Deutsche Akademie Villa Massimo
Web Source
Extent and Medium
Schriftgut
1200 Aufbewahrungseinheiten
23,8 laufende Meter
Creator(s)
- Deutsche Akademie Villa Massimo, 1910-
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Im Jahre 1910 erwarb der preußische Unternehmer Eduard Arnhold ein 36.000 qm großes Gelände (nahe Roms) aus dem ehemaligen Besitz der Fürstenfamilie Massimo und ließ dort durch den Schweizer Architekten Maximilian Zürcher eine weiträumige Villa mit dazugehörenden Ateliers und Wohnungen erbauen.
Das Gebäude und ein Stiftungskapital von 680.000 Reichsmark schenkte er später dem Preußischen Staat zur Unterbringung und Förderung der Gewinner des Rompreises der Berliner Akademie der Künste. Im Jahre 1915 wurde die Akademie beschlagnahmt und geschlossen. Nach der Rückgabe im Jahre 1924 wurde sie 1929 wieder eröffnet und im Jahre 1945 erneut beschlagnahmt und geschlossen.
Nach Rückgabe an die Bundesrepublik wurde die Akademie im Jahre 1957 abermals neu eingerichtet.
Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo ist eine nichtrechtsfähige Anstalt im Geschäftsbereich des BKM (Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien) und ermöglicht deutschen bildenden Künstlern, Architekten, Schriftstellern und Komponisten, für eine begrenzte Zeit als Studiengäste in Rom zu arbeiten. Sie werden von den für Kunstförderung zuständigen Behörden der Länder ausgewählt. In dieses Förderprogramm werden auch Gäste als Tutoren und Mentoren eingebunden.
Nach umfangreichen Bau- und Sanierungsmaßnahmen wurde die "Villa Massimo" am 27. Mai 2003 unter der Leitung von Dr. Joachim Blüher wieder eröffnet.
Frühere Direktoren waren:
1928 - 1938 Prof. Herbert Gericke
1938 - 1939 Dr. F. Willis
1956 - 1965 Prof. Herbert Gericke (Wiederberufung)
1965 - 1993 Dr. Elisabeth Wolken
1993 - 1999 Dr. Jürgen Schilling
Bearbeitungshinweis
Findbuch
Bestandsbeschreibung
Die erste Abgabe von sechs Kartons Archivmaterial der Villa Massimo gelangte im Februar 1990 ins Bundesarchiv Koblenz. Diese Abgabe beinhaltete Einzelfallakten über Stipendiaten und Sachakten. Noch im gleichen Jahr wurden die Akten bewertet und verzeichnet. Als Ergebnis der Arbeit wurde eine vorläufige Übersicht der Abgabe in gedruckter Form erstellt. Diese Erschließungsangaben wurden im Jahr 2004 in Basys S übernommen, provisorisch klassifiziert und bekamen die Archivnummern 1 bis 176 (Sachakten 1 bis 34).
Eine zweite Abgabe gelangte im August 2012 mit 20,52 lfm Akten von der Villa Massimo ins Bundesarchiv Koblenz. Diese Abgabe beinhaltete Sachakten sowie Stipendiatenakten der Villa Massimo und Casa Baldi (Haus in Olevano bei Rom, das ebenfalls für Stipendiaten genutzt wird). Diese Aktenabgabe bekam den Archivnummernbereich von 177 bis 1309 (Stipendiatenakten von 397 bis 1309). Nach der Ersterfassung in Basys S wurden die Stipendiatenakten und die Sachakten im Jahr 2013 verzeichnet (siehe Vermerke vom 8. August 2013 und 21. Januar 2014).
Inhaltliche Charakterisierung
Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt auf der Organisation, der Zusammenarbeit mit den Künstlern und der Öffentlichkeitsarbeit der Villa Massimo. Zur Organisation gehören Sachakten zum Haushalt und zur Verwaltung, zur Korrespondenz v.a. mit dem BMI, zum Rechtsstreit mit Italien nach dem 1. und 2. Weltkrieg sowie Vorträge und Aufsätze zur Geschichte der Villa Massimo. Die Akten zur Verwaltung der Villa Massimo beinhalten z.B. die Satzung, Statuten, Hausordnungen, Jahresberichte sowie die Grundsätze für die Auswahl von Stipendiaten.
Die Akten zum Rechtsstreit mit Italien spiegeln die langwierigen Verhandlungen zwischen Deutschland und Italien über die Rückgabe des Grundstücks der Villa Massimo nach dem 1. und 2. Weltkrieg und die Zeit unter italienischer Sequesterverwaltung wider.
Die Überlieferung des Schriftgutes über die Stipendiaten und Gäste bildet die umfangreichste Gruppe im Bestand B 314. Die Stipendiatenakten (B 314/ 397 bis 1309) wurden im August 2013 von Herrn Christian Schlothauer verzeichnet. Im Hinblick auf die Online-Stellung der Klassifikation sind sämtliche Akten für die Recherche und Benutzung gesperrt.
Weitere Akten dieser Gruppe betreffen die Versammlungen der Stipendiaten, die Register, Listen und Übersichten zu Stipendiaten sowie die Korrespondenz mit Stipendiaten, Studien- und Ehrengästen. Sachakten mit personenbezogenem Inhalt wurden für die Benutzung gesperrt.
Der letzte Überlieferungsschwerpunkt liegt auf der Öffentlichkeitsarbeit der Villa Massimo. Dazu gehören die Akten über Ausstellungen und Veranstaltungen, Besuche von Amtsträgern und die Sammlung von Presseartikeln über die Villa Massimo vorrangig aus der deutschen Presse.
Erschließungszustand
Findbuch
Umfang, Erläuterung
1200 AE; Bislang als archivwürdig bewertet: 1199 AE (Stand: 11/2015)
Zitierweise
BArch B 314/...