Sonderedition "Deutsche Einheit"
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Extent and Medium
Schriftgut
16 Aufbewahrungseinheiten
1,1 laufende Meter
Creator(s)
- Bundeskanzleramt (BK), 1949-
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Aufgaben und Organisation:
Nach Art. 65 GG, der in entsprechenden Formulierungen der Geschäftsordnung der Bundesregierung (BReg.) ausgeformt wurde, bestimmt der Bundeskanzler (BK) die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung. Darüber hinaus hat er auf die Einheitlichkeit der Geschäftsführung der BReg. hinzuwirken. Formal lassen sich die Funktionen des Amtes wie folgt beschreiben:
-Unterrichtung des BK über die laufenden Fragen der allgemeinen Politik und die Arbeit in den Bundesministerien,
-Vorbereitung der Entscheidungen des BK und Beachtung ihrer Durchführung,
-Koordinierung der Arbeit der Bundesministerien,
-Sekretariatsgeschäfte der BReg.,
-Planung und Durchführung der Sitzungen des Kabinetts und dessen Ausschüsse.
Die organisatorischen Anfänge des Kanzleramtes wirken diffus: Außerhalb der Gliederung in zwei Abteilungen (Zentralabteilung mit vier Referaten und einer Abteilung Koordinierungs- und Kabinettsangelegenheiten mit fünf Referaten) gab es eine dem Kanzler direkt unterstellte Abteilung "Verkehr mit der Alliierten Hohen Kommission", auch "Büro Blankenhorn" benannt, die im Juni 1950 zur "Dienststelle für auswärtige Angelegenheiten" formiert und zur Keimzelle des Auswärtigen Amtes (AA) wurde. (Das AA wurde zum 15. März 1951 errichtet und bis Juni 1955 von Adenauer in Personalunion wahrgenommen). In der benannten Dienststelle gingen ferner auf das "Organisationsbüro für die konsularisch-wirtschaftlichen Vertretungen im Ausland" und das "Deutsche Büro für Friedensfragen" (Z 35).
Im Jan. 1950 wurden die Abteilungen I und II des Staatssekretariates des Innern zu einer Abteilung mit neun Referaten zusammengefasst; eine Lösung, die bis zum Jahre 1958 galt. Das dem Kanzler unmittelbar unterstellte Presse- und Informationsamt wurde als Abt. II des BK bezeichnet.
Vom Juni-Okt. 1950 gab es im Bereich des Bundeskanzleramtes das "Büro Schwerin", das sich auch "Zentrale für Heimatdienst" nannte und für Fragen der inneren Sicherheit zuständig sein sollte. Ab Okt. 1950 wurde MdB Theodor Blank mit der Leitung einer neuen Dienststelle im Rahmen des Bundeskanzleramtes beauftragt: "Der Beauftragte des BK für die mit der Vermehrung der Alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen". Ihm wurde das Büro Schwerin unterstellt. Die Dienststelle Blank wurde bis zur Umwandlung in das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) im Juni 1955 als Einrichtung des Bundeskanzleramtes geführt.
Eine bedeutendere Umorganisation fand zum 1. Aug. 1958 statt: Die zu diesem Zeitpunkt auf 14 angewachsenen Referate wurden in drei Unterabteilungen gegliedert, eine Lösung, die jedoch nur bis zum 1. Jan. 1960 Bestand haben sollte. Aus den drei Unterabteilungen wurden wieder zwei Abteilungen errichtet. Für die Jahre1959-1966 gewann ein "Außenpolitisches Büro" besondere Bedeutung; Amtsinhaber war Dr. Franz-Joseph Bach, der ab Febr. 1959 zugleich persönlicher Referent des Bundeskanzleramtes wurde. Nachdem sein Nachfolger, Horst Osterheld im Jahre 1966 Abteilungsleiter wurde, verschwand das außenpolitische Büro wieder.
Unter BK Erhard wurde eine weitere Abteilung eingerichtet, in der u.a. die Planungsarbeiten und Informationsarbeit geleistet werden sollten.
In den späten sechziger Jahren wuchs die Anzahl der Abteilungen - unter vielfältigen Änderungen - von drei auf fünf bis sie sich seit 1972/1973 mit sechs Abteilungen stabilisierte. Zum 1. Febr. 1989 war das Amt wie folgt organisiert: Sechs Abteilungen, die wiederum jeweils in zwei bis drei Referatsgruppen untergliedert waren: 1. Recht und Verwaltung, 2. Auswärtige und innerdeutsche Beziehungen, Entwicklungspolitik, äußere Sicherheit; 3. Innere Angelegenheiten, Soziales, Umwelt; 4. Wirtschafts- und Finanzpolitik; 5. Gesellschaftliche und politische Analysen-Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit; 6. BND; Koordinierung der Nachrichtendienste des Bundes.
Diese Organisation hat im wesentlichen noch Bestand (2009).
Bem.: Quelle für die Zeit bis zum Ende der Amtszeit Adenauers insbes. eine Ausarbeitung von Hans Buchheim über die organisatorische Entwicklung des Bundeskanzleramtes während der Kanzlerschaft von Dr. Konrad Adenauer in: B 136/3994.
Nachgeordneter Bereich:
BND (B 206);
Stiftung Wissenschaft und Politik, Ebenhausen/Isar;
Von Dez. 1969-Sept. 1971 gab es einen Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten des Naturschutzes mit einem Büro im Kanzleramt (Prof. Dr. Grizmek).
Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien (1998 - ) (B 403)
Bundeskanzler:
Konrad Adenauer (CDU), Sept. 1949- Okt. 1963
Ludwig Erhard (CDU), Okt. 1963-Dez. 1966
Kurt Georg Kiesinger (CDU), Dez. 1966- Okt. 1969
Willy Brandt (SDP), Okt. 1969- Mai1974
Helmut Schmidt (SPD), Mai 1974-Okt. 1982
Helmut Kohl (CDU), Okt. 1982-Okt. 1998
Gerhard Schröder (SPD), Okt. 1998-Nov. 2005
Angela Merkel (CDU), Nov. 2005 -
Kabinette:
Adenauer (I) 20. Sept. 1949
Adenauer (II) 20. Okt. 1953, umgebildet am 16. Okt. 1956
Adenauer (III) 29. Okt. 1953
Adenauer (IV) 14. Nov. 1961, umgebildet am 13. Nov. 1962
Erhard (I) 16. Okt. 1963
Erhard (II) 26. Okt. 1965
Kiesinger 1. Dez. 1966
Brandt (I) 21. Okt. 1969
Brandt (II) 14. Dez. 1972
Schmidt (I) 16. Mai 1974
Schmidt (II) 15. Dez. 1976, umgebildet am 16. Febr. 1978
Schmidt (III) 5. Nov. 1980
Kohl (I) 1. Okt. 1982
Kohl (II) 29. März 1983
Kohl (III) 11. März 1987
Kohl (IV) 17. Jan. 1991
Kohl (V) 15. Nov. 1994
Schröder (I) 27. Okt. 1998
Schröder (II) 22. Okt. 2002
Merkel 22. Nov. 2005
Beamtete Staatssekretäre (StS)/ab Juni 1964 Chefs des Bundeskanzleramtes, teilweise auch Bundesminister für besondere Aufgaben
(Bem.: Die offizielle Bezeichnung für den Amtschef lautete zunächst "Der Staatssekretär des Innern im Bundeskanzleramt", die Bezeichnung "Chef des Bundeskanzleramtes" wurde erst mit der Ernennung von StS Dr. Westrick zum Bundesminister eingeführt). Franz Joseph Wuermeling, mdWdGb (Okt. 1949-Febr. 1950)
Otto Lenz (Jan. 1951-Sept. 1953)
Hans Globke (Okt. 1953-Okt. 1963)
Ludger Westrick (Okt. 1963-Juni 1964, danach bis Dez. 1966 Bundesminister.)
Werner Knieper, Dez. 1966-Dez. 1967
Karl Carstens, Jan. 1968-Okt. 1969
Horst Ehmke, Okt. 1969-Dez. 1972
Horst Grabert, Dez. 1972-Mai 1974
Manfred Schüler, Mai 1974-Nov. 1980
Manfred Lahnstein, Dez. 1980-April 1982
Gerhard Konow, April 1982-Okt. 1982
Waldemar Schreckenberger, Okt. 1982-Nov. 1984
Wolfgang Schäuble, Nov. 1984-April 1989
Rudolf Seiters, April 1989-Nov. 1991
Friedrich Bohl, Nov. 1991-Okt. 1998
Bodo Hombach, Okt. 1998-Juli 1999
Frank-Walter Steinmeier, Juli 1999-Nov. 2005
Thomas de Maizière, Nov. 2005 -
Bevollmächtigte der Bundesregierung in Berlin:
Einrich Vockel, Febr. 1950-Juni 1962
Felix von Eckardt, Juli 1962-Okt. 1965
Carl Krautwig, Dez. 1965-Okt. 1969
Egon Bahr, Okt. 1969-Dez. 1972, Dez. 1972-Mai 1974
Dietrich Spangenberg, Juli 1974-28. Mai 1982
Hans-Jürgen Wischnewski, Mai- Okt. 1982
Peter Lorenz, Okt. 1982-März 1987
Lieselotte Berger, März 1987-Sept. 1989
Günter Straßmeir, Okt. 1989-Dez. 1990
Inhaltliche Charakterisierung
Die Edition "Deutsche Einheit. Sonderedition aus den Akten des Bundeskanzleramtes 1989/1990" ist als amtliche Veröffentlichung auf der Grundlage von § 80 der Gemeinsamen Geschäftsordung der Bundesministerien, allgemeiner Teil (GGO I, Stand 1998), entstanden. Kopien aller Dokumente (mit Ausnahme der Nummern 8, 109, 135, 192, 319), die in dieser Publikation veröffentlicht worden sind, wurden in chronologischer Reihenfolge in einem eigenen Bestand als Anhang zum Bestand B 136 (Bundeskanzleramt) aufgestellt. Dazu gehören vereinzelt auch Unterlagen, die im Prozess des Geschäftsgangs der publizierten Dokumente entstanden sind, insbesondere Laufzettel mit geschäftstechnischen Vermerken und Verfügungen. Diese wurden in der Edition in den Dokumentenköpfen und -beschreibungen verarbeitet.
Erschließungszustand
Findbuch mit Verzeichnis aller abgedruckten und inden Fußnoten zitierten Dokumente, 1998
Zitierweise
BArch B 136-ANH./...
Conditions Governing Access
Besondere Benutzungsbedingungen
Die 30-Jahresfrist wurde für diese Dokumente aufgehoben; sie können daher im Bundesarchiv unter den üblichen Benutzungsbedingungen eingesehen werden.