Luetgebrune, Walter
Web Source
Extent and Medium
Nachlässe
157 Aufbewahrungseinheiten
3,5 laufende Meter
Creator(s)
- Luetgebrune, Walter, 1879-1949
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va., Bd. 9, S. 1-7 Rechtsanwalt
- Febr. 1897 geboren in Ehrentrup/Lippe
1889 - 1898 Gymnasium in Lemgo
1898 - 1899 Millitär in Leipzig
1899 - 1902 Jurastudium an den Universitäten Tübingen, Berlin und Göttingen
1902 Referendarexamen am Oberlandesgericht Celle
1903 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Freiburg/Breisgau
1904 Reisen und Aufenthalt im Ausland
1904 - 1908 Juristische Vorbereitungszeit in Peine, Göttingen und Celle
1909 Rechtsanwalt in Göttingen
1929 - 1933 Rechtsanwalt in Hannover
1932 Oberster Rechtsberater der SA
1933 Rechtsanwalt in Berlin
1934 Verhaftung und Freilassung, Ehrengerichtsverfahren
Tätigkeit als Wirtschaftsanwalt
1949 Zulassung als Anwalt am Obersten Landesgericht in München
- Aug. 1949 gestorben in Mittenwald
Bestandsbeschreibung
Anwaltsakten aus Strafprozessen gegen Mitglieder rechtsradikaler Organisationen, u.a. im Zusammenhang mit dem Kapp-Putsch, der Organisation Consul und dem Hitler-Putsch. (Stand: 1977)
Der Nachlass Luetgebrune gelangte im März 1960 im Zuge von Aktenrückgaben aus Alexandria, Virginia/USA in das Bundesarchiv. Im August 1964 wurde der Nachlass von der Familie, mit der sich das Bundesarchiv in Verbindung gesetzt hatte, erworben.
Aus einem nur für amerikanischen Dienstgebrauch bestimmten Guide geht hervor, dass sich noch Papiere Luetgebrunes in den USA befinden.
Der Nachlass umfasst die Zeit von 1917 - 1934. Den überwiegenden Teil bilden die Unterlagen über die politischen Prozesse vom Ausgang des Ersten Weltkrieges bis zum Jahre 1933. Sie dokumentieren die Tätigkeit nationalsozialistischer „Opposition" in fast lückenloser Reihe: den Kapp-Putsch, die Ermordung Erzbergers und Rathenaus, das Attentat auf Scheidemann, die Aktionen der Organisation Consul, die Morde der Schwarzen Reichswehr, die von Angehörigen des Landvolks unternommenen Bombenattentate und die Vergehen der SA. Hervorzuheben sind auch die Unterlagen über die Kriegsverbrecherprozesse in Leipzig, den Prozess gegen die Marburger Studenten (der in Verbindung zum Kapp-Putsch steh), die Verfahren wegen Beleidigung des Reichspräsidenten Ebert (insbesondere der Magdeburger Prozess), einige Antisemiten-Prozesse sowie die Morde an Spartakisten durch Angehörige des Freikorps Lützow.
Bei den Verfahrensunterlagen wurde weitgehend die Luetgebrunesche Registraturführung beibehalten.
Zitierweise
BArch N 1150/...