111. Infanterie-Division
Extent and Medium
Schriftgut
67 Aufbewahrungseinheiten
2,7 laufende Meter
Creator(s)
- 111. Infanterie-Division (111. ID), 1940-1942
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 6, Seite 231-232, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen.
- Infanterie-Division
(WK XI, E 191 Hildesheim)
6.11.1940 als Division 12. Welle im Raum Fallingbostel, WK XI, mit:
Inf. Rgt. 50 I.-III. FStO Landsberg/Warthe (3. ID)
Inf. Rgt. 70 I.-III. FStO Homburg/Saar (36. ID)
Inf. Rgt. 170 I.-III. neu gebildet aus Fest. Rgt. D (Stab I., II.) und III./70
Art. Rgt. 117 I.-IV. neu gebildet
Div. Einheiten 111 (aber Aufkl. Abt. 117).
Die Inf. Rgt. 50 und 70 waren als dritte Regimenter durch Umbildung ihrer Divisionen auf Inf. Div. (mot.) frei geworden und hatten ihr II. bzw. III. Btl. neu gebildet. Das Artillerie-Rgt. wurde neu gebildet (Stab und I. Abt.), die II. aus II./AR 36 (FStO Kaiserslautern, WK XII), III. (Stab) aus III./Art. Rgt. 150 (50. ID, WK III), IV. aus I./AR 55 (FStO Hildesheim, bisher 19. ID); auch Pz. Jg. Abt., Aufkl. Abt., Pi. Btl. und Nachr. Abt. rekrutierten sich zu 2/3 aus Abgaben bestehender Divisionen.
Das Art. Rgt. erhielt am 1.6.1942 zwei Werfer-Batterien und wurde umgegliedert. Am 4.5.1943 wurden die aufgelösten Btle. I./50, I./70 und II./117 durch I. und II./Gren. Rgt. 360 und I./Gren-Rgt. 375 der 444. und 454. Sicherungsdivision ersetzt, diese Btle. aber im Herbst bei Umbildung der Division auf eine Div. n. A. 44 wieder aufgelöst.
Gren. Rgt. 50 II., III.
Gren. Rgt. 70 II., III.
Gren. Rgt. 117 I., III.
Div. Füs. Btl. (A. A.) 111
Art. Rgt. 117 I.-IV.
Div. Einheiten 111
Die Division wurde im Mai 1944 in Sewastopol vernichtet; der Stab wurde 26.6.1944 zur Aufstellung der Stabes der 226. ID (27. Welle) in Frankreich verwandt. Aus den Festlandteilen und dem zu einem Feldausbildungsregiment erweiterten Feldersatzbattailon bildete die Hgr. Südukraine ein Grenadier-Rgt., das sie mit der Nr. 111 bezeichnete, obwohl es bereits ein Rgt. gleicher Nummer bei der 35. Inf. Division gab. Aus diesem Rgt. bildeten am 27.7.1944 die Reste von Rgt. 50 und 117 ein Grenadier-Rgt. 50 neu, während die Reste von 70 als II./866 in die 161. Div. eingegliedert wurden. Im August gingen auch sie in Bessarabien verloren. Die Division wurde nicht wieder aufgestellt.
Unterstellung:
1940
Nov./Dez.: LII; 11. Armee; "C"; Heimat; Fallingbostel
1941
Jan./Apr.: LII; 11. Armee; "C"; Heimat; Fallingbostel
Mai: XXIX; 6. Armee; "A"; Osten; Polen
Juni: XXIX; 6. Armee; Süd; Osten; Dubno
Juli: LV; 6. Armee; Süd; Osten; Shitomir
Aug.: XXXIV; 6. Armee; Süd; Osten; Kiew
Sept.: LI; 6. Armee; Süd; Osten; Kiew
Okt.: z. Vfg.; 6. Armee; Süd; Osten; Kiew
Nov.: z. Vfg.; 17. Armee; Süd; Osten; Poltawa
Dez.: IV; 17. Armee; Süd; Osten; Donez (Schachty)
1942
Jan./Mai: LII; 17. Armee; Süd; Osten; Donez
Juni: IV; 17. Armee; Süd; Osten; Donez
Juli: LII; 17. Armee; Süd; Osten; Rostow
Aug.: LII; 17. Armee; "A"; Osten; Kaukasus
Sept./Dez.: LII; 1. Pz. Armee; "A"; Osten; Kaukasus
1943
Jan.: LII; 1. Pz. Armee; "A"; Osten; Kaukasus
Feb.: z. Vfg.; 4. Pz. Armee; Don; Osten; Rostow
März: z. Vfg.; Hollidt; Süd; Osten; Taganrog
Apr.: XXIV; 6. Armee; Süd; Osten; Taganrog
Mai/Juni: Recknagel; 6. Armee; Süd; Osten; Taganrog
Juli/Sept.: XXIX; 6. Armee; Süd; Osten; Taganrog
Okt.: XXXXIV; 6. Armee; "A"; Osten; Melitopol
Nov. (Kgr.): XXIX; 1. Pz. Armee; Süd; Osten; Nikopol
Dez.: IV; 1. Pz. Armee; Süd; Osten; Nikopol
1944
Jan./Feb.: IV; 6. Armee; Süd; Osten; Nikopol
März: XVII; 6. Armee; "A"; Osten; Krim (Perekop)
Apr. (Reste): V; 17. Armee; Südukr.; Osten; Sewastopol
Mai (Reste): z. Vfg.; Südukr.; Osten; Bessarabien
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
- Juni, 21. Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
- Jan., 10. Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7. Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
- Jan., 6. Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5. Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
- Jan., 3. Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug., 5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.
1944
- Apr., 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov. (26. Nov.), (31. Dez.)
1945
- Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen" setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Wie die Kriegstagebücher (KTB) aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26. August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.; diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München), bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen 1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919 bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene Routine-Schriftgut.
In den einzelnen Rückgaben waren enthalten:
-
Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
-
Juli 1963: 19.-23. Division
-
März 1964: 24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
-
März 1964: 82.-100. Division
-
Sept. 1965: 101.-125. Division
-
Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
-
Juli 1966: 213. Sich. Division
-
Dez. 1966: 218.-295. Division
-
Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le. Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div. Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von Manteuffel
In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt erfasst:
-
Guide Nr. 41: Divisionen 1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 63: Nachträge Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div. Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos, Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div. Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis 98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer.
Die Gliederung des Aktenmaterials ist stets die gleiche:
-
Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
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Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch Ausbildungsangelegenheiten)
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Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
-
Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den Unterabteilungen
III (Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc (Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div. Geistliche)
-
Kommandant des Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
-
Sonstige Unterlagen
Bestandsbeschreibung
Ia: KTB von Ende Okt. 1940 bis Mitte Dez. 1941.
Ib: KTB von Mitte Jan. bis Mitte Dez. 1941.
Ic: TB von Mitte Apr. 1941 bis Ende Dez. 1942.
IIa: TB von Mitte Mai bis Ende Dez. 1941.
Erschliessungszustand
Vollständig erschlossen
Zitierweise
BArch RH 26-111/...