254. Infanterie-Division
Extent and Medium
Schriftgut
81 Aufbewahrungseinheiten
3,0 laufende Meter
Creator(s)
- 254. Infanterie-Division (254. ID), 1939-1943
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 8, Seite 229-230, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen.
- Infanterie-Division
(WK VI, E 454 Detmold, Düsseldorf)
- 26.8.1939 im WK VI (Münster) als Division 4. Welle aus der Hälfte der Ergänzungseinheiten des Wehrkreises:
Inf. Rgt. 454 I.-III. aus den Erg. Btlen. I., II./Inf. Rgt. 18 Detmold und I./Inf. Rgt. 79 Münster
Inf. Rgt. 474 I.-III. aus den Erg. Btlen. I., II./Inf. Rgt. 58 Herford und II./Inf. Rgt. 79 Wahn
Inf. Rgt. 484 I.-III. aus den Erg. Btlen. I./Inf. Rgt. 37 Lingen, II./37 Osnabrück und III./79 Wahn
Art. Rgt. 254 I.-IV.
Div. Einheiten 254.
Am 1.2.1940 wurden das II./Inf. Rgt. 474 (als II./507) und die 2./Art. Rgt. 254 an die 292. Div. (8. Welle) abgegeben und ersetzt; am 9.6.1940 wurde die mot. IV. Abt./Art. Rgt. 254 Heeresartillerie (seit 21.1.1941 H. Art. Abt. 843) und durch die besp. I./Art. Rgt. 52 (FStO Münster, 16. ID, WK VI) ersetzt, die trotz Zugehörigkeit zum Art. Rgt. 254 ihre Nr. behielt; am 17.11.1940 gab die Division ein Drittel an die 320. Inf. Div. (13. Welle) ab (die Abgaben wurden aus der Division ersetzt): Stab IR 454 als Stab 586, III./454 als III./586, III./474 als I./586, III./484 als II./587, III./Art. Rgt. 254 mit 2. und 5. Bttr. zum Art. Rgt. 320, ferner Teile der Div. Einheiten; 1943 wurden drei Btle. (III./454, III./474, III./484) aufgelöst und ein Div. Füs. Btl. aus der Aufkl. Abt. gebildet, die Division hatte damit die Gliederung einer Div. neuer Art 44. Am 10.5.1944 wurden Gren. Rgt. 474 und III./Art. Rgt. 254 aufgelöst und durch die Reste der aufgelösten 82. Inf. Div. ersetzt. Die Division bestand jetzt aus:
Div. Gruppe 82 (Rgts. Gruppen 158, 166)
Gren. Rgt. 454 I., II.
Gren. Rgt. 484 I., II.
Div. Fus. Btl. 254
Art. Rgt. 254 I.-III. und I./Art. Rgt. 52
Div. Einheiten 254.
Am 4.7.1944 wurde die Div. Gruppe 82 in Gren. Rgt. 474 umbenannt und dieses im April 1945 nochmals aufgelöst und durch das Gren. (Fahnenj.) Rgt. 1238 ersetzt. Die Division kam im Raum Deutsch-Brod in russische Gefangenschaft.
Unterstellung:
1939
Sept.: im Antrsp.; 5. Armee; „C"; Westen; Eifel
Okt.: XXII; 4. Armee; „B"; Westen; Niederrhein
Dez.: XXII; 6. Armee; „B"; Westen; Niederrhein
1940
Jan.: XXII; 6. Armee; „B"; Westen; Niederrhein
Mai: XXVI; 18. Armee; „B"; Westen; Niederlande
Juni: z. Vfg.; 18. Armee; -; Westen; Dünkirchen
Juli: VII; 16. Armee; „A"; Westen; Lille
Aug.: XXIII; 16. Armee; „A"; Westen; Lille
Sept./Dez.: XXXVIII; 9. Armee; „A"; Westen; Rouen
1941
Jan./Apr.: XXXVIII; 9. Armee; „A"; Westen; Rouen
Mai: I; 18. Armee; „C"; Osten; Ostpreußen
Juni: XXXVIII; 18. Armee; Nord; Osten; Litauen
Juli: z. Vfg.; 18. Armee; Nord; Osten; Riga
Aug.: XXVI; 18. Armee; Nord; Osten; Reval
Sep.: z. Vfg.; 18. Armee; Nord; Osten; Leningrad
Okt.: XXXIX; 16. Armee; Nord; Osten; Wolchow
Nov.: I; 16. Armee; Nord; Osten; Wolchow
Dez.: I; 18. Armee; Nord; Osten; Wolchow
1942
Jan./Okt.: I; 18. Armee; Nord; Osten; Wolchow
Nov./Dez.: XXXVIII; 18. Armee; Nord; Osten; Wolchow
1943
Jan.: XXXVIII; 18. Armee;Nord; Osten;Wolchow
Feb.: II; 16. Armee; Nord;Osten; Demjansk
März:X; 16. Armee; Nord ; Osten; Staraja Russa
Apr./Sept.: LIV; 18. Armee; Nord; Osten; Leningrad
Okt./Dez.: XXVI; 18. Armee; Nord; Osten; Leningrad
1944
Jan.: XXVI; 18. Armee; Nord Osten; Leningrad
Feb./März: XXXXVI; 1. Pz. Armee; Süd; Osten; „Hube"-Kessel (Winniza)
Apr.: nicht genannt (Auffrischung?)
Mai/Juni: LIX; 1. Pz. Armee; Nord-Ukraine Osten; Tarnopol
Juli: XXIV; 1. Pz. Armee; Nord-Ukraine Osten;Karpaten
Aug./Sept.: XI; 1. Pz. Armee; Nord-Ukraine Osten; Karpaten
Okt.: XI; 1. Pz. Armee; „A"Osten; Karpaten
Nov./Dez.: XI; 1. Pz. Armee; „A"Osten; Kaschau
1945
Jan.: XI; 1. Pz. Armee; „A"Osten; Kaschau
Feb.: XVII; 17. Armee; Mitte; Osten; Schlesien
März: VIII; 17. Armee; Mitte; Osten; Schlesien
Apr.: XXIV; 1. Pz. Armee; Mitte; Osten; Oberschlesien
Mai: LXXII; 1. Pz. Armee; Mitte; Osten; Mähren
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den „Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
- Juni, 21. Juli, 1. Aug., 13. Sep.,7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
- Jan., 10. Feb., 12. März, 5. April, 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7. Aug., 3. Sep., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
- Jan., 6. Feb., 10. März, 5. April, 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5. Aug., 2. Sep., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
- Jan., 3. Feb., 4. März, 9. April, 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug., 5. Sep., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.
1944
- April, 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sep., 13. Okt., 5. Nov., (26.XI.)
1945
(31.XII.) 19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die „Schematische Kriegsgliederungen" setzen erst mit dem 8.6.1940 ein; aus dem ersten Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Wie die Kriegstagebücher (KTB) aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26. August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.; diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München), bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen 1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919 bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene Routine-Schriftgut.
In den einzelnen Rückgaben waren enthalten:
-
Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
-
Juli 1963: 19.-23. Division
-
März 1964: 24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
-
März 1964: 82.-100. Division
-
Sept. 1965: 101.-125. Division
-
Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
-
Juli 1966: 213. Sich. Division
-
Dez. 1966: 218.-295. Division
-
Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le. Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div. Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von Manteuffel
In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt erfasst:
-
Guide Nr. 41: Divisionen 1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 63: Nachträge Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div. Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos, Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div. Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis 98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer.
Die Gliederung des Aktenmaterials ist stets die gleiche:
-
Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
-
Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch Ausbildungsangelegenheiten)
-
Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
-
Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den Unterabteilungen
III (Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc (Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div. Geistliche)
-
Kommandant des Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
-
Sonstige Unterlagen
Bestandsbeschreibung
Ia: KTB von Mitte Juni 1941 (Anlagen von Jan. bis Ende Sept. 1940) bis Ende Juli 1943
Ib: KTB von Apr. bis Mitte Okt. 1940 und von Mitte März 1942 bis Ende Sept. 1943.
Ic: TB von Mitte Mai bis Mitte Juni 1940, von Feb. 1942 bis Ende Dez. 1942 und von Mitte Jan. bis Juni 1943
IIa: Kein TB
Erschliessungszustand
Vollständig erschlossen
Zitierweise
BArch RH 26-254/...