OKW / Wehrmachtzentralamt
Extent and Medium
Schriftgut
25 Aufbewahrungseinheiten
0,2 laufende Meter
Creator(s)
- Oberkommando der Wehrmacht/Wehrmachtzentralamt, 1938-1945
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Aus der Personalgruppe des Wehrmachtamtes entstand im Zuge der Einrichtung des Oberkommandos der Wehrmacht unter Hinzunahme des Adjutanten, Verwaltungsreferenten und Bürodirektors des Reichskriegsministers die Zentralgruppe des OKW, der noch die "Adjutantur der Wehrmacht beim Führer und Reichskanzler" als selbständige Gruppe angegliedert wurde. Zunächst in drei, dann vier Gruppen aufgeteilt, oblag ihr vor allem die Bearbeitung von Personalangelegenheiten, soweit sie einer wehrmachteinheitlichen Regelung bzw. der Entscheidung oder Vollziehung durch den "Obersten Befehlshaber" bedurften; außerdem Personalsachen des OKW selbst und Ordensangelegenheiten. Im Juni 1939 fungierte die Zentralgruppe als "Wehrmacht-Zentralabteilung" bei annährend gleichem Kompetenzumfang. Lediglich die Adjutantur des Chefs des OKW wurde nun - zusammen mit der Adjutantur der Wehrmacht beim Führer und Reichskanzler - angegliedert. In der Zeit bis November 1939 wurde das Stabsquartier OKW dieser Zentralabteilung zugeordnet, bis Oktober 1940 auch die Bücherei des OKW (nur mit den Bereichen Heer und Marine). Im August 1943 wurde die Abteilung in "Zentralamt des OKW" oder auch "Wehrmachtzentralamt" umbenannt, die bisherigen Gruppen zu Abteilungen erweitert. Zwei dieser Abteilungen (Organisations- und Allgemeine Abteilung mit Stabsquartier OKW und Personal-Abteilung mit Bücherei des OKW) wurden dabei als "Amtsgruppe WZ" zusammengefaßt. Die Abteilung Orden, Auszeichnungen, Ehrungen sowie der Ministerialbürodirektor mit Hauptbüro und mit den Druckereien bildeten die übrigen Organisationselemente des Amtes bis zu seiner Auflösung, die teils Anfang April 1945 in Saalfeld (Thüringen), teils am 20. April 1945 in Bayern erfolgte.
Mit der Einrichtung des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) wurde die "Zentralgruppe des OKW" aufgestellt, der die "Adjutantur der Wehrmacht beim Führer und Reichskanzler" als selbständige Gruppe angegliedert war.
Zu der Zentralgruppe zählte neben dem Adjutanten und dem Verwaltungsreferenten auch der Bürodirektor des Reichskriegsministeriums. Die organisatorische Gliederung erfolgte zunächst in drei, später in vier Gruppen, die hauptsächlich die Personalangelegenheiten, soweit diese einer wehrmachteinheitlichen Regelung bzw. der Entscheidung und Vollziehung durch den "Obersten Befehlshaber" bedurften, wahrnahmen. Ferner zählten zu den Aufgaben die Personalsachen des OKW selbst und die Ordensangelegenheiten.
Seit März 1939 führte die Dienststelle die Bezeichnung "Wehrmacht-Zentralabteilung" (WZ), die zu größten Teilen die gleichen Aufgabengebiete inne hatte.
Lediglich die Adjutantur des Chefs des OKW wurde nun - zusammen mit der Adjutantur der Wehrmacht beim Führer und Reichskanzler - angegliedert. Ferner erfolgte die Angliederung des Stabsquartiers OKW, sowie die der Bücherei des OKW; jedoch nur mit den Bereichen Heer und Marine.
Laut Dienstanweisung für den Chef der Wehrmacht-Zentralabteilung vom 1. März 1939 unterstand dieser unmittelbar dem Chef des OKW. Zu seinen Aufgaben gehörten:
Mit der Aufgabenwahrnehmung war die Gruppe I (Mob.-Gruppe) beauftragt, die neben der Kriegsspitzengliederung und den Dienstanweisungen für die Dienststellen des OKW auch den Mobilisierungskalender des Chefs des OKW und die Alarm- und Luftschutzmaßnahmen organisierte.
- Die Bearbeitung von Personalangelegenheiten
Die Gruppe II der Wehrmacht-Zentralabteilung war neben den allgemeinen Personalfragen der Wehrmachtteile (soweit diese der Regelung durch den "Führer" und Obersten Befehlshaber für die gesamte Wehrmacht bedürften oder diesem zur Entscheidung oder Vollziehung vorlegt werden mussten) auch für die Grundsatzfragen zu Beurteilungen, Beförderungen, Charakterverleihungen, Anstellungen und Verabschiedungen der Offiziere zuständig. Ferner gehörten zu den Aufgaben der Gruppe II die Begnadigung und Rehabilitierung, die Bearbeitung von Eingaben und die Ordens- und Dienstauszeichnungen für Offiziere.
Die personelle Organisation und Verwaltung des Oberkommandos der Wehrmacht nahm die Gruppe IV wahr. Dazu zählten nicht nur die Stellenbesetzungsliste und die Organisation der Dienststelle (Dienstplan), sondern auch die Ordensvorschläge, die Kommandoliste des Offiziers vom Dienst OKW und die Stabsbefehle.
- Die Sicherstellung der Zusammenarbeit innerhalb des OKW
Dies umfasste die Angelegenheiten aller drei Wehrmachtteile, die einer zentralen Bearbeitung bedurften. Die Zuständigkeit lag bei der Gruppe III.
Neben der genannten Aufgabe zählten zu ihren Kompetenzen die Wehrmachtvorschriften, die Wehrmachtverordnungsblätter und die Geheimhaltungsbestimmungen innerhalb der Wehrmacht-Zentralabteilung.
Dem Chef der Wehrmacht-Zentralabteilung unterstanden folgende Einrichtungen:
Laut Dienstanweisung vom 1. März 1939 übernahm der Bürodirektor die Leitung des Hauptbüros des OKW, die förmliche Prüfung der ministeriellen Unterschriftssachen, die Regelung des Bürodienstes und die Organisation der Geschäftsführung im OKW. Weiterhin hatte er die Aufsicht über die Registraturen im OKW und über die ihm unterstellten Druckereien (Druckerei des OKW und Heeresdruckerei "Tiergartenblock"). Angegliedert war ferner die Kurierstelle des OKW.
Die Bücherei gliederte sich in Heer und Marine. Beide Gruppen waren in die Arbeitsgebiete "Verwaltung" (Pflege und Erweiterung der Bücherbestände) und "Leihstelle" (Ausleihe und Rücknahme von Büchern) aufgeteilt.
Der Kommandant des Stabsquartiers hatte die Stellung und Disziplinarstrafgewalt eines selbständigen Bataillons-Kommandeurs. Eine Besonderheit war das Unterstellungsverhältnis des Kommandeurs: War dieser dienstälter als der Chef der Wehrmacht-Zentralabteilung, unterstand er direkt dem Chef des OKW.
Im Stabsquartier war der gesamte militärische Unterstab des OKW (einschließlich Kraftfahrzeuge und Gerät) disziplinarisch und wirtschaftlich zusammengefasst. Zu den konkreten Aufgaben zählten die Ausbildung und Erziehung von Unteroffizieren und Mannschaften und die Bekanntgabe aller wichtigen Befehle und Anordnungen. Ebenso gehörte zu seinen Aufgaben der Einsatz und die Abstellung von Unteroffizieren, Mannschaften, Kraftfahrzeugen und Gerät für den Einsatz des OKW.
Der Wehrmacht-Zentralabteilung war ferner der Verwaltungsreferent des Chefs des OKW (V Chef OKW) mit der Verwaltung des Verfügungsfonds des Chefs des OKW und den Verwaltungsgeschäften des Chefs des OKW und seines Stabes nachgeordnet.
Auch die zentrale Registratur des OKW und der Wehrmacht-Zentralabteilung war ihr angegliedert.
Seit August 1943 führte die Abteilung die Bezeichnung "Zentralamt des OKW" oder auch "Wehrmachtzentralamt". Innerhalb der Organisationsstruktur wurden die Gruppen in Abteilungen umbenannt. Zwei dieser Abteilungen (Organisations- und Allgemeine Abteilung mit Stabsquartier OKW und Personalabteilung mit Bücherei des OKW) wurden dabei als "Amtsgruppe WZ" zusammengefaßt. Die Abteilung "Orden, Auszeichnungen, Ehrungen" sowie der Ministerialbürodirektor mit Hauptbüro und mit den Druckereien bildeten die übrigen Organisationselemente des Amtes.
Die Auflösung erfolgte teilweise Anfang April 1945 in Saalfeld (Thüringen) und abschließend am 20. April 1945 in Bayern.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Auf Grund des geringen Umfangs der Unterlagen, die mit unterschiedlichen Aktenrückgaben in das Bundesarchiv-Militärarchiv gelangten, lassen sich nur schwer Angaben zur Geschichte des Bestandes ermitteln.
Anhand der vorläufigen Kartei wurde jedoch ersichtlich, dass sich etwa zehn Bände seit Ende des Zweiten Weltkrieges unter Verwahrung der USA befanden und im Zuge einer großen Archivalienrückgabe in den späten 1960er Jahren in das Bundesarchiv-Militärarchiv gelangten.
Bestandsbeschreibung
Unterlagen, die das Verwaltungshandeln des Wehrmachtzentralamtes dokumentieren, müssen nahezu vollständig als verlorengegangen angesehen werden.
Lediglich einige wenige Organisationsunterlagen (z.B. Erlass über die Führung der Wehrmacht) und Organisationsänderungen anderer dem OKW unmittelbar unterstellter Dienststellen (z.B. Allgemeines Wehrmachtamt) sind erhalten geblieben.
Außerdem finden sich Verleihungen von Kriegsauszeichnungen, das Trageverbot von ausländischen Ehrenzeichen und die Stellenbesetzung der Offiziere des OKW vom Mai 1939.
Zitierweise
BArch RW 3/...