Hügel, Reichsfreiherren von

Inhaltliche Charakterisierung

Vorbemerkung

Im Sommer 1957 erhielt das Bundesarchiv den Hinweis, dass Frau Dr. phil. Ellen Sommer-von Seckendorff im Besitz der Papiere von Johann Aloys von Hügel sei. Daraufhin wandte sich das Bundesarchiv an Frau Sommer-von Seckendorff, mit der Bitte, die Papiere ins Bundesarchiv zu übernehmen.

Frau Sommer-von Seckendorff teilte mit Schreiben vom 18. Sept. 1957 mit, dass sie auch im Besitz der Papiere von Clemens und Karl von Hügel, Söhne von Johann Aloys von Hügel sei.

Im Dezember 1957 sichtete Herr Dr. Latzke (Bundesarchiv) die Unterlagen vor Ort in Freiburg/Br.

Frau Sommer-von Seckendorff erhielt die Papiere des Familienarchivs von Hügel von Miss Marry Frounde einer Nichte der Witwe von Anatole von Hügel, Elisabeth von Hügel, geb. Frounde. Miss Frounde und Frau Sommer-von Seckendorff lernten sich 1936 in Cambridge kennen. Nach dem Erhalt der Papiere beauftragte Frau Sommer-von Seckendorff ihren ehemaligen Lehrer Dr. Heinrich Finke, die Papiere nach Freiburg/Br. zu überführen. Die Papiere blieben zuerst bei Heinrich Finke, der nach Auswertung der Papiere 1937 den Aufsatz „Ein österreichisches Privatarchiv des 19. Jahrhunderts in England" im Jahrbuch der Görres-Gesellschaft veröffentlichte. Nach dem Tod von Heinrich Finke 1938 vernichtete die Familie einen großen Teil der Papiere, darunter auch 70 Briefe des kurtrierischen Rates Cardon an Johann Aloys von Hügel. Über den Inhalt der Briefe gibt heute nur noch der Aufsatz von Heinrich Finke Kenntnis.

Miss Frounde erhielt 1932 die Papiere des Familienarchivs der Freiherren von Hügel von ihrer Tante Elisabeth von Hügel, die nach dem Tod ihres Mannes Anatole 1932, zuvor ihres Schwagers Friedrich (Frederick) 1927, Eigentümerin der Papiere wurde. Anatole und Friedrich (Frederick) sind die Söhne von Karl Anselm von Hügel, der mit einer Engländerin verheiratet war, die nach dessen Tod die Papiere nach England brachte.

Im Dezember 1957 konnte das Bundesarchiv mit Frau Sommer-von Seckendorff einen Hinterlegungsvertrag abschließen, der einen Übergang des Eigentums an den Papieren erst zum 1. Januar 1985 vorsah, im Falle eines früheren Ablebens der Eigentümerin jedoch dann zu diesem Zeitpunkt.

Im Frühjahr 1958 konnten die Papiere dann ins Bundesarchiv, Außenstelle Frankfurt am Main, übernommen werden.

Im Juni 1970 erhielt das Bundesarchiv von Herrn Albert Buhler die Mitteilung, das Frau Sommer-von Seckendorff im März 1970 verstorben sei. Damit ging das Eigentum an den Unterlagen zu diesem Zeitpunkt auf das Bundesarchiv über. Außerdem teilte Albert Buhler dem Bundesarchiv mit, dass der Sohn von Frau Sommer-von Seckendorff im Besitz weiterer Papiere des Familienarchivs sei. Das Bundesarchiv nahm den Kontakt zu Pfarrer Fritz Christof Sommer auf, mit der Bitte, die in seinem Besitz befindlichen Unterlagen zur Ergänzung des Bestandes ins Bundesarchiv zu geben. Herr Pfarrer Sommer hat dem Wunsch des Bundesarchivs entsprochen und Albert Buhler, der den Kontakt zu Pfarrer Sommer vermittelt hat, beauftragt, die Archivalien an das Bundesarchiv zu übergeben. Dies geschah im April/Juli 1971.

1973 arbeitete Herr Michael Loome (Universität Tübingen) mit dem Nachlass „Freiherren von Hügel" hier im Bundesarchiv. Bei seinem Besuch teilte er mit, dass der umfangreiche schriftliche Nachlass und die Privatbibliothek Friedrich (Frederick) von Hügels in der University Library of St. Andreas/Schottland verwahrt wird. Der schriftliche Nachlass des Bruders Anatole von Hügel liegt im Fisher House in Cambridge. Das Bundesarchiv nahm kurz nach dieser Information den Kontakt zu beiden Einrichtungen auf. Die University Library of St. Andreas übersandte eine Übersicht zum Nachlass Friedrich (Frederick) von Hügel, die hier vorliegt (Stand: 1973)

Seit der Auflösung der Außenstelle des Bundesarchivs in Frankfurt wird der Nachlass in Koblenz verwahrt.

Koblenz, November 2005

Manuela Vack

Stammesfolge

der ausgestorbenen Linie von Johann Aloys Joseph Reichsfreiherr von Hügel

Johann Mathias Hügel (1704-1825)

¥ 1744 Maria Gertrud Doetsch

Kinder

1. Maximilian Heinrich Ludwig Hügel (1741-1814)

2. Gertrud Hügel

3. Maria Cunigunde Theresia Hügel

4. Carolina Jacobina Hügel

5. Carl Joseph Hügel

6. Carl Joseph Hügel

7. Jakobine Hügel

8. Johann Aloys Joseph Hügel, seit 10.1.1791 Reichsfreiherr von Hügel (1753-1825) ¥ 1787 mit Susanna Philippina (von) Holthoff (1768-1837),

Tochter des Prof. Dr. med. Franz ¥ Anna Johanna Holthoff

1. Anna Sybilla Walburga Hügel

2. Anna Maria Hügel

Kinder von 8.

Johann Aloys Joseph (seit 1791 Reichsfreiherren von) Hügel und Susanna Phillipina (Freifrau von) Hügel, geb. Holthoff:

1. Anna (Nanny) Johanna Kunigunde (Freiin von) Hügel (1788-1858)

2. Clemens Wecelaus Hugo Hügel (1790)

3. Clemens Wecelaus Freiherr von Hügel (1791-1849)

Taufpate: Kurfürst Clemens Wecelaus von Trier, vertreten durch den Minister Freihern von Duninique

1. Maria Anna Franziska Freiin von Hügel (1793-1829)

2. Carl Alexander Anselm Freiherr von Hügel (1795-1870)

Taufpate: Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis ¥ 1851 Elisabeth Furquahrson, Tochter des Generals Francis Furquharson (1831-1913)

1. Eleonora Theresia Carlina Emma Freiin von Hügel (1798-1800)

2. Franziska (Fanny) Marie Kunigunde Dorothea Freiin von Hügel (1803-1852)

Taufpatin: Fürstin Kunigunde Laxon ¥ 1833 Anton August Karl Graf von Hardenberg (1803-1849)

Kinder von 5.

Carl Alexander Anselm Freiherren von Hügel und Elisabeth Frfr. von Hügel, geb. Farquharson

1. Friedrich Maria Aloys Franz Karl Freiherr von Hügel (1852-1925)

¥ 1873 Mary Catherine

1. Herbert (1849-1935), Tochter von Sidney Baron Herbert of Lea

2. Anatole Aloys Andreas Vincent Freiherr von Hügel (1854-1928)

¥ 1880 Eliza Margeret Froude (1840-1931), Tochter von Wilian Froude

1. Pauline Marie Marguerite Isabel Freiin von Hügel (1858-1901)

Kinder von 1.

Friedrich Freiherr von Hügel und Mary Catherine Baroness Herbert of Lea

1. Maria Gertrud Magdalena Freiin von Hügel (1877-1915) ¥ 1907 Francesco Guiseppe Maria Graf Salimei (Rom)

2. Maria Hildegard Freiin von Hügel (1879-1951)

Thekla Freiin von Hügel (1886-1970

Zitierweise

BArch N 1757/...