304. Infanterie-Division
Extent and Medium
Schriftgut
42 Aufbewahrungseinheiten
1,0 laufende Meter
Creator(s)
- 304. Infanterie-Division (304. ID), 1940-1944
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. IX, S. 83-84, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen.
- Infanterie-Division
(WK IV, E 476 Glauchau, Leitmeritz)
- 15.11.1940 als bodenständige Division (13. Welle) im Raum nördlich Leipzig aus je einem Drittel der 56. Inf. Div. (2. Welle, WK IV) und der 294. Inf. Div. (8. Welle, WK IV) mit:
Inf. Rgt. 573 I.-III. aus Stab/Inf. Rgt. 234, I./171 als I. und I./234 als III. Btl. (sämtlich 56. ID)
Inf. Rgt. 574 I.-III. in Belgern aus Stab/Inf. Rgt. 515, III./513 als I. und III./515 als III. Btl. (sämtlich 294. ID)
Inf. Rgt. 575 I.-III. in Delitzsch und Eilenburg aus I./Inf. Rgt. 192 (56. ID) als I. und III./514 (294. ID) als III. Btl.
Art. Rgt. 304 I.-III. aus Stab/Art. Rgt. 236 (162. ID, WK II) und den Art. Abt. III./156 (56. ID) und III./294 (294. ID)
Div. Einheiten 304.
Das Artillerie-Rgt. erhielt seine 3., 6. und 9. Bttr. erst am 19.7.1942; eine IV. Abt. bestand zunächst nicht. Die Inf. Rgter. erhielten die 14. Kpn. am gleichen Tage, die 13. Kpn. erst im Dez. 1942; am 21.10.1942 wurde die bodenständige Division in eine Angriffsdivision umgegliedert und im Dezember nach dem Osten verlegt.
Nach dem Einsatz im Donbogen wurde die Division im April 1943 aufgefrischt: III./375 der 454. Sich. Div. wurde III./573, II./375 wurde III./575. Das Rgt. 574 war am 20.2.1943 aufgelöst worden. Die beiden neuen dritten Btle. wurden im Dezember in der FpÜ gelöscht. Schon am 4.5.1943 war das Gren. Rgt. 574 als drittes Rgt. aus Stab/Sich. Rgt. 610 (403. Sich. Div.) und Marscheinheiten wieder errichtet worden. Nach der Verlegung zur Hgr. Nordukraine in das Generalgouvernement kamen das III./Gren. Rgt. 685 der 336. (Krim-)Division als neues Füs. Btl. und die II./Art. Rgt. 336 als III. Abt. hinzu; das Art. Rgt. wurde weiter durch den Stab I./AR 214 (als neue I.) und Res. Art. Abt. 14 (der 174. Res. Div.) und 4 Bttrn. ergänzt. Im Januar 1945 wurde die im Weichselbogen eingesetzte Division zerschlagen.
Die Wiederaufstellung erfolgte ab 28.2.1945 in Prag. Im April 1945 bestand die neue Division aus:
Gren. Rgt. 573 I., II. aus II. u. II./Gren. Rgt. Böhmen-Mähren
Gren. Rgt. 574 I., II. aus den Resten der alten Division (?)
Gren. Rgt. 575 I., II. aus dem Führernachwuchs-Gren. Rgt. 1247
Div. Füs. Btl. 304 aus I./Gren. Rgt. Böhmen-Mähren
Art. Rgt. 304 I., III., IV. Abt., davon die IV. aus IV./83 (100. Jäg. Div.). Die Division geriet bei Deutsch-Brod in russische Gefangenschaft.
Unterstellung:
1940
Dez.: in Aufstellung BdE (WK IV)
1941
Jan./Apr.: in Aufstellung BdE (WK IV)
Mai/Dez.: XXXVII; 15. Armee; "D"; Westen; Belgien, Kanal
1942
Jan./Mai: XXXVII; 15. Armee; "D"; Westen; Belgien, Kanal
Juni/Nov.: LXXXII; 15. Armee; "D"; Westen; Belgien, Kanal
Dez.: z. Vfg.; "D"; Westen; Belgien
1943
Jan.: Gr. Fretter-Pico (XXX); "B"; Osten; Millerowo
Feb.: XXXXVIII Hollidt; Don; Osten; Woroschilowgrad
März: XXX; 1. Pz. Armee; Süd; Osten; Mius
Apr./Mai: Mieth; 6. Armee; Süd; Osten; Mius
Juni/Aug.: IV; 6. Armee; Süd; Osten; Mius
Sept.: Sieler; 6. Armee; Süd; Osten; Mius
Okt./Nov.: XVII; 1. Pz. Armee; Süd; Osten; Saporoshje
Dez.: XXX; 1. Pz. Armee; Süd; Osten; Nikopol
1944
Jan.: XXX; 6. Armee; Süd; Osten; Nikopol
Feb.: XXXXIV; 3. rum.Arm.; "A"; Osten; Nikolajew
März: XXXXIV; 6. Armee; "A"; Osten; Nikolajew
Apr. (Kgr.): LXXII; 6. Armee; Südukr.; Osten; Odessa
Mai: XXIX; 6. Armee; Südukr.; Osten; Tiraspol
Juni/Juli: XXIX; 3. rum. Arm.; Südukr.; Osten; Tiraspol
Aug.: III; 4. Pz. Armee; Nordukr.; Osten; Baranow
Sept.: XXXXVIII; 4. Pz. Armee; Nordukraine; Osten; Baranow
Okt./Dez.: XXXXVIII; 4. Pz. Armee; "A"; Osten; Baranow
1945
Jan.: XXXXVIII; 4. Pz. Armee; "A"; Osten; Baranow
Feb. (Stab als Gr. Sieler): 1. Pz. Armee; Mitte; Osten; Karpaten
März: in Aufstellung Mähr. Ostrau
Apr.: XXXXIX; 1. Pz. Armee; Mitte; Osten; Oberschlesien
Mai: LXXII; 1. Pz. Armee; Mitte; Osten; Mähren
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
- Juni, 21. Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
- Jan., 10. Feb., 12. März, 5. April, 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7. Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
- Jan., 6. Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5. Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez
1943
- Jan., 3. Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug., 5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez
1944
- Apr., 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov., (26. Nov.), (31. Dez.)
1945
- Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen" setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Wie die Kriegstagebücher (KTB) aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26. August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.; diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München), bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen 1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919 bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene Routine-Schriftgut.
In den einzelnen Rückgaben waren enthalten:
-
Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
-
Juli 1963: 19.-23. Division
-
März 1964: 24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
-
März 1964: 82.-100. Division
-
Sept. 1965: 101.-125. Division
-
Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
-
Juli 1966: 213. Sich. Division
-
Dez. 1966: 218.-295. Division
-
Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le. Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div. Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von Manteuffel
In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt erfasst:
-
Guide Nr. 41: Divisionen 1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 63: Nachträge Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div. Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos, Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div. Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis 98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer.
Die Gliederung des Aktenmaterials ist stets die gleiche:
-
Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
-
Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch Ausbildungsangelegenheiten)
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Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
-
Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den Unterabteilungen
III (Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc (Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div. Geistliche)
-
Kommandant des Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
-
Sonstige Unterlagen
Bestandsbeschreibung
Ia: KTB von Mitte Nov. 1940 bis Ende Sept. 1943
Ib: KTB von Mitte Nov. 1940 bis Mitte Aug. 1943.
Ic: TB von Jan. bis Ende März 1941, von Ende Apr. 1941 bis Ende Nov. 1942 und für Juli 1943.
IIa: TB von Apr. bis Juli 1943.
Erschliessungszustand
Vollständig erschlossen
Zitierweise
BArch RH 26-304/...