Fraenkel, Ernst

Identifier
N 1274
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1917 - 31 Dec 1975
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

198 Aufbewahrungseinheiten

2,5 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Alexander von Brünneck: Ernst Fränkel 1898-1975, Sdr. 1988;

Heinrich Erdmann: Neopluralismus und institutionelle Gewaltenteilung. Ernst Fraenkels pluralistische Parteienstaatstheorie als Theorie parlamentarisch-pluralistischer Demokratie, Opladen 1988;

Faktoren der politischen Entscheidung. Festgabe für Ernst Fraenkel zum 65. Geburtstag. Hrsg. von Gerhard A. Ritter und Gilbert Ziebura. Berlin 1963;

Klassenjustiz und Pluralismus. Festschrift für Ernst Fraenkel zum 75. Geburtstag am 26.12.1973. Hrsg. v. Günther Doeker und Winried Steffani unter red. Mitarbeit von Falk Esche. Hamburg 1973;

Sontheimer, Kurt: Politische Wissenschaft und Staatsrechtslehre. Ernst Fraenkel zum 65. Geburtstag. Freiburg i. Br. 1963;

Fraenkel, Ernst: Reformismus und Pluralismus. Materialien zu einer ungeschriebenen politischen Autobiographie. Zusammengestellt u. hrsg. von Falk Esche und Frank Grube. Hamburg 1973;

Kuhn, Helmut: Ernst Fraenkel. 26.12.1898-28.3.1975.- In: Zeitschrift für Politik 22 (1975), S. 213-218;

Steffani, Winfried: Ernst Fraenkel. 26.12.1898-28.3.1975.- In: Politische Vierteljahresschrift. 16 (1975), S. 569-574;

Massing, Peter: Interesse und Konsensus. Zur Rekonstruktion und Begründung normativ-kritischer Elemente neopluralistischer Demokratietheorie. Opladen 1979;

Blau, Joachim: Sozialdemokratische Staatslehre in der Weimarer Republik. Darst. und Untersuchung d. staatstheoret. Konzeptionen von Hermann Heller, Ernst Fraenkel und Otto Kirchheimer. Marburg 1980;

Göhler, Gerhard: Vom Sozialismus zum Pluralismus. Politiktheorie und Emigrationserfahrung bei Ernst Fraenkel.- In: Politische Vierteljahresschrift 27 (1986), S. 6-27;

Luthardt, Wolfgang: Sozialdemokratische Verfassungstheorie in der Weimarer Republik. Opladen 1986;

Fraenkel, Ernst: Deutschland und die westlichen Demokratien. Mit einem Nachwort über Leben und Werk Ernst Fraenkels. Hrsg. von Alexander v. Brünneck. Frankfurt am Main 1990;

Rupp, Hans Karl: Macht, Freiheit, Demokratie. Anfänge der westdeutschen Politikwissenschaft. Biographische Annäherungen. Marburg 1991

Lebensdaten

26.12.1898 geboren in Köln

1905 - 1916 Schulbesuch in Köln und Frankfurt/Main

1916 - 1918 Kriegsteilnahme

1918 - 1921 Studium der Rechtswissenschaften, insbesondere des Arbeitsrechts bei Hugo Sinzheimer, und der Geschichte an den Universitäten Frankfurt/Main und Heidelberg

anschließend juristischer Vorbereitungsdienst

1922 Eintritt in die SPD

Lehrtätigkeit bei Arbeiterbildungskursen

1923 Promotion

1926 - 1938 Rechtsanwalt am Kammergericht Berlin

1932 Heirat mit Hanna Pickel

bis 1933 Syndikus des Deutschen Metallarbeiterverbandes

1938 Entzug der Zulassung zur Anwaltschaft

Emigration in die Vereinigten Staaten

1938 - 1941 Studium des amerikanischen Rechts an der University of Chicago

bis 1944 Lehrbeauftragter an der New School für Social Research, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Carnegie Endowment for International Peace

1944 - 1945 Tätigkeit bei der Foreign Economic Administration und dem US State Department

1946 - 1950 Rechtsberater der amerikanischen Besatzungsbehörden und Marshallplan-Kommission in Korea

1951 Rückkehr nach Berlin

Lehrtätigkeit an der Deutschen Hochschule für Politik und der Freien Universität Berlin

1953 - 1967 Ordinarius der vergleichenden Lehre der Herrschafts-systeme an der Freien Universität Berlin

Gastsemester an den Universitäten der USA

1960 - 1961 Dekan der Philosophischen Fakultät der FU Berlin

seit 1962 zeitweise Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Amerika-Studien

1963 - 1967 Geschäftsführender Direktor des John F. Kennedy-Instituts für Amerikastudien

1967 Emeritierung, anschließend Honorarprofessuren an den Universitäten Freiburg / Breisgau und Salzburg

1969 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Bern

28.März 1975 gestorben in Berlin

Weitere biographische Angaben enthält der Aktenband „Personalbogen und Lebens-lauf" (N 1274/66). Die genannten Daten wurden ebenfalls den dortigen Unterlagen entnommen.

Inhaltliche Charakterisierung

Der Nachlass Fraenkel wurde dem Bundesarchiv von der Verfügungsberechtigten, Frau Loni Steppat, durch Vertrag vom 8.11.1979 geschenkweise übereignet und als Bestand NL 274 akzessioniert. Nach der Verordnung ließ sich die Abgabe in Korrespondenten- und Sachakten, Materialsammlungen sowie Schriften gliedern. Während diese bis zu Fraenkels ersten Veröffentlichungen in den 20er Jahren zurückreichen, setzt die fortlaufende Aktenüberlieferung ungefähr mit seiner Rückkehr nach Berlin 1950/51 ein. Aus den Jahren 1934-1938 der Berliner Anwaltstätigkeit liegt noch ein einzelner Aktenband vor; die Zeit des amerikanischen Exils 1938-1945 und des Korea-Aufenthalts 1945-1950 ist dagegen nicht im Schriftwechsel dokumentiert. Die jetzigen Nummern 35-65 der allgemeinen Korrespondenz sowie einige weitere Akten hatte Herr Leitender Archivdirektor Prof. Dr. Kahlenberg bereits vor dem Beginn der weiteren Ordnungsarbeiten verzeichnet.

Bei der Erschließung der allgemeinen Korrespondenz wurde die Strukturierung der Akten belassen; allerdings waren Korrekturen zur Vereinheitlichung der alphabetischen Ablage und zur Bereinigung übermäßiger Laufzeitüberschreitungen erforderlich. Entsprechend Fraenkels Aktenführungen reichen die Laufzeiten der Bände von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren. Für die Zeit von 1951 bis Februar 1955 sowie Januar bis Oktober 1961 sind zwei Ablagen nebeneinander erhalten. Zwischen Januar 1964 und September 1965 besteht eine Lücke in der Überlieferung.

Das Schriftgut war ursprünglich in Stehordnern abgeheftet. Als Verzeichnungseinheit wurden die Ordnerinhalte zugrunde gelegt und je nach Umfang in zwei bis drei Archivalieneinheiten geteilt. Die Verzeichnung zählt unter „hierin" eine Auswahl von Korrespondenzpartnern auf, die sich nach deren Stellung im öffentlichen Leben, Umfang des Schriftwechsels bzw. inhaltlicher Aussage einzelner Schreiben richtet. Gegebenenfalls erfolgten auch Angaben zum Betreff. Die Akten enthalten unter anderem: Korrespondenz mit Wissenschaftlern, Schülern Fraenkels, Universitäten und Forschungseinrichtungen, Verlagen sowie Rundfunkanstalten, Verbänden, Vereinen und sonstigen Institutionen, bei denen Fraenkel Vorträge hielt.

Die Sachakten konnten im wesentlichen nach den verschiedenen Tätigkeits-bereichen Fraenkels - Hochschule, Veröffentlichungen, Vorträge und Tagungen - klassifiziert werden. In die Korrespondenz bzw. die Sachakten eingestreute Manuskripte etc. von Schriften Fraenkels oder sonstiger Verfasser wurden wegen der Verzahnung mit dem Schriftgut dort belassen und in der Verzeichnung kenntlich gemacht.

Die Aktenüberlieferung wird ergänzt und erweitert durch Schriften sowie durch verschiedene Materialsammlungen. Neben einigen Zusammenstellungen von Literaturauszügen und sonstigen Unterlagen für spätere Veröffentlichungen bzw. zu bestimmten Themen stehen hier Notizblöcke und -hefte sowie Ringbücher mit handschriftlichen Literaturexzerpten und Aufzeichnungen, die nicht datiert oder einzelnen Werken als Vorarbeiten zugeordnet werden konnten, jedoch archivwürdig erscheinen, da sie möglicherweise Aufschluss über Leseinteressen und Gedankengut Fraenkels zu geben vermögen.

Als Schriften Fraenkels sind Aufsätze, Vorträge und Gedenkreden in unter-schiedlichen Entstehungsstufen, und zwar Manuskripte, Typoskripte, Vervielfälti-gungen und Drucke vorhanden, angefangen mit seiner Dissertation, über die frühen arbeitsrechtlichen Veröffentlichungen in der Weimarer Republik, die deutsche Urfassung des Werks „Der Doppelstaat", die im amerikanischen Exil verfassten Untersuchungen über Rechtsordnung und Besatzungswesen in einem späteren Nachkriegsdeutschland bis zu den politikwissenschaftlichen Abhandlungen, die nach seiner Rückkehr nach Berlin entstanden. Vor allem die kleineren Arbeiten waren in vielen Fällen nicht betitelt oder genau datiert. Ihre ungefähre Entstehungszeit wurde aus dem Inhalt, zugehörigem Schriftwechsel oder späteren gedruckten Fassungen ermittelt. Anschließend erfolgte eine chronologische Ordnung und Zusammen-fassung von jeweils mehreren Schriften zu einer Archivnummer. Dem Bestandsteil „Schriften" wurden auch Werke sonstiger Verfasser und Rezensionen zu Veröffentlichungen Fraenkels zugeordnet.

Aus dem Nachlass ausgesondert wurden Bücher, Dissertationen, Broschüren und sonstige Drucke für die Dienstbibliothek. An die Zeitgeschichtliche Sammlung abgegeben werden konnten Exemplare der „Sozialistischen Warte. Blätter für kritisch-aktiven Sozialismus" aus den Jahren 1934 bis 1940 sowie „Der rote Aufbau. Halbmonatsschrift für Politik, Literatur, Wirtschaft, Sozialpolitik und Arbeiter-bewegung" vom 15.12.1932. Weiteres Druckgut ging der Amtsdrucksachen-sammlung zu.

Von Kassationen wurde bei der Aktenüberlieferung abgesehen. Dagegen wurden Zeitungsausschnitte aus dem Zeitraum ab Ende der 60er Jahre und Ablichtungen von Literatur, die nicht in Bezug zu einem bestimmten Werk Fraenkels standen, als nicht archivwürdig bewertet.

Einen relativ umfangreichen Teil der Aktenüberlieferung bilden Verlagskorres-pondenzen sowie Schriftwechsel im Zusammenhang mit Fraenkels Vortragstätigkeit und seiner Teilnahme an wissenschaftlichen Tagungen etc. Da hier vielfach inhaltliche Erörterungen hinter die Behandlung organisatorischer Fragen zurücktreten, kommt diesem Schriftgut nur ein begrenzter Wert zu. Demgegenüber verdient der Gedankenaustausch mit deutschen und ausländischen Wissenschaftlern Beachtung. Neben der Diskussion fachlicher Probleme sind hier vor allem die Stellungnahmen Fraenkels und seiner Korrespondenzpartner zur Situation des Hochschulwesens und zur Studentenbewegung von Interesse. Zu bemerken ist ferner, dass die allgemeine Entwicklung der Deutschen Hochschule für Politik und der Freien Universität Berlin, insbesondere des Otto-Suhr-Instituts, durch Korrespondenz und Sachakten ausführlich belegt ist, jedoch verhältnismäßig wenig Unterlagen über Fraenkels Lehrveranstaltungen vorhanden sind.

Wichtig ist der Nachlass auch als Fundstelle für solche Schriften Fraenkels, die über Bibliotheken kaum zugänglich sein dürften, wie die im amerikanischen Exil entstandenen Untersuchungen, aber auch spätere, vermutlich nicht im Druck erschienene Typoskripte.

Mai 1984

Cynthia Flohr

Zitierweise

BArch N 1274/...

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