Gaus, Günter

Identifier
N 1800
Language of Description
German
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

178 Aufbewahrungseinheiten

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

23.11.1929 geboren in Braunschweig

1936 Besuch der Volksschule

ca. 1944-1945 Soldat im Zweiten Weltkrieg

11.3.1949 Abitur

nach Abitur in Redaktion der Braunschweiger Zeitung

1949-1951 Studium der Theaterwissenschaft, Literatur, Kunstgeschichte und

Philosophie an der Universität München

Verfasser von Kurzgeschichten und Märchen zur Veröffentlichung in

Zeitungen

1953-1958 Politischer Redakteur bei diversen Tageszeitungen,

u. a. Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung

1955 Heirat mit Erika Gaus, geb. Butzengeiger

1956 Geburt der Tochter Bettina

1958-1961 Politischer Redakteur beim „Spiegel"

1961-1965 Süddeutsche Zeitung

1963-1966 Interviewreihe „Zur Person - Portraits in Frage und Antwort" im

Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF)

1964 Auszeichnung mit dem Adolf-Grimme-Preis in Bronze für Interviews

„Zur Person"

1965 Auszeichnung mit dem Adolf-Grimme-Preis in Silber

Apr. 1969-März 1973 Chefredakteur des Spiegel; einer der wichtigsten Befürworter der von

Bundeskanzler Willy Brandt und Egon Bahr vertretenen Ostpolitik

Juni 1973 Ernennung zum Staatssekretär

21.6.1973 Ernennung zum ersten Leiter der Ständigen Vertretung der

Bundesrepublik Deutschland bei der Deutschen Demokratischen

Republik in Berlin (Ost)

März 1974 Antritt der Tätigkeit in Ostberlin

1976 Eintritt in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

Jan. 1981 Ablösung als Leiter der Ständigen Vertretung durch Klaus Bölling;

Wiederaufnahme der publizistischen Tätigkeit

Jan. - Juni 1981 Wissenschaftssenator in Berlin

Okt. 1981 Berufung zum innen- und außenpolitischer Berater der

internationalen Kommission bei SPD-Vorstand

Nov. 1982 Ausstrahlung des Films „Blick zurück - nach vorn" über Gaus'

persönliche Erfahrungen in der DDR

1983 Veröffentlichung des Buches „Wo Deutschland liegt"

1984 Interviewreihe „Deutsche" beim Westdeutschen Rundfunk;

Veröffentlichung der Publikation „Deutschland und die Nato - Drei

Reden"

Mai 1987 Auszeichnung der Publikation „Wo Deutschland liegt" als

„politisches Buch des Jahres"

1988 Auszeichnung mit „Besonderer Ehrung" des Adolf- Grimme-Preises

für Interviews „Zur Person"

Veröffentlichung der Publikation „Deutschland im Juni"

Nov. 1989 Anregung einer „Deutschlandkonferenz der vier Siegermächte" mit

dem Ziel der Schaffung einer „zentraleuropäischen Konföderation"

zur Konsolidierung des deutsch-deutschen Verhältnisses

1990 Start einer neuen Reihe von „Zur Person" mit bekannten

Persönlichkeiten aus der DDR im Zweiten Programm des DDR

Fernsehens

Veröffentlichung der Erzählung „Wendewut"

1991 Auszeichnung mit dem Deutschen Kritikerpreis

Jan.-Juni 1991 Mitglied im Rundfunkbeirat der Neuen Bundesländer

Mitherausgeber der Wochenzeitung „Freitag"

Mitherausgeber der Blätter für deutsche und internationale Politik

2001 Austritt aus der SPD

2001 Auszeichnung mit Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

2002 Verleihung des Verdienstordens des Landes Berlin

18.5.2004 in Hamburg-Altona im Alter von 74 Jahren

Bestandsbeschreibung

Die Überlieferung des Nachlasses erstreckt sich fast auf die gesamte Lebenszeit von Günter Gaus.

Seine Tätigkeit als erster Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der Deutschen Demokratischen Republik bedeutete einen Meilenstein in der deutsch-deutschen Verständigungspolitik. Die Überlieferung hierzu beinhaltet u. a. Materialien zu Verhandlungen mit der DDR, zur Errichtung der Ständigen Vertretung, Vermerke Günter Gaus' zur politischen Situation in Deutschland, zu Familienzusammenführungen und Ausreisewünschen von DDR-Bürgern sowie Reaktionen von Presse und Öffentlichkeit auf seine Arbeit. Willy Brandt, mit dem ihn ein enges Vertrauensverhältnis verband, war er bei der Verfassung von Reden und Vorträgen behilflich, deren Entwürfe, Korrekturen und Manuskripte im Nachlass überliefert sind.

Als in der Öffentlichkeit seiner Zeit stehende Person war Günter Gaus im Kontakt mit bekannten Personen der Zeitgeschichte. Hierzu ist eine Vielzahl von Briefen herausragender Persönlichkeiten wie Willy Brandt, Günter Grass, Johannes Rau und Walter Scheel im Nachlass erhalten geblieben.

Neben der politischen Tätigkeit bildete die journalistische bzw. publizistische Arbeit einen Schwerpunkt im Leben des Günter Gaus. Schon gegen Ende seiner Schulzeit begann er Aufsätze und Kurzgeschichten zu verfassen, die in seinem Nachlass überliefert sind. Bis zu seinem Tod war er journalistisch tätig, so dass eine Vielzahl an Materialsammlungen, Entwürfen und Manuskripten zu Artikeln, Essays und Publikationen erhalten sind.

Vorarchivische Ordnung

Das Bundesarchiv nahm im Frühjahr 2006 erste Kontakte mit der Witwe des 2004 verstorbenen Günter Gaus auf mit dem Ziel, die persönlichen Papiere zu übernehmen.

Im Zuge der Verhandlungen gelangten die Dokumente schließlich im Jahre 2011 auf der Grundlage eines Hinterlegungsvertrages in das Bundesarchiv Koblenz und wurden unter der Signatur N 1800 akzessioniert.

Im Frühjahr 2014 begannen die Ordnungs- und Erschließungsarbeiten am Nachlass, die im Spätsommer beendet werden konnten.

Zitierweise

BArch N 1800/...

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