Zentralamt für Arbeit in der britischen Zone

Identifier
Z 40
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1945 - 31 Dec 1952
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

520 Aufbewahrungseinheiten

14,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Im Frühjahr des Jahres 1946 beschloss die Britische Militärregierung, eine Beratungsstelle für Arbeits-, Wohnungs- und Siedlungswesen zu bilden, um eine gewisse Einheitlichkeit in der Gesetzgebung des Arbeits- und Sozialwesens zu ermöglichen. Am 15. März 1946 wurde auf Weisung der Britischen Kontrollkommission die "Beratungsstelle für Arbeits-, Wohnungs- und Siedlungswesen" (German Labour and Housing Agency) mit Sitz in Bad Oeynhausen, später Lemgo, geschaffen. Die Aufgabe der "Beratungsstelle" bestand darin "die Manpower Division bei dem Erlass von Gesetzen Verordnungen und sonstigen Weisungen auf dem Gebiet des Arbeits-, Siedlungs- und Wohnungswesens durch Ausarbeitung von Entwürfen, Abgeben gutachtlicher Stellungnahmen und dergleichen zu beraten" [Arbeitsblatt für die Britische Zone. Bd. I 1947, S. 427]. Neben dem Auftrag der Kontrollkommission, Vorschläge zur Wohnungsbaufinanzierung zu unterbreiten, hatte die Beratungsstelle von dieser die Weisung erhalten, sich mit Fragen der wirtschaftlich-baulichen Nutzung des Gesamtgebietes der britischen Zone unter besonderer Berücksichtigung der Flüchtlingsfrage, des Zerstörungsgrades der Städte und der beschränkten Produktionskapazität zu befassen. Auch die Neubauförderung, die Unterstützung des landwirtschaftlichen Siedlungswesens und die Unterbringung und Umsiedlung von Bergleuten gehörte zu ihren Aufgaben [vgl. Z 40 / 345].

Anfang August 1946 ging aus der "Beratungsstelle für Arbeits-, Wohnungs- und Siedlungswesen" das "Hauptamt für Arbeitsverwaltung in der Britischen Zone" hervor, das im November des gleichen Jahres in "Zentralamt für Arbeit" umbenannt wurde [vgl. Z 40/345]. Anfang 1947 erhielt das Zentralamt (ZfA) den Zusatz "für die" bzw. "in der britischen Zone" (Central Office for the British Zone). Leiter des ZfA wurde Julius Scheuble, sein Stellvertreter Dr. Hermann Link, der vormalige Leiter der "Beratungsstelle". Zu den Aufgaben des ZfA gehörte es, die Militärregierung bei der Gesetzgebung auf den Gebieten Sozialstatistik, Arbeitsvermittlung, Berufsberatung, Sozialversicherung, Arbeitsrecht und -schutz, Städtebau und Wohnungswesen zu beraten und die Ausführung entsprechender gesetzlicher Vorschriften zu koordinieren (vgl. Arbeitsblatt für die britische Zone Bd. 1 (1947), S. 427 ff.).

Das ZfA umfasste im September 1947 folgende Hauptabteilungen:

  • Hauptabteilung I (Allgemeine Verwaltung, ärztliche Angelegenheiten, Statistik, Presse, Dolmetscherdienst)

  • Hauptabteilung II (Arbeitsvermittlung, Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung, Arbeitslosenhilfe)

  • Hauptabteilung III (Arbeitsrecht, Sozialverfassung, Tarifwesen, Lohnüberwachung, Arbeitsgerichtsbarkeit, Arbeitsschutz, Gewerbeaufsicht)

  • Hauptabteilung IV (Sozialversicherung)

  • Hauptabteilung V (Landesplanung, Städtebau- und Wohnungswesen).

Auf Anordnung der Britischen Militärregierung vom 30. Nov. 1948 wurden nach der Errichtung der Verwaltung für Arbeit in Frankfurt/M die Hauptabteilungen I - IV des Zentralamtes für Arbeit mit Wirkung vom 5. Okt. 1948 aufgelöst [vgl. Z 40 / 346]. Ihre Aufgaben gingen auf die bizonale Verwaltung für Arbeit (VfA) über.

Darüber hinaus wurde beschlossen, die Hauptabteilung V des ZfA als ein besonderes Amt neu zu errichten und ihr die Bezeichnung "Zonale Beratungsstelle für Wohnungs- und Siedlungswesen, Stadt- und Landesplanung" (Zonal Advisory Office for Housing and Town and Country Planning) zu verleihen. Auf Anordnung der Britischen Militärregierung vom 30. November 1948 arbeitete daher in Lemgo vom 5. Oktober 1948 bis Ende Oktober 1949 die bisherige Hauptabteilung V des ZfA als selbstständige Beratungsstelle unter Leitung von Dr. Hans Steckeweh.

Bearbeitungshinweis

Online-Findbuch

Bestandsbeschreibung

Das Schriftgut der Hauptabteilungen I und IV des Zentralamts für Arbeit in der britischen Zone wurde bereits im November 1966 vom damaligen Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung an das Bundesarchiv Koblenz abgegeben. Im März 1979 wurden dann von der Bundesanstalt für Arbeit die Handakten ihres ersten Präsidenten Julius Scheuble aus seiner Zeit als Präsident des Zentralamtes für Arbeit in der britischnen Zone / Verwaltung für Arbeit des Vereinigten Wirtschaftsgebietes und, zum geringeren Teil, aus seiner Zeit als Abteilungsleiter im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordung an das Bundesarchiv abgegeben. Sie wurden unter den Nummern 310 bis 344 dem Bestand Z 40 angeschlossen.

Die in einem Nebenraum der Registratur der Abteilung A des ehemaligen Bundesministeriums für Wohnungsbau aufbewahrten Akten der "Beratungsstelle für Wohnungs- und Siedlungswesen" in Lemgo, bzw. der ehemaligen Hauptabteilung V des ZfA, gelangten erst im Zuge einer Aktenabgabe des Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau in das Bundesarchiv-Zwischenarchiv. Im Juli 1981 wurden sie dort während einer Bewertungsaktion am Bestand B 134 (Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau) als Fremdprovenienz erkannt und dem Bestand Z 40 zugeordnet.

Inhaltliche Charakterisierung

Das im Bundesarchiv vorhandene Schriftgut des Zentralamtes enthält vorwiegend Unterlagen über Arbeitslosen-, Renten-, Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung, aber auch über Haushalts- und Personalangelegenheiten sowie die Zusammenarbeit mit den zonalen Einrichtungen. Von den Akten der Verwaltung für Arbeit des Vereinigten Wirtschaftsgebietes sind nur Reste vorhanden, da die meisten Unterlagen als Vorakten vom Bundesministerium für Arbeit fortgeführt worden sind.

Zu den Aufgaben des ZfA gehörte es, die Militärregierung bei der Gesetzgebung auf den Gebieten Sozialstatistik, Arbeitsvermittlung, Berufsberatung, Sozialversicherung, Arbeitsrecht und -schutz, Städtebau und Wohnungswesen zu beraten und die Ausführung entsprechender gesetzlicher Vorschriften zu koordinieren (vgl. Arbeitsblatt für die britische Zone Bd. 1 (1947), S. 427 ff.).

Das ZfA umfasste im September 1947 folgende Hauptabteilungen:

  • Hauptabteilung I (Allgemeine Verwaltung, ärztliche Angelegenheiten, Statistik, Presse, Dolmetscherdienst)

  • Hauptabteilung II (Arbeitsvermittlung, Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung, Arbeitslosenhilfe)

  • Hauptabteilung III (Arbeitsrecht, Sozialverfassung, Tarifwesen, Lohnüberwachung, Arbeitsgerichtsbarkeit, Arbeitsschutz, Gewerbeaufsicht)

  • Hauptabteilung IV (Sozialversicherung)

  • Hauptabteilung V (Landesplanung, Städtebau- und Wohnungswesen)

Erschließungszustand

Das Online-Findbuch fasst die ursprünglichen drei Bände (Zentralamt für Arbeit in der britischen Zone (1977), Zentralamt für Arbeit in der britischen Zone - Hauptabteilung V (1981) und Handakten Julius Scheuble (1979)) zusammen.

.

Umfang, Erläuterung

520 AE (Stand: 11/2015)

Zitierweise

BArch Z 40/...

Related Units of Description

  • Amtliche Druckschriften

  • Arbeitsblatt für die britische Zone, 1947-1948, 2 Bde.- Arbeitsrechtliche Entscheidungen,

  • März 1948, 1 Heft;.- Arbeitsschutz (fehlt im BArch).- Berufskunde.- Die Flüchtlinge in der

  • britischen Zone. Auf Grund amtlichen Materials zusammengestellt vom Zentralamt für Arbeit

  • in der britischen Zone, Lemgo, Hamburg, Bielefeld 1948.- Die wichtigsten Bestimmun-

  • gen der unterstützenden Arbeitslosenhilfe in der britischen Zone, zusammengestellt vom

  • Zentralamt für Arbeit in der britischen Zone in Lemgo, Stuttgart 1948.- Statistische Ergebnisse

  • über die Sozialversicherung in der britischen Zone (fehlt).- Berufsverzeichnis für Arbeitsstatistik,

  • Juli 1948, 1 Heft.- Die Berufs- und Altersgliederung der Arbeiter und Angestellten

  • sowie der selbständigen Berufstätigen und der Heimarbeitskräfte in der britischen

  • Zone am 30. September 1947. Ergebnisse einer Erhebung aus der Arbeitspaßkartei der Arbeitsämter.-

  • Denkschrift über die voraussichtliche Entwicklung der Aufgaben und des erforderlichen

  • Beitragssatzes der Rentenversicherung in der britischen Zone bei verschiedenen

  • Annahmen über die künftige Entwicklung des Sozialversicherungsrechts in der Wirtschaft,

  • Lemgo, Juli 1948.

  • Literatur

  • Walter Vogel, Westdeutschland 1945-1950, Teil III, Boppard 1983, S. 425 ff.; Zonenbeirat, Zonal Advisory Council 1946 - 1948, Protokolle und Anlagen, 2 Bde. Bearb. v. Gabriele Stüber. Düsseldorf, 1993, 1994.

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