100. leichte Infanterie-Division / 100. Jäger-Division
Extent and Medium
Schriftgut
129 Aufbewahrungseinheiten
2,7 laufende Meter
Creator(s)
- 100. leichte Infanterie-Division / 100. Jäger-Division (100. le ID / 100. Jäger-Div.), 1940-1943
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 6, Seite 161-163, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen.
- (leichte) Infanterie-Division
(WK XVII, E I./135 Ried, 1943 E II./482 (Jäg.) Braunau/Inn)
10.12.1940 als Division 12. Welle im WK XVII, seit Febr. 1941 auf dem Tr. Üb. Platz Döllersheim aus dem bei der Umgliederung der 18. Inf. Div. überzählig gewordenen Inf. Rgt. 54 und einem Drittel der aktiven 45. Inf. Div. (Linz) mit:
Inf. Rgt. 54 I.-III. aus II. und III./54 Glogau
Inf. Rgt. 227 I.-III. aus Stab und III./130, III./133 und II./135 der 45. Inf. Div.
Art. Rgt. 83 I.-IV. aus III./98 der 45. ID und III./18 der 18. Inf. Div.
Div. Einheiten 100.
Zugeteilt war das kroat. Inf. Rgt. 369.
Am 6.7.1942 wurde die Division in
- Jäger-Division
umbenannt; die Inf. Rgter. entsprechend in
Jäger-Rgt. 54 I.-III.
Jäger-Rgt. 227 I.-III.
Die Division wurde Ende Januar in Stalingrad vernichtet. Die Wiederaufstellung erfolgte am 17.4.1943 aus der Anfang März 1943 bei Schachty gebildeten Kampfgruppe 100. Jäger-Div. (I. und II. Btl., Art. Abt., Pi. Kp.) die im Juni in Kroatien bei Esseg allmählich auf eine volle Division erweitert wurde. Das Artillerie-Rgt. 83 wurde am 13.10.1943 in drei Abteilungen (Geb. Abt., besp. Abt. und mot. Abt.) umgegliedert, zu denen 1945 eine IV. schwere Abt. kam. Das neu aufgestellte Feldersatz-Btl. erhielt jetzt die Nr. des Art. Rgts (83). Die Division kam in Schlesien in sowjetische Gefangenschaft.
Unterstellung:
a) als 100. lei. Inf. Div.:
1940
Dez.: LI; 2. Armee; "C"; Heimat; WK XVII
1941
Jan./März: LI; 2. Armee; "C"; Heimat; WK XVII
Apr.: LV; 11. Armee; "C"; Heimat; WK XVII
Mai: in Aufst.; 11. Armee; Heimat; WK XVII
Juni/Sept.: LII; 17. Armee; Süd; Osten; Uman, Kiew
Okt.: LV; 17. Armee; Süd; Osten; Poltawa
Nov.: XI; 6. Armee; Süd; Osten; Charkow
Dez.: z. Vfg.; 1. Pz. Armee; Süd; Osten; Mius
1942
Jan.: XIV; 1. Pz. Armee; Süd; Osten; Taganrog
Feb./Mai: III; Kleist; Süd; Osten; Taganrog
b) als 100. Jäger. Div.:
Juli: XXXX; 6. Armee; Süd; Osten; Donbogen
Aug./Sept.: XI; 6. Armee; "B"; Osten; Stalingrad
Okt./Nov.: LI; 6. Armee; "B"; Osten; Stalingrad
Dez.: LI; 6. Armee; Don; Osten; Stalingrad
1943
c) nach Wiederaufstellung:
Apr../Mai: in Aufst. BdE
Juni/Aug.: Kroatien; "E"; Südost; Kroatien
Sept./Dez.: XXI; 2. Pz. Armee; "F"; Südost; Albanien
1944
Jan./März: Bev. Dt. Gen. Albanien (XXI) und wie Dez. 1943; Albanien
Apr.: II. SS; 1. Pz. Armee; Nordukr.; Osten; Tarnopol
Mai/Juli: XXIV; 1. Pz. Armee; Nordukr.; Osten; Brody
Aug./Sept.: XXXXIX; 1. Pz. Armee; Nordukr.; Osten; Karpaten
Okt./Dez.: XXXXIX; 1. Pz. Armee; "A"; Osten; Karpaten
1945
Jan.: XI; 1. Pz. Armee; "A"; Osten; Karpaten
Feb./Mai: VIII; 17. Armee; Mitte; Osten; Schlesien
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
- Juni, 21. Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
- Jan., 10. Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7. Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
- Jan., 6. Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5. Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
- Jan., 3. Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug., 5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.
1944
- Apr., 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov. (26. Nov.), (31. Dez.)
1945
- Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen" setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Wie die Kriegstagebücher (KTB) aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26. August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.; diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München), bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen 1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919 bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene Routine-Schriftgut.
In den einzelnen Rückgaben waren enthalten:
-
Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
-
Juli 1963: 19.-23. Division
-
März 1964: 24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
-
März 1964: 82.-100. Division
-
Sept. 1965: 101.-125. Division
-
Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
-
Juli 1966: 213. Sich. Division
-
Dez. 1966: 218.-295. Division
-
Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le. Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div. Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von Manteuffel
In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt erfasst:
-
Guide Nr. 41: Divisionen 1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 63: Nachträge Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div. Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos, Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div. Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis 98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer.
Die Gliederung des Aktenmaterials ist stets die gleiche:
-
Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
-
Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch Ausbildungsangelegenheiten)
-
Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
-
Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den Unterabteilungen
III (Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc (Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div. Geistliche)
-
Kommandant des Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
-
Sonstige Unterlagen
Bestandsbeschreibung
Ia: KTB von Mitte Dez. 1940 bis Mitte Dez. 1941 und von Mai bis Dez. 1943.
Ib: KTB von Mitte Dez. 1940 bis Mitte Dez. 1941 und von Juni bis Dez. 1943.
Ic: TB von Mitte Dez. 1940 bis Mitte Nov. 1941 und von Juni bis Dez. 1943.
IIa: TB von Mitte Dez. 1940 bis Mitte Dez. 1941 und von Mitte März bis Dez. 1943.
Erschliessungszustand
Vollständig erschlossen
Zitierweise
BArch RH 26-100/...