88. Infanterie-Division

Identifier
RH 26-88
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1939 - 31 Dec 1943
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

77 Aufbewahrungseinheiten

3,2 laufende Meter

Creator(s)

Biographical History

Geschichte des Bestandsbildners

Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 6, Seite 98-100, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen.

  1. Infanterie-Division

(WK XIII, E 213 Erlangen, 1942 Laun)

1.12.1939 als Div. 6. Welle auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr durch WK XIII mit Abgaben aus den WK VII auf Befehl OKH vom 11.11.1939. Die Division wurde mit tschechischen Waffen und Gerät ausgerüstet. Die 13. Kompanien der Inf. Rgt. waren zunächst schw. Granatwerferkp. (aufgelöst 15.1.1941):

Inf. Rgt. 245 I.-III. aus WK XIII

Inf. Rgt. 245 I.-III. aus WK VII

Inf. Rgt. 248 I.-III. aus WK XVII

Art. Rgt. 188 I.-IV. Stab, I. und IV.: WK XIII, II.: WK VII, III.: WK XVII

Div. Einheiten 188.

Die Division war von August 1940 bis Februar 1941 im WK XIII beurlaubt. Am 23.12.1941 erhielten bei Umbildung der Division auf Ostdivision die drei Inf. Rgt. je eine 13. IGK von der 205. Inf. Div. Die schw. Abt. (IV./188) des Artillerie-Rgts. trat zur 223. Inf. Div. als IV./223 und wurde am 13.6.1942 beim Regiment durch die IV./Art. Rgt. 239 (3. Welle, WK VIII; urspr. IV./246, WK XII) ersetzt, die I. Abt. am 8.6.1942 mit der I./ Art. Rgt. 162 (62. Inf. Div., 2. Welle, WK VIII) ausgetauscht, die Panzerjäger-Abt. durch zwei Kp. (von 511 und 257) ergänzt. Im Winter 1942/43 wurde die Radf. Kp. zu einem Ski-Btl. 188 erweitert.

Am 2. November 1943 wurde die Div. Gruppe 323 der aufgelösten 323. Inf. Div. (13. Welle, WK XIII) eingegliedert und die Division, bei der die dritten Btl. der Inf. Rgt. und das Ski-Btl. bereits früher aufgelöst worden waren, auf eine Div. neuer Art umgegliedert. Das Gren. Rgt. 246 wurde aufgelöst, sein II. Btl. wurde in das Gren. Rgt. 248 eingegliedert, dessen II. Btl. Füs. Btl. wurde:

Gren. Rgt. 245 I., II.

Gren. Rgt. 248 mit I./248, II./246.

Div. Gruppe 323 mit Rgt. Gru. 591 und 593

Div. Füs. Btl. 88 (aus II./248.)

Art. Rgt. 188 I., III., IV. mit II./Art. Rgt. 323

Div. Einheiten 188.

Nach dem Ausbruch aus dem Kessel vor Tscherkassy wurde die Division bis zum 15.5. auf dem Tr. Üb. Platz Demba/Gen. Gouv. aufgefrischt. Die Div. Gruppe 323 wurde aufgelöst. Das dritte Rgt. sollte wieder die Nr. 246 erhalten. Statt dessen wurde am 17.3.1944 die Div. Gruppe 112 mit den Rgt. Gruppen 110 und 258 aus der - nach den Ereignissen bei Tscherkassy aufgelösten - Korps-Abt. B als Gren. Rgt. 110 eingeteilt. Dieses Regiment hatte als Friedensstandort Heidelberg (WK XII) gehabt:

Gren. Rgt. 110 I., II.

Gren. Rgt. 245 I., II.

Gren. Rgt. 248 I. und II./246

Div. Füs. Btl. 88

Art. Rgt. 188 I.-IV.

Div. Einheiten 188.

Die Division wurde im Januar 1945 im Weichselbogen bei Baranow zerschlagen, der Stab gefangen und die Division im April auch in der FpÜ gelöscht.

Unterstellung:

1940

Juni: XXXXIII; 9. Armee; "B"; Westen; Frankreich

Juli: z. Vfg.: 1. Armee; "C"; Westen; Frankreich

Aug./Dez.: beurlaubt im WK XIII

1941

Jan./Feb.: beurlaubt im WK XIII

März/Dez.: XXXI; 7. Armee; "D"; Westen; Frankreich

1942

Jan.: z. Vfg.; Süd; Osten; Kiew

Feb./Mai: XXXXVIII; 2. Armee; Süd; Osten; Charkow, Kursk

1942

Juni: z. Vfg.; 2. Armee; Süd; Osten; Kursk

Juli: XIII; 4. Pz. Armee; Süd; Osten; Kursk

Aug./Sept.: XIII; 2. Armee; "B"; Osten; Woronesch

Okt./Dez.: LV; 2. Armee; "B"; Osten; Woronesch

1943

Jan./Feb.: VII; 2. Armee; "B"; Osten; Woronesch

März/Apr.: XIII; 2. Armee; Mitte; Osten; Sumy

Mai: z. Vfg.: 2. Armee; Mitte; Osten; Sumy

Juni/Juli; VII; 2. Armee; Mitte; Osten; Sumy

Aug./Nov.: VII; 4. Pz. Armee; Süd; Osten; Sumy, Kiew

Dez. (Reste): VII; 4. Pz. Armee; Süd; Osten; Shitomir

1944

Jan.: VII; 4. Pz. Armee; Süd; Osten; Berditschew

Feb.: XXXXII; 8. Armee; Süd; Osten; Tscherkassy

März/Juni: Auffrischung Deba/GG

Juli/Sept.: XXXXII; 4. Pz. Armee; Nord‧ukraine; Osten; Cholm, Baranow

Okt./Dez.: XXXXII; 4. Pz. Armee; "A"; Osten; Baranow

1945

Jan.: XXXXII; 4. Pz. Armee; "A"; Osten; Baranow

Feb. (Reste): z. Vfg.; Mitte; Osten; Glogau

Anmerkung:

Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:

1940

  1. Juni, 21. Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.

1941

  1. Jan., 10. Feb., 12. März, 5. April, 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7. Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.

1942

  1. Jan., 6. Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai., 8. Juni., 4. Juli., 5. Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.

1943

  1. Jan., 3. Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai., 1. Juni., 7. Juli., 5. Aug., 5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.

1944

  1. Apr., 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov., (26. Nov.), (31. Dez.)

1945

  1. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai

Die "Schematischen Kriegsgliederungen" setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten Vierteljahr 1944 fehlen sie.

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Wie die Kriegstagebücher (KTB) aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26. August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.

Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.; diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München), bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen 1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919 bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene Routine-Schriftgut.

In den einzelnen Rückgaben waren enthalten:

  • Sept. 1962: 1.-6. Division

  • März 1963: 7.-18. Division

  • Juli 1963: 19.-23. Division

  • März 1964: 24.-34. und 73. bis 79. Division

  • Juli 1964: 35.-72. und 81. Division

  • März 1964: 82.-100. Division

  • Sept. 1965: 101.-125. Division

  • Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division

  • Juli 1966: 213. Sich. Division

  • Dez. 1966: 218.-295. Division

  • Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le. Afrika-Division, Div. Brandenburg

  • Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905

ferner: Div. Dormagen, Inf.Div. Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,

Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von Manteuffel

In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt erfasst:

  • Guide Nr. 41: Divisionen 1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)

  • Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr. 63)

  • Guide Nr. 63: Nachträge Divisionen 1-9, Divisionen 10-21

  • Guide Nr. 64: Divisionen 22-57

  • Guide Nr. 65: Divisionen 58-96

  • Guide Nr. 66: Divisionen 97-114

  • Guide Nr. 67: Divisionen 116-137

  • Guide Nr. 68: Divisionen 141-187

  • Guide Nr. 69: Divisionen 189-218

  • Guide Nr. 70: Divisionen 221-255

  • Guide Nr. 71: Divisionen 256-291

  • Guide Nr. 72: Divisionen 292-327

  • Guide Nr. 73: Divisionen 328-369

  • Guide Nr. 74: Divisionen 370-710

  • Guide Nr. 64: Divisionen 22-57

  • Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div. Brandenburg, Sturm-Div.

Rhodos, Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,

Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div. Großdeutschland, Pz.Gren.Div.

Feldherrnhalle

Das Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis 98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer.

Die Gliederung des Aktenmaterials ist stets die gleiche:

  • Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen Angaben auch zu den Divisionseinheiten)

  • Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch Ausbildungsangelegenheiten)

  • Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)

  • Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)

  • Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den Unterabteilungen

III (Gericht)

IVa (Intendant)

IVb (Div.Arzt)

IVc (Div.Veterinär)

IVd ev./kath. (Div. Geistliche)

  • Kommandant des Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)

  • Sonstige Unterlagen

Bestandsbeschreibung

Ia: KTB von Dez. 1939 bis Juni 1943

Ib: KTB von Mitte Mai bis Juli 1940 und von Feb. 1941 bis Juni 1943

Ic: Tätigkeitsbericht von Mitte Mai bis Juni 1940 und von Mitte Feb. 1941 bis Juni 1943

IIa: Tätigkeitsbericht von März bis Dez. 1941

Erschliessungszustand

Vollständig erschlossen

Zitierweise

BArch RH 26-88/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • Bestände:

  • RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)

  • MSG 3 (Sammlung von Verbandsdruckgut)

  • Literatur

  • Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bd. 65

  • Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.

  • Pfister, J. und Andreas Schwarz: Die 88. Infanterie-Division in Amberg März bis Mai 1940

    1. Infanterie-Division Dez. 1939 bis Feb. 1945. Bayreuth 1984 (Selbstverlag)
  • Rademacher, Bernhard: Die Nachschubdienste der 88. Infanterie-Division im Feldzug gegen Frankreich 1940. 1941. Stuttgart 1941

  • Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.

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