Reichsluftschutzbund
Extent and Medium
Schriftgut
105 Aufbewahrungseinheiten
2,1 laufende Meter
Creator(s)
- Reichsluftschutzbund, 1936-1945
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Der Aufgabenbereich des am 29. April 1933 gegründeten und dem Reichsluftfahrtministerium unterstehenden Reichsluftschutzbundes (RLB) beschränkte sich im Wesentlichen auf die Organisation des Luftschutz-Selbstschutzes. Er gliederte sich in 16 Landesgruppen und diese wiederum in Bezirks- und Ortsgruppen bis hin zu Revieren. Seine Leitung oblag einem Präsidium, dessen Vertreter vom Reichsminister der Luftfahrt (RdL) und Oberbefehlshaber der Luftwaffe (ObdL) ernannt und abberufen wurden. Der RLB war für die Errichtung und Überwachung von Luftschutzräumen und -bunkern, die Schulung der Luftschutzwarte, die den Luftschutz-Gemeinschaften in den Häuserblocks vorstanden, und die Aufklärung der Bevölkerung zuständig. Zu diesem Zwecke wurde vom RLB eine große Anzahl von Lehr- und Werbefilmen produziert und die Bevölkerung mit Plakaten, öffentlichen Vorführungen und Lehrgängen u.a. über Verdunkelungsmaßnahmen, die Gasabwehr und den Gebrauch der Volksgasmaske informiert. Zentrale Stelle der gesamten Ausbildung des RLB war die am 23. Mai 1939 durch Göring eröffnete Reichsluftschutzschule in Berlin-Wannsee. Der RLB übernahm gemeinsam mit der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) auch die Verteilung der Volksgasmasken.
Nach Einführung der Luftschutzpflicht 1935 war der einzelne Bürger zu Dienst- und Sachleistungen für den Luftschutz verpflichtet. Bis 1939 wuchs der RLB auf über 13,5 Millionen Mitglieder an, und mehr als 650 000 ehrenamtliche Amtsträger waren in 72000 Dienststellen tätig. Sein Auf- und Ausbau wurde durch eine aufwändige Propaganda unter dem Motto "Luftschutz tut not" unterstützt und richtete sich in verstärktem Maße an Frauen. Im Jahre 1943 waren in ihm bereits rund 22 Millionen Mitglieder und Hilfskräfte organisiert. Mit den ab 1942 zunehmenden Luftangriffen und der notwendigen Ausweitung des Luftschutzes hatte der RLB auch den Bereich des sogenannten Erweiterten Selbstschutzes übernommen, der für die öffentlichen Einrichtungen und Betriebe, die über keinen eigenen Werkluftschutzdienst verfügten, verantwortlich war. Mit Führererlass vom 25. Juli 1944 wurde der RLB in das Verhältnis eines durch die NSDAP betreuten Verbandes überführt und sein Präsidium dem Leiter der Partei-Kanzlei unterstellt. In luftschutztechnischen Fragen war weiterhin der Reichsminister der Luftfahrt weisungsbefugt.
Bestandsbeschreibung
Der Bestand enthält neben einigen wenigen Luftschutzberichten aus den Jahren 1939 bis 1943 auch Rundschreiben des Präsidiums des Reichsluftschutzbundes. Daneben sind nur Aktensplitter einzelner Landes- und Ortsgruppen enthalten. Besonders hervorzuheben sind hierbei die Unterlagen der Landesgruppe VII Südbayern-Tirol mit einer umfassenden Sammlung an Zeitungsberichten (5 AE).
Vorarchivische Ordnung
Die überlieferten Schriftgutsplitter stammen aus Rückführungen aus den USA und Großbritannien an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie 1968 an das Militärarchiv Freiburg abgegeben wurden.
Erschliessungszustand
Findbuch, Online-Findbuch 2005
Zitierweise
BArch RL 41/...