Deutscher Kunstrat e.V.

Identifier
B 255
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1949 - 31 Dec 1972
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

261 Aufbewahrungseinheiten

6,8 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Der Deutsche Kunstrat ist ein Zusammenschluss von bundesweit organisierten Verbänden der bildenden Künstler, der Kunstvermittler und Kunstverwerter. Er vertritt die Interessen des Kunstbetriebs und hat insbesondere das Ziel, der bildenden Kunst die gebührende Geltung zu verschaffen und die kulturpolitischen Rahmenbedingungen mitzugestalten.

Der Deutsche Kunstrat ist eine Sektion des Deutschen Kulturrats und dort in den Fachausschüssen und im Sprecherrat vertreten.

Die Mitglieder treffen sich in der Regel zwei Mal jährlich, um gemeinsame Initiativen zu gestalten und zum gegenseitigen Interessensaustausch.

Am 20. August 1949 wurde auf Initiative des damaligen Beigeordneten des Deutschen Städtetages, Dr. Otto Benecke, die "Notgemeinschaft der deutschen Kunst" gegründet. Sie vereinigte die Spitzenverbände der künstlerisch Schaffenden sowie Kunsteinrichtungen aller Sparten (Musik, Schrifttum, bildende Kunst, dramatische Kunst). Ziel der Notgemeinschaft war es, die Not der Künstler zu beheben und die Kunstpflege zu fördern. Bis 1. Oktober 1951 war Dr. Benecke Geschäftsführer der Notgemeinschaft, anschließend übernahm Dr. Thiele dieses Amt. Da sich die kulturellen Aufgaben in der Bundesrepublik in den ersten Jahren nach ihrer Gründung immer mehr spezialisierten und die karitativen Aufgaben auch für Belange der Künstler von den zuständigen Stellen wahrgenommen wurden, wurde auf Anregung von Bundespräsident Prof. Dr. Heuss im Einvernehmen mit Abgeordneten der im Bundestag vertretenen Parteien (Prof. Luchtenberg (FDP), Arno Hennig (SPD), Dr. Decker (CDU)) und auf dem kulturellen Gebiet tätigen Persönlichkeiten beschlossen, die Aufgaben der Notgemeinschaft auf die "Förderung der Kunst und der Künstler auf gemeinnütziger Grundlage" festzulegen und als e.V. in das Vereinsregister eintragen zu lassen. Die Notgemeinschaft sollte kein Spitzenverband kultureller Vereine und Verbände sein, sondern sollte sich auf die Initiative führender Persönlichkeiten unseres Staates (schaffende oder reproduzierende Künstler oder Förderer der Kunst) stützen (Eintrag in das Vereinsregister am 6. März 1952). Präsident wurde Ministerpräsident a.D. Theodor Steltzer, Direktor des Instituts zur Förderung öffentlicher Angelegenheiten. Zweiter Vorsitzender wurde Prof. Dr. Paul Luchtenberg und ab 1956 Schatzmeister Prof. Dr. Ernst Georg Schneider. Da in den fünfziger Jahren Einrichtungen fehlten, die die Veranstaltung deutscher Ausstellungen im Ausland vornahmen, wurde die Notgemeinschaft immer mehr für diese Aufgaben herangezogen, sei es von der Unesco in Paris, sei es vom Auswärtigen Amt. Gerade im Hinblick auf die Durchführung deutscher Ausstellungen im Ausland schien es zweckmäßig, den Namen "Notgemeinschaft" durch eine Bezeichnung zu ersetzen, die ohne weiteres auf die Aufgaben des Vereins hinwies. Am 11. März 1954 wurde die Namensänderung in "Deutscher Kunstrat e.V." nach Beschluß der Mitgliederversammlung vom 12. Februar 1954 ins Vereinsregister eingetragen. Ministerpräsident a.D. Steltzer stellte 1962 sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung, und Kultusminister a.D. Prof. Dr. Luchtenberg wurde Präsident des Kunstrates, Prof. Dr. Schneider zweiter Vorsitzender und Herr Peill Schatzmeister. Seit 1954 führte der Deutsche Kunstrat in verstärktem Maße Ausstellungen im Auftrag des Auswärtigen Amtes durch. Diese Ausstellungen wurden jeweils als Einzelvorhaben durch das Auswärtige Amt finanziert. Da die Finanzierung des Büros und der Schreibkräfte mit Hilfe der Mitglieder des Deutschen Kunstrates durchgeführt wurde (DM 335.000,- vom 1. Juni 1955 - 30. Januar 1960), war in der Finanzierung vom Auswärtigen Amt jeweils nur ein kleiner Posten für Verwaltungskosten enthalten. Im Laufe der Jahre wurden die Aufgaben immer umfangreicher (Betreuung ausländischer Besucher, Beratung ausländischer Institutionen), und es fanden immer mehr deutsche Ausstellungen im Ausland statt. Auf Veranlassung und Mitwirkung des Vorstandes wurde daher ab 1. Januar 1960 fast die gesamte Finanzierung der Dienststelle des Deutschen Kunstrates durch die Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes übernommen (Kap. 0502 des Haushaltes). Ein kleiner Teil der Finanzierung wurde nach wie vor durch Spenden der Mitglieder aufgebracht. Als der Deutsche Kunstrat im Jahre 1967 nach einem Beschluss der Mitgliederversammlung und mit ausdrücklicher Genehmigung des Auswärtigen Amtes seinen Sitz von Köln nach Darmstadt verlegte, wurde die Gesamtfinanzierung der Geschäftsstelle des Deutschen Kunstrates vom Auswärtigen Amt übernommen. Im Jahre 1970 wurde vom Auswärtigen Amt die Zusammenarbeit gekündigt und Aufgabe sowie Bezeichnung "Deutscher Kunstrat" dem Referat Ausstellungswesen im Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart übertragen. Der Kunstrat e.V. blieb weiter bestehen. (s. hierzu B 255/251).

Bestandsbeschreibung

Die Akten im vorliegenden Bestand wurden im August 1982 vom Deutschen Institut für Auslandsbeziehungen an das Bundesarchiv abgegeben. Sie umfassen vor allem Unterlagen über die durchgeführten Ausstellungen (1-240). Die Bände 251-260 enthalten Materialien zur Organisation und Finanzierung, die Bände 241-250 gedruckte Schriften. Ein erheblicher Teil der Informationen über einzelne Ausstellungen besteht aus Zeitungsausschnitten.

Inhaltliche Charakterisierung

Ausstellungen im In- und Ausland (alte und moderne Kunst, einschließlich bildende Künste;1951-1971), Dokumentarische Schriften (1954-1966), Organisation und Dienststellenverwaltung (1949-1972).

Erschließungszustand

vorläufiges Findbuch (1982)

Umfang, Erläuterung

261 AE (Stand: 11/2015)

Zitierweise

BArch B 255/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • B 255

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