgemäß vernichtet worden. Erhalten geblieben und unter der Bestandssignatur RH 31 XII in drei Bänden zusammengefasst wurden verschiedene Karten der Karelischen Front, einschließlich einzelner Frontabschnitte, dem Verlauf rückwärtiger Stellungen, Angaben zur Gliederung der finnischen Armee vom 29. März 1944 und einer Karte der Abteilung Fremde Heere Ost vom 29. November 1944 mit Vermutungen zum Verbleib diverser russischer Verbände. Auf welchem Weg diese offensichtlich als Anlagen zu Ia-Unterlagen entstandenen Dokumente den Weg ins Bundesarchiv fanden, ist nicht mehr zu klären.
Zahlreiche Finnlandbetreffe befinden sich auch in anderen Beständen. Diese spiegeln hauptsächlich das Kampfgeschehen an der finnischen Front wieder (z. B. RH Bestände), geben aber auch Auskunft über die Situation und Stimmung in Finnland selbst (z. B. RW Bestände).
Erschliessungszustand
Findkartei
Zitierweise
BArch RH 31-XII/...