MFS 4 Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Dresden

Identifier
MFS 4 Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Dresden
Language of Description
German
Dates
1942 - 1988
Level of Description
Other
Source
EHRI

Extent and Medium

10 Vorgänge innerhalb der Klassifikationspunkte 1.1 Stellvertreter Operativ, 2.2 Auswertungs- und Kontrollgruppe, 2.3 Büro der Leitung, 5.1 Untersuchungsorgan, 6.1.2 Personalakten, 7.1 Kreisdienststelle Bautzen, 7.2 Kreisdienststelle Bischofswerda bzw. 7.4 Kreisdienststelle Dresden-Stadt

1 Tonträger im Nebenbestand MFS 4-TON

Biographical History

Der Bezirksverwaltung für Staatsicherheit Dresden oblag die Sicherung und Überwachung sämtlicher Bereiche des staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens im Bezirk Dresden. Sie verfügte mit der Abteilung IX über ein „Untersuchungsorgan“, das die Aufgaben einer Ermittlungsbehörde gemäß § 98 Strafprozessordnung der DDR wahrnahm. Bei den Kreisdienststellen sind außerdem Unterlagen der Kriminaldienststelle K 5 – einer Vorgängerorganisation des Staatssicherheitsdienstes – überliefert, die u. a. für Entnazifizierungsverfahren verantwortlich zeichnete. Im Zuge dessen wurden Strafverfahren gegen am Holocaust beteiligte Personen durchgeführt. Darüber hinaus wurden im Zusammenhang mit Sicherheitsüberprüfungen Informationen zur Beteiligung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit erhoben, an den Leitungsbereich weitergegeben und von diesem Maßnahmepläne erarbeitet.

Archival History

Der größte Teil der Unterlagen wurde als Loseblattsammlung und ungeordnet in Bündeln überliefert. Die archivische Erschließung dieser Unterlagen ist mit Ausnahme der in der Auflösungsphase des Staatssicherheitsdienstes zerrissenen Unterlagen, die zum großen Teil noch nicht rekonstruiert sind, und der bereits vom MfS archivierten Unterlagen abgeschlossen.

Scope and Content

Ermittlungen gegen den Leiter des Referates IV.4 der Staatspolizeileitstelle Dresden Henry Schmidt; Recherchen gegen Beteiligte an der Ermordung jüdischer Häftlinge während eines Transportes in der Nähe von Burkau und wegen des Einsatzes im Ghetto Lodz, Theresienstadt; Hinweise zum Mord an jüdischen Bürgern Bad Gottleubas und Umgebung; Tonaufnahme der Vernehmung eines Angehörigen des Sicherheitsdienstes zur Beteiligung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Polen.

Sources

  • Beate Meyer: Der „Eichmann von Dresden“. Justizielle Bewältigung‛ von NS-Verbrechen in der DDR am Beispiel des Verfahrens gegen Henry Schmidt. In: Jürgen Matthäus, Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Deutsche, Juden, Völkermord. Der Holocaust als Geschichte und Gegenwart. Darmstadt 2006.

    Bundesarchiv/Stasi-Unterlagen-Archiv (Hg.), Henry Leide: Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR. Göttingen 2005.

    Henry Leide: Auschwitz und Staatssicherheit – Strafverfolgung, Propaganda und Geheimhaltung in der DDR. Berlin 2021.

    Henry Leide: Auschwitz and the State Security. Prosecution, Propaganda and Secrecy in the GDR. Berlin 2022.

    Irina Suttner, Gunda Ulbricht: Henry Schmidt. Leiter des Judendezernats der Dresdner Gestapo. In: Christine Pieper, Mike Schmeitzner, Gerhard Naser (Hrsg.): Braune Karrieren. Dresdner Täter und Akteure im Nationalsozialismus. Dresden 2012.

Rules and Conventions

EHRI Guidelines for Description v.1.0

Process Info

  • Unterlagen erschlossen über Archivdatenbank Online-Findmittel zum Klassifikationspunkt 1.1 Stellvertreter Operativ

Subjects