Kommandanturen der Truppenübungsplätze des Heeres

Identifier
RH 33
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1919 - 31 Dec 1945
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

310 Aufbewahrungseinheiten

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

1914 standen der Armee 31 Übungsplätze zur Verfügung: Altengrabow, Arys, Bitsch, Darmstadt, Döberitz, Elsenborn, Friedrichsfeld, Grafenwöhr, Graudenz, Hammelburg, Hammerstein, Heuberg, Jüterbog, Königsbrück, Lamsdorf, Lechfeld, Lockstedt (Holstein), Münsingen, Munster, Neuhammer, Oberhofen (Elsaß), Ohrdruf, Orb, Posen, Senne, Zossen, Zeithain, Brehloh (Gas- und Versuchsplatz), Thorn und Wahn (Artillerieschießplätze), Nordholz (Luftschifferplatz). Ein Großteil dieser Übungsplätze war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert entstanden und diente dem Ziel, "die Schlagkraft [der Armee] zu erhöhen und die schießtechnische Ausbildung aller Waffen" voranzutreiben (zit. aus 3. Lesung der Militärvorlage vom 16. Juni 1893 zur Erhöhung der Friedensstärke des Heeres auf 468 000 Mann).

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden zahlreiche Truppenübungsplätze aufgelöst und anderen Verwendungen zugeführt. Die Wehrmacht reaktivierte ab 1935 wieder einige davon, doch gelang dies nicht in allen Fällen, da diese z. B. besiedelt worden waren.

Die Truppenübungsplätze der Wehrmacht waren organisatorisch der Heeresforstabteilung im Bereich des Heeresverwaltungsamtes angegliedert. Sie erhielt am 1. März 1941 die Bezeichnung V 10 und bestand zu jener Zeit aus 6 Referaten. 1941 existierten vier Heeresforstaufsichtsämter (H.F.Auf.A.) mit folgenden Zuständigkeiten:

  • Heeresforstaufsichtsamt I (Berlin): Altengrabow, Arys, Döberitz, Gr. Born, Hammerstein, Jüterbog (Artillerie), Königsbrück, Lamsdorf, Mielau, Neuhammer, Stablack, Thorn, Wandern, Zeithain, Zossen,

  • Heeresforstaufsichtsamt II (Wiesbaden): Baumholder, Bergen, Bitsch, Elsenborn, Grafenwöhr, Hammelburg, Heuberg, Münsingen, Münsterlager, Ohrdruf, Putlos (Panzertruppe), Raubkammmer (Gasplatz), Schwarzenborn, Senne, Wahn, Wildflecken,

  • Heeresforstaufsichtsamt III (Linz): Brdy Wald (Kammwald), Bruck, Döllersheim, Hohenfels, Milowice, Seethaler Alp, Wattner Lizum, Wischau und

  • Heeresforstaufsichtsamt IV (Litzmannstadt): Deba, Pleschen (bereits Ende 1941 aufgelöst), Radom, Rembertow, Schieratz, Warthe Lager.

Während die Gesamtübungsfläche 1936 rund 150 000 ha betrug, belief sie sich 1938 bereits auf rund 250 000 ha und erreicht Mitte 1941 seinen Höchststand mit rund 760 000 ha (nach Auflösung des TÜP Pleschen Ende 1941 "nur" noch rund 660 000 ha). Die Übungsplätze wurden während des Krieges zum Teil erheblich vergrößert, auch erhöhte sich noch etwas die Anzahl (z. B. kamen hinzu Bitsch, Mourmelon, Le Valahon und der Pionierübungsplatz Roßlau).

Neben den dem OKH direkt unterstehenden großen Truppenübungsplätzen gab es noch wesentlich kleinere in der Regel dem Standortältesten zugeordnete Übungs- oder Exerzierplätze auf Garnisons- bzw. Standortebene. Kurzzeitig eingerichtet wurden mitunter sogenannte Übungslager, die meist nur behelfsmäßig und ohne besondere Infrastruktur ausgebaut waren und oft nur aus einigen Baracken oder im Gelände abgesperrten Schießbahnen ohne festen Zielbau bestanden.

Bestandsbeschreibung

Die erhalten gebliebenen Akten der Kommandanturen der Truppenübungs- und Schießplätzen wurden in diesem Bestand zusammengefasst, doch sind bedauerlicherweise nur wenige Schriftgutreste erhaltenen geblieben. Der Hauptteil des seinerzeit produzierten Schriftgutes ging in den Kriegs- und Nachkriegswirren verloren oder wurde befehlsgemäß vernichtet. Dies gilt auch für die Heeresfortabteilung und die Heeresforstaufsichtsämter .

Neben diesem Bestand sind Dokumente zu Truppenübungs- und Schießplätzen in der schriftlichen Hinterlassenschaft des OKW/Wehrwirtschafts- und Rüstungsamtes (Bestand RW 19), im Bestand Abteilung für Sondergeräte (Wa Prüf 11) und Heeresversuchsanstalt Peenemünde (beide: Bestand RH 8) aber auch in den Beständen RL 3 (Generalluftzeugmeister), RH 56 (Versorgungs- und Verwaltungsdienststellen außerhalb des Feldheeres) sowie RH 11-III (General der Pioniere und Festungen im OKH) enthalten. Die Erweiterungen der Übungsplätze und der Kauf bzw. die Enteignung von Flächen spiegelt sich in den Beständen RW 43 (Reichsstelle für Landbeschaffung) und RW 52 (Reichsumsiedlungsgesellschaft) wieder. Ergänzt wird der Bestand durch die in der Kartensammlung des Militärarchivs unter der Signatur RH 33 Kart verwahrten Karten.

In nennenswertem Umfang sind lediglich vom Truppenübungsplatz Altengrabow (5 Bde. zu Wasserversorgung und Abwasser), Grafenwöhr (5 AE) und Munster (6 AE) Unterlagen im Bestand.

Erschliessungszustand

Findbuch

Zitierweise

BArch RH 33/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • RH 8 OKH/Heereswaffenamt

  • RH 9 OKH/Heeresverwaltungsamt

  • RH 56 Dienststellen und Einrichtungen außerhalb des Feldheers

  • RH 11-III General der Festungen und Pioniere

  • RW 19 OKW/Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt

  • RW 43 Reichsstelle für Landbeschaffung

  • RW 52 Reichsumsiedlungsgesellschaft

  • MSg 224 Sammlung Willi Esser: Schießplatz Kummersdorf

  • Literatur

  • Burckhardt, Paul: The major training areas. Grafenwoehr/ Vilsek, Hohenfels, Wildflecken Weiden 1984

  • Deicker, Paul: Döberitz. Betrachtungen und Bilder aus der Vergangenheit und Gegenwart des Truppenübungsplatzes Döberitz. Döberitz 1930

  • Hoerter, Klaus und Hensel, Manfred: Chronik des Truppenübungsplatzes und der Garnison Heuberg bei Stetten am kalten Markt. Geschichte des Garnisonsorts Stetten am kaltem Markt und seiner Umgebung. Hrsg. aus Anlass des 70 jährigem Bestehen des Truppenübungsplatzes Heuberg. Tübingen 1980

  • Huck, Jürgen: Militärisches Leben auf der Wahner Heide. Der Truppenübungsplatz 1817 bis 1945. (Sonderdruck aus: Unser Porz. Heft 11, 1969)

  • Kommandantur des Truppenübungsplatzes Bergen (Hrsg.): Der Truppenübungsplatz Bergen. Ein Erinnerungsbuch. Hannover o. J. [um 1938]

  • Maedl, Helmut: Die Geschichte des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. Weiden/Oberpfalz 1980

  • Mende, Erich: Das verdammte Gewissen. Zeuge der Zeit: 1921-1945. 2. Aufl. München, Berlin 1982. (zum Truppenübungsplatz Neuhammer)

  • Piesczek, Uwe (Hrsg.): Truppenübungsplatz Senne. Zeitzeuge einer hundertjährigen Militärgeschichte. Chronik, Bilder, Dokumente im Auftrag des Vereins Freunde der Senne und des Truppenübungsplatzes Sennelager e. V. Paderborn 1992

  • Schnebel, Hanns Helmut: Zur Geschichte des Truppenübungsplatzes und der Garnison Hammelburg. In: Hammelburger Auslese ¿ Zum Jubiläumsjahr 1977. Hammelburg 1978, S. 177-193

  • Schraml, Erich (Hrsg.): 100 Jahre Truppenübungsplatz Münsingen 1895-1995. Eine Dokumentation. Münsingen 1995

  • Sens, Walter: Altengrabow tief im Sande ..! Eine Geschichte des Truppenübungsplatzes. Burger 1933

  • Stabenau, Walter/Hauptmann von Olberg: Geschichte des Truppenübungsplatzes Wahn. o. O. (Wahn) 1940 (Hrsg. v. Heimatverein des Rheinisch-Bergischen Kreises)

  • Zeigert, Dieter: Sammlung von Nachrichten zum Truppenübungsplatz Ohrdruf Baunatal. (Selbstverlag) 1994

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