Institut für Gesellschaft und Wissenschaft
Web Source
Extent and Medium
Schriftgut
104 Aufbewahrungseinheiten
Creator(s)
- Institut für Gesellschaft und Wissenschaft (IGW), 1969-1992
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Das Institut für Gesellschaft und Wissenschaft (IGW) in Erlangen ging aus dem "Institut für Gesellschaft und Wissenschaft in Mitteldeutschland" hervor, dem seinerseits das 1963 gegründete "Studienkolleg für zeitgeschichtliche Fragen" vorausging. Als Trägerverein fungierte die "Deutsche Gesellschaft für zeitgeschichtliche Fragen e.V.", deren Zweck die "Förderung von Forschung, Lehre und Information auf dem Gebiet der vergleichenden Deutschlandforschung, insbesondere zum Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in der DDR" (s. § 2 der Satzung) war.
Die Organe des Vereins waren:
die Mitgliederversammlung
der Vorstand
der Verwaltungsrat
Mitgliederversammlung und Verwaltungsrat beriefen in gegenseitigem Einvernehmen den Direktor des Instituts. Langjähriger Leiter war Prof. Dr. Clemens Burrichter
Seit 1969 wurde das IGW vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, seit 1972 vom Bundesministerium für Forschung und Technologie (vgl. Aktenplan Az. 9206) finanziell gefördert. Im Jahre 1974 erhielt das Institut den Status eines Instituts an der Universität Erlangen-Nürnberg.
Infolge des "Abkommens zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der DDR über die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Wissenschaft und Technik" (WTZ-Abkommen) vom 8. September 1987 beauftragte der BMFT das IGW, ein "Büro für zwischenstaatliche Bezeihungen" (BzB) einzurichten. Es hatte die Aufgabe, den BMFT bei der Implementierung und Durchführung des Abkommens zu unterstützen sowie in enger Abstimmung mit dem Ministerium die administrativ-finanzielle und -soweit möglich- auch die wissenschaftlich-technische Betreuung der Zusammenarbeit mit der DDR wahrzunehmen. Organisatorisch war das BzB dem Direktor des Instituts unmittelbar unterstellt.
Mit der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 ist das WTZ-Abkommen mit der DDR erloschen und das "Büro für zwischenstaatliche Beziehungen" beendete zum 31. Dezember 1990 seine Tätigkeit. Ebenfalls als Konsequenz der Vereinigung beider deutscher Staaten im Oktober 1990 stellte der BMFT die Förderung des Instituts zum 31. Dezember 1992 ein.
Zum 30. September 1993 wurde das IGW aufgelöst. Einen Rechtsnachfolger gibt es nicht.
Bearbeitungshinweis
Findbuch
Bestandsbeschreibung
Als Folge der Auflösung des IGW im September 1993 übernahm das Bundesarchiv noch im gleichen Jahr das Schriftgut des Instituts. Einige weitere Akten, die zunächst noch für Verwaltungsaufgaben im Zusammenhang mit der Abwicklung des Instituts benötigt wurden, gelangten im Jahre 2000 in das Bundesarchiv.
Folgende Überlieferungsschwerpunkte konnten bei der archivischen Bearbeitung festgestellt werden:
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Schriftgut des Trägervereins- Deutsche Gesellschaft für zeitgeschichtliche Fragen e.V.-, hier vor allem Unterlagen der Gremien, wie Mitgliederversammlung und Vorstand
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Unterlagen aus dem Leitungsbereich des Instituts und zur wissenschaftlichen Arbeit
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Schriftgut des Büros für zwischenstaatliche Beziehungen (hier insbesondere Akten zur Durchführung des WTZ-Abkommens und Akten über Einzelprojekte)
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Personalakten
Inhaltliche Charakterisierung
Das Schriftgut spiegelt die Struktur und die Tätigkeitsfelder des IGW wider. Dokumentiert sind zum einen Geschichte und Arbeit der " Deutschen Gesellschaft für zeitgeschichtliche Fragen e.V." als Trägerverein des IGW. Einen anderen, inhaltlich wichtigen Teil bilden die Unterlagen zur wissenschaftlichen Arbeit des Instituts, dazu gehörend die Vorbereitung und Durchführung von Tagungen und Konferenzen. Relativ umfangreich überliefert sind Akten zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit mit der DDR, vor allem nach Abschluss des Regierungsabkommens im Jahre 1987. Hervorzuheben sind auch die Bände, die die Auswirkungen der politischen Veränderungen in der DDR und in Osteuropa aufzeigen, die dann letztlich zur Auflösung des Institutes geführt haben.
Umfang, Erläuterung
104 AE (Stand: 11/2015)
Zitierweise
BArch B 345/...