Bundesministerium der Justiz.- Organisationsunterlagen

Identifier
B 141-ORG
Language of Description
German
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Sammlung

305 Aufbewahrungseinheiten

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Das Bundesministerium der Justiz (BMJ) nahm am 20. September 1949 in Bonn seine Tätigkeit auf. Die Aufgaben des BMJ sind vornehmlich alle nach GG Art. 73 und 74 dem Bund zustehenden Materien der ausschließlichen und konkurrierenden Gesetzgebung des Bundes: Bundesverfassungsgerichtsbarkeit und Richterrecht, Gerichtsverfassung, Verfahren der ordentlichen, der Verwaltungs-, der Finanz-, der Patent- und der Wehrstrafgerichtsbarkeit, bürgerliches Recht, Wirtschafts- und Gesellschaftsrecht, Urheberrecht und Gewerblicher Rechtsschutz, Strafrecht und Strafvollzug.

Des weiteren bereitet das BMJ die Wahl der Bundesverfassungsrichter sowie der Richter an den obersten Gerichtshöfen des Bundes vor. Gemeinsam mit dem BMI ist es für das Verfassungsrecht verantwortlich. Es ist zu beteiligen, wenn Fragen verfassungsrechtlicher Art berührt werden, und prüft nach § 38 GGO II die Rechtsförmlichkeit aller Gesetze.

Nach einem Organisationsplan vom März 1952 bestand das BMJ aus den Abteilungen:

Z Verwaltungsabteilung

I Bürgerliches Recht, Zivilverfahren

II Strafrecht, Strafverfahren

III Handelsrecht, Wirtschaftsrecht

IV Öffentliches Recht

Die Aufgaben des BMJ haben sich in einem organisatorisch insgesamt stabilen Rahmen entwickelt. Aufgabenverschiebungen zu anderen Ministerien haben vergleichsweise wenige stattgefunden:

01.02.1953 Zentrale Rechtsschutzstelle an AA

11.11.1969 Verwaltungsgerichtsbarkeit einschl. Gerichtsverfassung und Verfahren von BMI

11.11.1969 Finanzgerichtsbarkeit einschl. Gerichtsverfassung und Verfahren von BMF

07.07.1970 Zuständigkeit für das Bundesdisziplinargericht von BMI

Die o.g. Abteilungen, deren Anzahl zwischen 1949 und 1970 gleichgeblieben war, bestehen bis heute fort. Als weitere Abteilungen kamen seitdem hinzu:

  • Eine eigene Abteilung R Rechtspflege wurde im Zuge der sozialliberalen Reformpolitik im November 1970 eingerichtet; sie dauert ebenfalls bis heute fort.

  • Ausgelöst durch den deutschen Einigungsprozess bestand zwischen April 1991 und August 1996 eine zusätzliche Abteilung V - Bereinigung von DDR-Unrecht.

  • Die Abteilung E (Europarecht, Völkerrecht, Rechtsentwicklung) wurde schließlich vor dem Hintergrund des europäischen Einigungsprozesses und der damit verbundenen Rechtsentwicklung im Jahre 1996 ins Leben gerufen und bestand bis März 2006.

Der seit November 1970 im Organisationsplan ausgewiesene Beauftragte für Menschenrechtsfragen war zunächst der Amtleitung unmittelbar unterstellt und ist seit 1976 der Abteilung IV zugeordnet.

Zum nachgeordneten Bereich gehören (Stand: 2010) der Bundesgerichtshof (B 283), der Generalbundesanwalt (B 362), der Bundesfinanzhof (B 200), das Bundesverwaltungsgericht (B 139), das Bundespatentgericht (B 194), das Deutsche Patent- und Markenamt (B 180) und das Bundesamt für Justiz (B 453).

Bundesministerinnen und Bundesminister der Justiz

Thomas Dehler (FDP), Sept. 1949-Okt. 1953

Fritz Neumayer (FDP), Okt. 1953-Okt. 1956

Hans-Joachim von Merkatz (DP), Okt. 1956-Okt. 1957

Fritz Schäffer (CSU), Okt. 1957-Nov. 1961

Wolfgang Stammberger (FDP), Nov. 1961-Nov. 1962

Ewald Bucher (FDP), Dez. 1962-März 1965

Karl Weber (CDU), März 1965-Okt. 1965

Richard Jaeger (CSU), Okt. 1965-Dez. 1966

Gustav Heinemann (SPD), Dez. 1966-März 1969

Horst Ehmke (SPD), März 1969-Okt. 1969

Gerhard Jahn (SPD), Okt. 1969-Mai 1974

Hans-Jochen Vogel (SPD), Mai 1974-Jan. 1981

Jürgen Schmude (SPD), Jan. 1981- Okt. 1982

Hans Arnold Engelhard (FDP), Okt. 1982-Jan. 1991

Klaus Kinkel (FDP), Jan. 1991-Mai 1992

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Mai 1992-Jan. 1996

Edzard Schmidt-Jortzig (FDP), Jan. 1996-Okt. 1998

Herta Däubler-Gmelin (SPD), Okt. 1998-Okt. 2002

Brigitte Zypries (SPD), Okt. 2002- Okt. 2009

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), seit Okt. 2009-Dez. 2013

Heiko Maas (SPD), seit Dez. 2013

Beamtete Staatssekretärinnen und Staatssekretäre:

Walter Strauß, Juli 1950-Febr. 1963 (Sept. 1949-Juli 1950 mdWb)

Günther Joel, Nov. 1962-Mai 1963 (MdWb)

Arthur Bülow, Mai 1963-Dez. 1966

Horst Ehmke, Jan. 1967-März 1969

Hermann Maasen, Juni 1969-Nov. 1971 (März-Juni 1969 mdWb)

Günther Erkel, Nov. 1971-Okt. 1982

Klaus Kinkel, Okt. 1982-Jan. 1991

Ingo Kober, Jan. 1991-Jan. 1996

Heinz Lanfermann, Febr. 1996-Okt. 1998

Hansjörg Geiger, Okt. 1998 - Okt. 2005

Lutz Diwell, Dez. 2005 - Okt. 2009

Birgit Grundmann, seit Okt. 2009

Zitierweise

BArch B 141-ORG/...

This description is derived directly from structured data provided to EHRI by a partner institution. This collection holding institution considers this description as an accurate reflection of the archival holdings to which it refers at the moment of data transfer.