Schreiber, Adele

Identifier
N 1173
Language of Description
German
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

96 Aufbewahrungseinheiten

2,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

MdR (SPD, 1920-1924, 1928-1932), Schriftstellerin

Lebensdaten

29.4.1872 geb. in Wien

Privatunterricht und Studien in Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien und England (Besuch der Londoner School of Economics)

1897 Tätigkeit für eine geplante Frauenversicherungsanstalt in Berlin

seit 1898 journalistische und schriftstellerische Tätigkeit in Berlin insb. für die Idee des Mutterschutzes ("Das Buch vom Kinde", "Mutterschaft", "Die Frau in der Reichsversicherungsordnung", "Die Sozialdemokratin als Staatsbürgerin")

1905-1909 Leitende Tätigkeit im Bund für Mutterschutz

1909 Eheschließung mit dem Arzt Dr. Richard Krieger

1910 Gründung und Vorstandsmitglied der "Deutschen Gesellschaft für Mutter- und Kindesrecht"

1919 Wahl zur Referentin der Frauenkonferenz auf dem Parteitag der SPD in Weimar

1920-1924, Mitglied des Reichstags (SPD, bis 1924 Vorsitzende des Bevölkerungspolitischen

1928-1932 Ausschusses)

1920-1924 Leitung der Abteilung "Mutter und Kind" des Deutschen Roten Kreuzes

1920 Mitbegründung der "Internationalen Kinderhilfe" in Genf und einer deutschen Geschäftsstelle dieser Vereinigung, Wahl in den Vorstand der Internationalen Women Suffrage Alliance in Genf, zahlreiche Vortragsreisen, vor allem in die USA

1933 Emigration in die Schweiz

1939-1947 Aufenthalt in England

nach 1945 Mitarbeit in deutschen Kriegsgefangenenlagern

1957 gest. in Zürich-Herrliberg

Bestandsbeschreibung

Unterlagen zu sozialpolitischen Fragen, insbesondere zur sozialen und politischen Stellung der Frau. (Stand: 1977)

Vorbemerkung

Der Nachlaß Adele Schreiber wurde dem Bundesarchiv im Jahre 1961 von ihren Erben zur Verfügung gestellt. Die Papiere, soweit sie über die Zeit der Emigration hinweggerettet werden konnten, befanden sich bis zu diesem Zeitpunkt in der Wohnung Adele Schreibers in Zürich-Herrliberg.

Nach ageschlossener Ordnung und Verzeichnung umfaßt der Nachlaß 96 Bände und dokumentiert in 3 Überlieferungsgruppen die vielgestaltige Tätigkeit Adele Schreibers in den Jahren 1895-1955.

Die Gruppe Persönliches enthält Material zum Lebenslauf Adele Schreibers, zahlreiche Würdigungen anläßlich ihrer Geburtstage und eine umfangreiche Sammlung von Zeitungsartikeln über ihre Person und ihre Tätigkeit.

In der allgemeinen Korrespondenz haben neben persönlichen Angelegenheiten die berufliche und publizistische Tätigkeit sowie das starke Engagement in der Frauenbewegung, insb. im (Deutschen) Bund für Mutterschutz, ihren Niederschlag gefunden. Besonders gut sind die Auseinandersetzungen im Bund für Mutterschutz, insb. mit Helene Stöcker, dokumentiert. Unter den Korrespondenzpartnern sind u.a. vertreten: Heinrich Braun, Lily Braun, Hedwig Dohm, Maximilian Harden, Rudolph Hilferding, Katharina Kardorff, Auguste Kirchhoff, Helene Lange und Helene Stöcker.

Die Korrespondenzen sind chronologisch geordnet. Eine Aufstellung der wesentlichen Korrespondenzpartner ist im Findbuch der Verzeichnung der Bände vorangestellt.

In größerem Umfang liegen Sachakten und Materialsammlungen zur politischen Tätigkeit, vor allem im Bereich der Frauenbewegung, des Mutter- und Jugendschutzes vor. Von besonderer Bedeutung sind hier die Unterlagen zur Frauenbewegung in Deutschland, vor allem im Bund für Mutterschutz. Erwähnung sollte auch die Gründung der Abteilung "Mutter und Kind" des Deutschen Roten Kreuzes im Jahre 1919 und ihre Leitung durch Adele Schreiber finden. Dokumentiert sind ferner die Tätigkeit Adele Schreibers in der ausländischen und internationalen Frauenbewegung (insbesondere die Unterstützung der flämischen Frauenbewegung und ihre Arbeit im Referat für flämische Frauenangelegenheiten beim deutschen Generalgouverneur in Belgien), sowie zahlreiche Vortragsreisen insb. durch die USA und Frankreich und die Teilnahme an verschiedenen internationalen Frauenkongressen. Aus der Zeit des Londoner Exils sind zu erwähnen die Kontakte zur Freien Deutschen Bewegung, zum Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands und Freier Deutscher Kulturbund, zum Club 1943, einer 1943 gegründeten Emigrantenvereinigung.

Die publizistische Tätigkeit Adele Schreibers hat ihren Niederschlag gefunden in zahlreichen Gedichten, Rezensionen, Manuskripten zu Vorträgen und Ausarbeitungen (insb. zu Fragen der Frauenbewegung), Zeitschriftenartikeln und etlichen eigenständigen Veröffentlichungen.

Ausgesondert wurden zahlreiche Bücher und Druckschriften zur Abgabe an die Bibliothek und die Zeitgeschichtlichen Sammlungen. Kassiert wurden Dubletten.

An den Ordnungsarbeiten war Frau Hildegard Jatschak maßgeblich beteiligt.

Zitierweise

BArch N 1173/...

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