Schoen, Ernst

Identifier
N 1403
Language of Description
German
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

123 Aufbewahrungseinheiten

3,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Lebensdaten

14.4.1894 geboren in Berlin

1911 Primareife

1911-1914 Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Geschichte in Berlin, Marburg (ab 1912) und Bern (ab 1913)

1914 Assistent an der Preußischen Staatsbibliothek

ab 1914 enge Freundschaft mit Walter Benjamin

  1. Weltkrieg eingezogen zum Landsturm, Dreisprachenübersetzer in Kriegsgefangenenlagern in Brandenburg und Heidelberg

ab 1918 Dolmetscher bei der Reichsfunkkommission (?)

ab 1922 Schriftführer der deutschen Sektion der „International Society for Contemporary Music" (ISCM)

Pressereferent beim Reichskommissar für die Kohleverteilung

Redakteur der Nachrichtenagentur „Wolffs Telegraphisches Bureau / WTB"

1924-1929 Programmassistent des Frankfurter Senders (Frankfurt Südwestdeutsche Rundfunkgesellschaft AG)

3.3.1926 Heirat mit Johanna Liman, 2 Kinder

1929 Intendant (Programmleiter) beim Frankfurter Sender

1933 Emigration, Rundfunkspezialist bei der British Broadcasting Corporation (BBC) in London

1952 Entlassung bei BBC, Remigration nach Deutschland

1953-1957 Leiter des Archivs beim Deutschen Theater in Ost-Berlin

1957-1959 Theaterwissenschaftlicher Lektor und Übersetzer beim Henschel-Verlag in Ost-Berlin

10.12.1960 gestorben in Berlin

Inhaltliche Charakterisierung

Vorbemerkung

Die Witwe des Schriftstellers Ernst Schoen, Johanna Gräfin Rogendorf, bemühte sich seit den 1970er Jahren darum, den Nachlass ihres Mannes in Teilen oder vollständig zu verkaufen. Schließlich konnte das Bundesarchiv die Papiere von Ernst Schoen erwerben. Der Kaufvertrag mit der Beauftragten der Witwe, Frau Dr. Sabine Schiller-Lerg (Münster), konnte am 8. November 1991 unterzeichnet werden.

Der Nachlass gelangte in drei Teilabgaben (Nov. 1991, Okt. 1992 und Nov. 1993) aus London (dem letzten Wohnsitz der Witwe) ins Bundesarchiv. Vom Deutschen Literaturarchiv in Marbach übernahm das Bundesarchiv im März 1992 die dort bisher als Depositum verwahrten Tagebücher von Ernst Schoen.

Die Papiere waren 1992 von Herrn Dr. Ernst Ritter und Frau Edith Nagel teilweise vorläufig erschlossen und mit vorläufigen Signaturen versehen worden. Von Oktober bis Dezember 1993 konnte der Nachlass endgültig geordnet und verzeichnet werden, was mit erheblichem Aufwand verbunden war, da die Papiere nur sehr grob vorgeordnet in das Bundesarchiv gelangt waren. Die Unterlagen umfassen etwa zwei laufende Meter.

Der Klassifikationspunkt „Persönliches" umfasst v. a. die Tagebücher von Ernst Schoen, daneben auch persönliche Unterlagen u. a. zum Angestelltenverhältnis beim Südwestdeutschen Rundfunk.

Es folgen umfangreiche Korrespondenzen, v. a. mit Theatern, Regisseuren, Autoren, Redaktionen, Radio- und Fernsehsendern und Verlagen, weiterhin persönliche Briefe von Ernst Schoen an seine Frau.

Der Nachlass enthält auch zahlreiche Werke von Schoen:

Aufsätze (Essays) aus der Zeit von 1933 bis 1960, mehrere umfangreiche Gedichtzyklen, darunter auch Schoens deutsche Nachdichtung von „Die Hochzeit" von Igor Strawinsky (1922). Ein Band mit Kompositionen ist ebenfalls überliefert.

Es folgt eine Reihe von (meist unveröffentlichten) Hörspielen. Für Schoens Manuskripte zur Rundfunkgeschichte konnte kein Verleger gefunden werden, z. T. sind sie fragmentarisch, z. T. vollständig erhalten. Außerdem liegen noch einige Bühnenstücke und Filmmanuskripte aus den 1930er bis 1950er Jahren vor.

Von 1952 bis 1960 lebte Schoen vor allem von seiner Übersetzertätigkeit. Aus dieser Zeit sind zahlreiche Übersetzungen von Bühnenstücken verschiedener Autoren erhalten, daneben auch einige Übersetzungen von Kurzgeschichten, Briefausgaben, Hörspielen, Erzählungen usw. von anderen Autoren.

Für das staatliche Rundfunkkomitee der DDR fertigte Schoen zahlreiche Hörspielanalysen, Zusammenfassungen und Probeszenen von Hörspielen, Bühnenstücken und Romanen an, die alphabetisch nach Autoren geordnet wurden.

Es folgen Unterlagen über „The Opera Group", die Schoen ab 1936 in London leitete, und ein „Scrap-book" (Zeitungsausschnittsammlung), das v. a. Biographisches und Artikel über Schoens berufliche und künstlerische Tätigkeit von 1927 bis 1933 enthält.

Abgerundet wird der Nachlass durch eine Reihe von z. T. seltenen und wertvollen deutschen oder fremdsprachigen Zeitschriften aus dem kulturellen Bereich 1930er bis 1960er Jahre) und durch einige Bücher aus Schoens Bibliothek über Rundfunkangelegenheiten, Musik, zum Theater und anderen Themenbereichen.

Abschließend sind sieben Schallplatten aus den 1930er und 1940er Jahren verzeichnet.

Aus verschiedenen Unterlagen aus dem Nachlass von August Soppe (1950-1988) wurde ein Anhang zum Nachlass Schoen gebildet, da sich diese im Wesentlichen inhaltlich auf Ernst Schoen beziehen.

Es handelt sich zum Einen um ein Manuskript einer Rundfunksendung von Soppe über Ernst Schoen, die 1984 vom Hessischen Rundfunk gesendet wurde, zum anderen um eine Reihe von Tonbändern und Tonbandkassetten, die zum Teil als Material für die Rundfunksendung, zum Teil für die 1993 erschienene Dissertation Soppes dienten.

Die Nachlassteile von Soppe hatte Frau Dr. Schiller-Lerg von Soppes Witwe erhalten, damit diese dem Nachlass Schoen angefügt werden. Sie unterliegen daher den selber Benutzungsbedingungen wie der Nachlass Schoen.

Im Übrigen waren vereinzelte Unterlagen aus dem Nachlass Schoen Mitte der 1980er Jahre an August Soppe gelangt. Diese wurden bereits von Frau Schiller-Lerg in den Nachlass eingearbeitet.

Bei folgenden Institutionen finden sich außerdem Nachlasssplitter:

  1. Theodor-W.-Adorno-Archiv, Frankfurt a. M.

Hektographiertes Typoskript „Das kalte Herz" (Hörspiel, 1932; vgl. N 1403/56)

  1. Universitätsbibliothek Gießen

Korrespondenz mit Dora und Walter Benjamin (1913-1920)

  1. Bertolt-Brecht-Archiv, Berlin

Korrespondenz mit Bertolt Brecht (1934, 1951-1954)

Korrespondenz mit E. Hauptmann (1955)

Brief von Brecht an Alfred Kantorowicz betr. Schoen (1952)

In der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv befinden sich im Nachlass Hermann Duncker weitere Korrespondenz mit Ernst und Hansi Schoen (FDGB NL 45/192; 1950-1959).

Koblenz, Dezember 1993

Die Zeitschriften (N 1403/118-132) und Bücher (N 1403/133-138) wurden an Frau Dr. Schiller-Lerg zurückgegeben.

Die Schallplatten werden im Tonarchiv verwahrt; Auflistung im Anhang

Die Tonbänder und Kassetten werden im Tonarchiv verwahrt; Auflistung im Anhang

August Soppe: Rundfunk in Frankfurt am Main 1923 bis 1926. Zur Organisationsgeschichte, Programmgeschichte und Rezeptionsgeschichte eines neuen Mediums. Rundfunkstudien Bd. 5. K. G. Suar Verlag, München, 1993

Kopien der Korrespondenz befinden sich in der Dienstakte 4211/Schoen, Ernst (BArch Koblenz)

Zitierweise

BArch N 1403/...

Conditions Governing Access

Besondere Benutzungsbedingungen

Benutzung nach Rücksprache mit dem Fachreferat

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