Rat für Formgebung / German Design Council
Web Source
Extent and Medium
Schriftgut
98 Aufbewahrungseinheiten
Creator(s)
- Rat für Formgebung / German Design Councel (RfF), 1953-
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Der Rat für Formgebung/German Design Council wurde auf Beschluss des Deutschen Bundestags ins Leben gerufen. Hintergrund bildete das Ziel, die deutschen Industrieprodukte wettbewerbsfähig zu halten. Die deutschen Erzeugnisse waren bei Ausstellungen im Ausland, vornehmlich in der Industrieschau 1949 in New York negativ aufgefallen. Einige Erzeugnissen wurde gar ein musealer Charakter bescheinigt. Zur Förderung der Formgestaltung wurde daher eine Stiftung gebildet, deren Kuratorium die Bezeichnung "Rat für Formgebung" erhielt. Am 5. Juni 1953 erfolgte der Eintrag ins Hessische Stiftungsregister.
Der Rat für Formgebung (German Design Council) ist als gemeinnützige Stiftung organisiert, der Mitglieder aus den Bereichen Wirtschaft, Design, Verbände und Institutionen angehören. Die Stifterversammlung dient als Plattform für die Kommunikation aller am Designprozess beteiligten Kräfte.
Als Kompetenzzentrum für Fragen des Designs nimmt der Rat für Formgebung/German Design Council national und international alle Aufgaben des Informations- und Wissenstransfers in Wirtschaft, Politik, Kultur und Öffentlichkeit wahr. Im Fokus stehen dabei Zukunftsfragen der Gestaltung und ihre Bedeutung für die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung. In einer Denkschrift des RfF von 1967 hieß es dementsprechend: "In einem modernen Industriestaat ist die Formgebung nicht etwa nur ein kulturelles Anliegen, sondern ein entscheidender Faktor des wirtschaftlichen Fortschritts und des nationalen Prestiges. Aus dieser Erkenntnis heraus erlaubt sich der Rat für Formgebung Vorschläge und Anregungen für ein Gesamtprogramm zu geben, das dazu dienen soll, eine in der Wirtschaftspolitik und im wirtschaftlichen und kulturellen Geschehen der Bundesrepublik entstandene Lücke auszufüllen" ("Die Formgebung als wirtschafts- und kulturpolitischer Faktor" in B 102/151284).
Ursprünglich hatte der Rat für Formgebung seinen Sitz in Darmstadt. 1987 folgte der Umzug nach Frankfurt/M. Der Rat für Formgebung hat seinen Sitz auf dem Gelände der Messe Frankfurt.
1969 erfolgte erstmals die Vergabe des Bundespreises „Gute Form" (zum Konzept und Stiftungserlass s. a. B 102/207848 und 207849, 336959), der seit 2002 unter dem Namen „Designpreis der Bundesrepublik Deutschland" vergeben wird. Seit 1992 wird der „Bundespreis Produktdesign" und seit 1993 auch der Bundespreis „Förderer des Designs" vergeben. Beide wurden inzwischen zum jährlich verliehenen "Designpreis der Bundesrepublik Deutschland" verschmolzen.
1972 erschien erstmals in Kooperation mit dem Deutschen Industrie- und Handelstag ein Pressedienst namens „Design Report", der interessierte Journalisten mit aktuellen Entwicklungen und Tendenzen in der Formgebung vertraut machen sollte . Seit 1987 erscheint der "Design Report" als Zeitschrift.
Präsidenten des Rats für Formgebung:
1954-1962 Dr. Eduard Schalfejew
1963-1977 Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Schneider
1977-1986 Prof. Philipp Rosenthal
1987-1997 Prof. Dr. h.c. Dieter Rams
1997-2001 Randolf Rosenstock
2001-2006 Helmut Lübke
ab 2007 Prof. h.c. Peter Pfeiffer
Geschäftsführer/-in:
1954-1966 Mia Seeger
1966-1968 Fritz Gotthelf
1969 Prof. Robert Gutmann
1970-1973 Prof. Gustav Stein (Geschäftsführer), Prof. Robert Gutmann (Fachlicher Leiter), Herbert Ohl (Fachlicher Leiter)
1974-1979 Prof. Ernst-Jörg Kruttschnitt
1980-1983 Herbert Ohl (Fachlicher Leiter)
1984-1986 Prof. Ernst-Jörg Kruttschnitt (Geschäftsführer), Ulrich Kern (Fachlicher Leiter)
1987-1990 Dr. Michael Erlhoff (Geschäftsführer und Fachlicher Leiter)
1991 Christian Steguweit (Geschäftsführer und Fachlicher Leiter)
1992-1997 Dr. Hans Höger (Geschäftsführer und Fachlicher Leiter)
1998 Dieter Kretschmann (Kommissarischer Geschäftsführer)
seit 1999 Andrej Kupetz (Geschäftsführer und Fachlicher Leiter).
Bestandsbeschreibung
Bestandsgeschichte
Im Jahre 2008 erfolgte die erste Übernahme. Älteres Schriftgut war bereits zuvor seitens dem Rat für Formgebung ohne Beteiligung des Bundesarchivs vernichtet worden. Unterlagen aus der Gründungszeit wurden nicht abgegeben. Unterlagen zur Gründung finden sich allerdings in Bestand B 102 Bundesministerium für Wirtschaft. Der Bestand vermittelt einen Eindruck davon, welche Bedeutung der Rat für Formgebung dem Design kulturell wie gesellschaftlich beimisst, aber auch wie differenziert die Haltung seitens der Unternehmerschaft ist. Zudem zeugt die Überlieferung davon, wie sich das deutsche Design (und damit die deutsche Wirtschaft) präsentiert und wiederum gewürdigt wird.
Archivische Bewertung und Bearbeitung
Der Bestand ist vollständig bewertet und erschlossen.
Inhaltliche Charakterisierung
Der Bestand enthält vor allem Unterlagen zu den Bundespreisen, zum Design-Preis der Europäischen Gemeinschaft und zu Ausstellungen. Hier ist vor allem die Ausstellung "Designed in Germany" sowie die Teilnahme an der Mailänder Triennale zu nennen. Vereinzelt finden sich in den Unterlagen Jahresprogramme, Tätigkeitsberichte, Protokolle von Vorstandssitzungen und von Jury-Tagungen. Eine Vollständigkeit ist nicht gegeben.
Enthaltene Fotografien wurden aus konservatorischen Gründen entnommen und ans Bildarchiv abgegeben. Der Bildbestand trägt die Bestandssignatur B 457 BILD.
Zitierweise
BArch B 457/...