Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Identifier
B 167
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1948 - 31 Dec 2001
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

215 Aufbewahrungseinheiten

82,7 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Das BBR ist eine Bundesoberbehörde und anerkannte Forschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen.

Das BBR wurde zum 1. Januar 1998 durch Fusion der Bundesbaudirektion (BBD) und der Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (BfLR) durch Bundesgesetz errichtet und zum 1. Januar 2004 um die Bundesbauämter I und II der Oberfinanzdirektion Berlin erweitert.

Die Geschichte der Bundesbaudirektion reicht bis 1770 zurück, als Friedrich II. in Preußen mit der Gründung des Oberbaudepartements die Bauverwaltung staatlich institutionalisierte. Damit wurden erstmals einheitliche technische und gestalterische Grundlagen für Staatsbauten und für die Ausbildung von Baubeamten geschaffen. Namhafte Baumeister wie David Gilly und Karl Friedrich Schinkel leiteten die Baubehörde und die angegliederte Bauakademie im 18. und 19. Jahrhundert. Nach der Reichsgründung im Jahre 1871 wurden die Kompetenzen der preußischen Baubehörde auf die Staatsbauten des gesamten Kaiserreichs erweitert. Grundlegend reformiert wurde die Bauverwaltung aber erst in der Weimarer Republik. Im Jahre 1930 wurde mit der Reichsbaudirektion die Vorgängerinstitution der Bundesbaudirektion geschaffen. In dieser Zeit entstanden auch die Bauämter der Oberfinanzdirektionen. In der NS-Diktatur wurde die Reichsbaudirektion als Instrument des Reichsbauinspektors Albert Speer für die Umgestaltung Berlins zur "Welthauptstadt Berlin" zweckentfremdet. 1945 aufgelöst, wurde sie auf Betreiben Bundeskanzler Adenauers 1950 als Bundesbaudirektion wiederbegründet, um Bonn zum provisorischen Regierungssitz auszubauen. Seitdem besteht der gesetzliche Auftrag, die Errichtung von Bundesbauten in Bonn, Berlin und dem Ausland zu betreuen. 2004 wurde dieser Auftrag durch die Fusion mit den Bundesbauämtern der Berliner Oberfinanzdirektion um die Baumaßnahmen für nachgeordnete Bundesbehörden und Bundesforschungseinrichtungen erweitert.

Die Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung entstand 1973 aus dem Institut für Landeskunde und dem Institut für Raumforschung. Ihre Vorgängerinstitutionen wurden 1935 (Reichsstelle für Raumforschung) und 1940 (Abteilung für Landeskunde) gegründet als Instrumente der nationalsozialistischen Blut-und-Boden- und Volk-ohne-Raum-Politik. Nach der Zwangsauflösung 1945 wurden die beiden Institutionen Ende der vierziger Jahre wiederbegründet und dienten den Alliierten für landeskundliche Erhebungen und der jungen Bundesrepublik als Steuerungsinstrument für die Flüchtlingsintegration. In den siebziger Jahren verlor der geographische Ansatz der Landeskunde zunehmend an Bedeutung und wurde zugunsten einer sozialwissenschaftlich orientierten Raumordnung weitestgehend aufgegeben. So wurde die Raumordnung zu einem wichtigen Instrument des Sozialstaates in seinem Bemühen, gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland herzustellen. Ein Bemühen, das mit der Wiedervereinigung eine ganz neue Dimension erhielt und im Kontext der europäischen Einigung eine große Herausforderung darstellt.

Beide Säulen, Bau und Raum zusammen bilden heute den Kern der staatlichen Bauverwaltung, verantwortlich für Wettbewerbe und Baudurchführung der repräsentativen Staatsbauten in Bonn, Berlin und im Ausland und Berater der Bundesregierung bei Aufgaben der Raumordnung, des Städtebaus, des Wohnungswesens und bei Grundsatzfragen des Bauwesens.

Quelle: http://www.bbr.bund.de/BBR/DE/BBR/Geschichte/geschichte_node.html (zuletzt abgerufen am 17.11.2015)

Bearbeitungshinweis

Alle bislang im Bestand vorhandenen Unterlagen wurden bewertet. (Stand: 11/2015)

Bestandsbeschreibung

Der Bestand enthält neben Unterlagen des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung vor allem Akten der Vorgängerbehörde Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung (BfLR), die aus der Zusammenlegung der Bundesanstalt für Landeskunde und dem Institut für Raumordnung entstanden sind. Aktenabgaben aus dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung erfolgten erstmals im Jahr 2007, insbesondere zu Münzwettbewerben.

Aufgabenbeschreibung aus dem Bundeshaushaltsplan:

„...Dem BBR obliegt die Durchführung der Bauangelegenheiten der Verfassungsorgane des Bundes und der obersten Bundesbehörden. Es ist ferner zuständig für die Bauangelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland im Ausland sowie für die Bauangelegenheiten im Geschäftsbereich eines Bundesministeriums bei überwiegendem Interesse des Bundes. Für die Bauangelegenheiten im Raum Berlin wird eine ständige Außenstelle in Berlin unterhalten. Im Zuge der Neuorganisation der Bundesvermögensverwaltung ist mit Wirkung vom 1. Januar 2004 die Bauverwaltung der Oberfinanzdirektion Berlin (OFD), bestehend aus der Baugruppe der OFD und zwei Bundesbauämtern, an das BBR angegliedert worden. Die Bundesbaugesellschaft wurde zur Beendigung der umzugsbedingten Aufgaben für den Deutschen Bundestag und die Bundesregierung zum 1. Januar an das BBR angegliedert. Das BBR unterstützt das BMVBS ... auf den Gebieten des Bauwesens, der Raumordnung, des Städtebaus und des Wohnungswesens einschließlich der internationalen Zusammenarbeit und stellt zentrale Dienste und Hilfen für Bundesbehörden bereit. Es betreibt im Auftrag des BMVBS auch wissenschaftliche Forschung auf den Gebieten der Raumordnung, des Städtebaus und des Wohnungswesens. Diese Forschungsaufgaben werden seit 2009 organisatorisch in einem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung als Organisationseinheit innerhalb des BBR unter Integration des bisherigen Instituts für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken (IEMB e. V.) zusammengefasst."

Das BBR gliedert sich in einen Baubereich und in das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Inhaltliche Charakterisierung

Der Bestand enthält vor allem Akten der Vorgängerbehörde BfLR, die aus der Zusammenlegung der Bundesanstalt für Landeskunde und dem Institut für Raumordnung entstanden sind.

Institut für Raumordnung (Vorakten): Verwaltung, Aufbau und Organisation (1947-1959); Raumordnung und Landesplanung, Kartographie (1947-1958).

Institut für Raumordnung (Abteilung des BfLR): Schriftwechsel aus dem Leitungsbereich, Kreismappe, Statistik, Thesaurus Stadtplanung, Wasserwirtschaft ((1952-),1959-1973).

Institut für Landeskunde (Vorakten): Verwaltung, Organisation, Haushalt (1949-1959); Bearbeitung von Handbüchern und Atlanten, Ostdeutschlandatlas (1950-1959).

Institut für Landeskunde (Abteilung des BfLR): Verwaltung, Organisation, Jahresprogramme, Arbeitsberichte ((1949-),1959-1978); Gutachtertätigkeit, Schaffung von Arbeits- und Themakarten, Geographische Namen und deren Rechtschreibung, Regionalstatistik, Berichte zur Landeskunde, Kartensammlung und -dokumentation, Kreisbeschreibungen, Gutachten zu Fachpublikationen und Verwaltungszwecke ((1948-), 1959-1978).

BfLR (nach der Organisationsreform und der Auflösung der Institute): Verwaltung (1972-1981); Literaturinformation und Forschungsinformation ((1956-), 1967-1985); Regionale Arbeitsplatzforschung (1973-1983); Regionale Kommunikationsforschung (1973-1980); Flächenbedarf und Bodenordnung (1973-1985).

Umfang, Erläuterung

215 AE (Stand: 11/2015)

Zitierweise

BArch B 167/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • Neben dem Schriftgutbestand sind auch die Sammlungen von Karten und Plänen des BBR als eigene Bestände zu erwähnen (B 167 KART bzw. B 167 PLAN).

  • Nachlass Wendelin Strubelt (N 1714) (Direktor der BfLR 1981-1997 und Vizepräs. des BBR 1998-2008)

  • Amtliche Druckschriften

  • BD 113,

  • hier u.a.: BfLR - Mitteilungen, 1980-1993, 2 Bde.-

  • Informationen zur Raumentwicklung (IzR), 1974-1994, 24 Bde.-

  • Raumforschung und Raumordnung (RuR), 1956-1995, 20 Bde.-

  • Forschungen zur Raumentwicklung (FzR).- Materialien zur Raumentwicklung (MzR), 35 Bde.-

  • Berichte zur Deutschen Landeskunde, 1948-1967, 32 Bde.-

  • Informationen des Instituts für Raumforschung (-ordnung), 1952-1972, 22 Bde.-

  • BfLR. Örtliche und regionale Energieversorgungskonzepte, 28 Bde.-

  • Kreismappen des Instituts für Raumforschung.- Seminare-Symposien- Arbeitspapiere (ab Heft 38 unter dem Titel Materialien zur Raumentwicklung), Heft 1 1981 ff.

  • siehe auch Feld Literatur

  • Literatur

    • Chronik Bau und Raum. Geschichte und Vorgeschichte des BBR. Hrsg.: BBR 2007, BArch-Signatur BD 113/67
    • Bau und Raum. Jahrbuch des BBR. Hrsg.: BBR, erscheint jährlich seit 1998 (Auswahl der wichtigsten Bauvorhaben und Forschungsprogramme), BArch-Signatur BD 113/56 (+ Jahreszahl)
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