OKM / Hauptamt Kriegsschiffbau der Reichsmarine und Kriegsmarine

Identifier
RM 25
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1925 - 31 Dec 1944
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

9997 Aufbewahrungseinheiten

78,0 laufende Meter

Creator(s)

Biographical History

Geschichte des Bestandsbildners

1925 entstand aus der Konstruktionsabteilung des Allgemeinen Marineamtes das Konstruktionsamt (K), das am 1. April 1939 die Bezeichnung Amt bzw. Hauptamt Kriegsschiffbau erhielt. Gleichzeitig wurden die militärische Abteilung Schiffmaschinenbetrieb (Ing.) aus dem Stab des ObdM sowie Teile der Werfthauptabteilung des Allgemeinen Marineamtes dem Hauptamt angeschlossen. 1943 wurden die Zuständigkeiten für Werft-, Hafen- und Strombau an das Allgemeine Marinehauptamt abgegeben. Infolge der Vereinbarung zwischen dem ObdM und dem Reichsminister für Rüstung zur Durchführung des Flottenbauprogramms verlor das Hauptamt ab 1943 an Bedeutung, doch wurde ihm ab 1.8.1944 das neu aufgestellte Technische Bewaffnungsamt der Kriegsmarine angegliedert.

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Mit Einrichtung des Hauptamtes Kriegsschiffbau übernahm dieses von seinen Vorgängerdienststellen auch die Altakten des ehemaligen Konstruktionsdepartements in sein Archiv am Tirpitzufer.

Die Unterlagen wurden nach Kriegsende 195 durch die Rote Armee in Berlin sichergestellt.

Über die Existenz und den Verbleib des Aktenbestandes des Konstruktionsdepartements beim Hauptamt Kriegsschiffbau war bis 1988 nichts bekannt. In den 60er Jahren ging auch die DDR davon aus, daß die UdSSR alles in Deutschland erbeutete militärische Archivgut an Ost-Berlin zurückgegeben hatte. Der Bestand wurde von den Sowjets zwischen 1945 und 1949 im Dienstgebäude des Hauptamtes Kriegsschiffbau unversehrt geborgen und in die UdSSR verbracht und seitdem im Zentralen Archiv des Verteidigungsministeriums in Podolsk südlich von Moskau verwahrt. Dort erfolgte eine Signierung und die Übertragung der Aktentitel in das Russische. Im Dezember 1988 übergab die UdSSR 40 Tonnen deutsches Archivgut militärischer Provenienz an die DDR. Darunter ein umfangreicher Teilbestand Akten des Hauptamtes Kriegsschiffbau. In den Monaten Januar bis Mai 1989 wurde im Militärarchiv der DDR in Potsdam durch eine zeitweilige Arbeitsgruppe eine einfache Erschließung des Bestandes durchgeführt. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik gelangten die Bestände des Militärarchivs der DDR in das Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg.

Bestandsbeschreibung

Ein Großteil der Akten des Hauptamtes Kriegsschiffbau ist bei Kriegsende vernichtet worden.

Erhalten geblieben sind Unterlagen über die Konstruktion und Ausrüstung von Kriegsschiffen. Der Bestand bietet die gesamte Bandbreite des deutschen Kriegsschiffsbaus. Der Bestand besteht größtenteils aus Konstruktionszeichnungen nahezu aller Schiffsklassen, insb. für die U-Boote, die Schlachtschiffe und die Kreuzer.

Neben den Konstruktionszeichnungen finden sich auch Bauvorschriften für Großkampfschiffe, Werkverträge und Unterlagen über die Entwicklung neuer Waffen im Bestand. Die Bauvorschriften beinhalten Vorschriften für den Schiffskörper sowie für Maschinen-, Kessel-, Pumpen- und Elektroanlagen, Bedienungsanleitungen, Gerätebeschreibungen, Erprobungsberichte und Skizzenbücher.

V.a. in der vorhandenen Kartei (W-04) aus dem ehemaligen Militärarchiv der DDR finden sich im Bereich "allgemeine Werftarbeiten" und "Schiffskörper" auch Fotografien vom Bau der Schiffe.

Zudem finden sich Unterlagen von verschiedenen Marinebehörden im Bestand, die administrative Vorgänge bei der Durchführung des Kriegsschiffsbaus beinhalten.

Fotografien zum Flugzeugträger Graf Zeppelin finden sich im Bildarchiv des Bundesarchivs: www.bild.bundesarchiv.de

Der Bestand umfaßt etwa 21.000 AE mit ca. 9500 Schiffszeichnungen/-plänen. Ein Teil der Schiffszeichnungen ist bereits über die Datenbankrecherche Invenio recherchierbar. 

Erschliessungszustand

Findkartei W-04

Zitierweise

BArch RM 25/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • RM 3 (Reichsmarineamt)

  • RM 6 (Marineleitung / Oberkommando der Kriegsmarine (OKM) - Oberbefehlshaber der Kriegsmarine)

  • RM 8 (OKM / Kriegswissenschaftliche Abteilung der Marine (Marinearchiv)):

  • RM 8/56 Organisationsgeschichte, Einrichtung eines Marinekonstruktionsamtes (K) zum 3.11.1934

  • RM 8/71 Organisationsgeschichte, Übergang eines wesentlichen Teils der Aufgaben des K-Hauptamtes auf den Minister für Bewaffnung und Munition

  • RM 21 (OKM / Allgemeines Marineamt der Reichsmarine und Kriegsmarine) RM 22 (OKM / Allgemeines Marinehauptamt der Kriegsmarine)

  • Weitere Schiffspläne finden sich beim National Maritime Museum in Greenwich.

  • Literatur

  • Hans H. Hildebrand: Die organisatorische Entwicklung der Marine nebst Stellenbesetzung 18149-19149 (= Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815-1990, Teil II), Bd. 1, Osnabrück 2000 S. 159-179.

  • Kurt Bertram: Archivierung der aus dem Ausland zurückgegebenen Aktenbestände technischen Inhalts. In: Das Militärarchiv im Bundesarchiv, Nr. 4/September 1963.

  • Howard M. Ehrmann: The German Naval Archives (Tambach). In: Robert Wolfe: Captured German and Related Records, Athens 1968, Seite 157-162.

  • Gerhart Enders: Die ehemaligen deutschen Militärarchive und das Schicksal der deutschen Militärakten nach 1945. In: Zeitschrift für Militärgeschichte 8/1969, S. 599-608.

  • Harry Hastig und Albrecht Kästner: Ergänzungen der Bestände des Militärarchivs der DDR. In: Zeitschrift für Militärgeschichte 1/1990, Seite 111-112.

  • P. Heinsius: Der Verbleib des Aktenmaterials der deutschen Kriegsmarine. In: Der Archivar, 8. Jg./1955, Sp. 75 ff.

  • Wolfram Schmidt: Übernahme von Archivgut aus der UdSSR. In: Archivmitteilungen 5/1989, Seite 179-180.

  • Uwe Label: Neue Forschungsmöglichkeiten zur preußisch-deutschen Heeresgeschichte. In: Militärgeschichtliche Mitteilungen 51/1992, Seite 143-149.

  • Übernahme von Archivgut aus der UdSSR. In: Der Archivar, Jg. 43/1990, S. 278.

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