Noske, Gustav
Web Source
Extent and Medium
Nachlässe
29 Aufbewahrungseinheiten
0,5 laufende Meter
Creator(s)
- Noske, Gustav, 1868-1946
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Gustav Noske, Erlebtes aus Aufstieg und Niedergang einer Demokratie, Offenbach 1946 Ulrich Czisnik, Gustav Noske. Ein sozialdemokratischer Staatsmann, Zürich/Frankfurt/Göttingen 1969 MdR (SPD, 1906-1920), Reichswehrminister (1919-1920), Oberpräsident von Hannover (1920-1933)
Gustav Noske wurde am 9. Juli 1868 in Brandenburg/Havel als Sohn eines Webers, der erst 1926 im Alter von 88 Jahren bei seinem Sohn in Hannover starb, geboren. Er erlernte das Korbmacherhandwerk und geriet bald in den Bann der Sozialistischen Arbeiterbewegung. 1896 wurde er in Königsberg/Pr. Redakteur der sozialdemokrtatischen Zeitung. Seit 1903 arbeitete er an der Chemnitzer "Volksstimme", deren Chefredakteur er zuletzt bis 1918 war. 1906 erfolgte seine Wahl in den Reichstag als Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion. Während des 1. Weltkriegs Kriegsberichterstatter, wurde er, als Marinereferent seiner Partei benannt, von der Reichsregierung Mitte November 1918 zur Wiederherstellung der Ordnung als Festungsgouverneur des Kriegshafens nach Kiel Entsandt. Die Revolution machte ihn danach zum Mitglied des Rats der Volksbeauftragten. Als Oberbefehlshaber der reichswehr warf er im Januar 1919 den Spatakistenaufstand in Berlin nieder. Seine Ernennung zum Reichswehrminister im Kabinett Scheidemann am 13. Febr. 1919 war die Folge, der sich am 3. März 1919 die zum Oberbefehlshaber in den Marken anschloss. Im Kabinett Bauer wurde er am 21. Juni 1919 erneut Reichswehrminister, trat aber am 25. März 1920 nach dem Kapp-Putsch von diesem Posten zurück. Im Juli 1920 wurde er zunächst kommissarisch, im Okt. endgültig zum Oberpräsidenten der Provinz Hannover ernannt. In diesem Amt blieb er bis zu seiner Entlassung aus dem preußischen Staatsdienst durch die nationalsozialistische Regierung im September 1933. Er lebte danach in Frankfurt/Main. 1939 vorübergehend verhaftet, wurde er am 22. Juli 1944 erneut von der Gestapo festgenommen und gelangte über das Konzentrationslager Fürstenberg/Mecklenburg in das Gefängnis in der Lehrterstraße in Berlin. Dort befreite ihn am 25. April 1945 noch vor der Hinrichtung der Einmarsch der russen. Am 30. Nov. 1946 starb er in Hannover.
Bestandsbeschreibung
Persönliche Unterlagen; Korrespondenzen, Reden und Aufsätze vorwiegend aus der Tätigkeit als Reichsehrminister. (Stand: 1977)
Inhaltliche Charakterisierung
Der Nachlass wurde Ende 1952 der Tochter Noskes, Frau Hanna Hoffmann in Frankfurt/Main, abgekauft. Er stellt nur einen historisch wenig bedeutenden Restnachlass dar. Der überwiegende Teil der Papiere Noskes geriet bei seiner Verhaftung durch die Gestapo, die auch einiges an Material mitnahm, derart in Unordnung, dass er wertlos erschien und auf Veranlassung Noskes oder seiner Angehörigen eingestampft wurde. Lediglich ein kurzer Brief Scheidemanns vom 9. Nov. 1918 blieb als wirklich historisches Dokument erhalten. An Autographen Noskes finden sich nur eine Notiz (siehe Nr. 5) und zwei Unterschriften vor.
Der Bestand wurde im sept. 1953 erschlossen
Zitierweise
BArch N 1046/...
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