Verwaltungsamt für innere Restitutionen

Identifier
B 129
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1944 - 31 Dec 1961
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

162 Aufbewahrungseinheiten

6,8 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Das Zentralamt für Vermögensverwaltung wurde 1955 aufgrund Art. 3, Abs. 4 des Dritten Teils des Überleitungsvertrages (BGBl. II S. 405) als Hauptstelle des Verwaltungsamtes für innere Restitutionen in die Bundesverwaltung übernommen. Das Zentralanmeldeamt für die Rückerstattung wurde mit Wirkung vom 1. Apr. 1957 als Außenstelle München des Verwaltungsamtes für innere Restitutionen weitergeführt. Mit Wirkung vom 1. Jan. 1978 wurde die Hauptstelle nach Hannover verlegt, die Außenstelle München verselbstständigt. Beide Verwaltungsämter wurden den jeweiligen Oberfinanzdirektionen - der OFD München und der OFD Hannover - angegliedert. Hauptaufgaben waren die Überwachung der Abwicklung noch nicht erledigter Rückerstattungsverfahren, Auskunftserteilung an Rückerstattungsbehörden, Entschädigungsbehörden und Oberfinanzdirektionen, Entgegennahme und Registrierung der Neuanmeldungen von Ansprüchen und Weiterleitung an die örtlich zuständigen Wiedergutmachungsbehörden, Mitwirkung an der Entsperrung rückerstattungspflichtigen Vermögens, Berichtswesen über den Abschluss des Rückerstattungsverfahrens. Die Aufgaben wurden im Zuge der Neustrukturierung der Bundesfinanzverwaltung zunächst von der Oberfinanzdirektion Berlin und nach deren Auflösung vom Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen (BARoV) übernommen.Seit Gründung des Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) zum 1. Januar 2006 nimmt dieses die Aufgaben wahr. Die Akten der Verwaltungsämter aus Hannover und München werden im BADV aufbewahrt.

Bearbeitungshinweis

Kartei (datenbankerfasst)

Bestandsbeschreibung

a) Bestandsgeschichte

In den 1950er Jahren wurde für das damalige Zentralamt für Vermögensverwaltung im Zuge einer Geschäfts- und Organisationsprüfung eine kursorische Übersicht der zigtausenden dort lagernden Akten u.a. des früheren Reichskommissars für die Behandlung feindlichen Vermögens und der ehemaligen Haupttreuhandstelle Ost (HTO) nebst zugehörigen Karteien etc. angefertigt. Diese Unterlagen waren dem Zentralamt von der britischen Besatzungsmacht übergeben worden und wurden 1963 vom Verwaltungsamt für innere Restitutionen zu einem großen Teil an das Bundesarchiv abgegeben und dort auf verschiedene Archivbestände verteilt. Ein kleinerer Teilbestand ging an den Internationalen Suchdienst (ITS).

Zu dem Bundesarchiv-Zugang von 1963 existierte kein Abgabeverzeichnis; er wurde wie folgt umrissen: u.a. 535 Stehordner, eine Namenskartei der Vermögensinhaber betrieblicher Unternehmen, 13 Ordner mit Namenslisten und 14 Kartons unbewertetes Schriftgut. Einzelne Akten wurden 1964 nachgereicht. Der zentrale Bestand, der aus der Abgabe hervorging, ist R 87 - Reichskommissar für die Behandlung feindlichen Vermögens. Die Ordnung dieser Unterlagen im Bundesarchiv Koblenz führte im Jahr 1964 zur Abspaltung eines Pakets mit Unterlagen des Zentralamtes für Vermögensverwaltung, welches in der Folge Bestand B 129 zugeordnet wurde.

b) Archivische Bewertung und Bearbeitung

Dem Großteil der 1963 aus Stadthagen abgegebenen Unterlagen wurde damals kein dauerhafter archivischer Wert beigemessen. Von Kassationen in B 129 ist jedoch nirgends die Rede. Von zentraler Bedeutung ist die Tatsache, dass diverse Überlieferungen aus dem Verwaltungsamt für innere Restitutionen abgegeben wurden, die heute zahlreiche Bestände (nicht nur im Bundesarchiv) bilden, bzw. mit zahlreichen Beständen "verwandt" sind.

Der Bestand B 129 besteht aus 161 AE und enthält neben Vorakten des Reichskommissars für die Behandlung feindlichen Vermögens (1941-1946) solche des Zentralamtes für Vermögensverwaltung Central Claims Registry Office (1947-1954). Das zugehörige Findbuch im Benutzersaal verfügt nicht über ein Vorwort. Eine Überarbeitung der Datenbankerfassung wurde für die Zukunft ins Auge gefasst.

Inhaltliche Charakterisierung

Hauptstelle des Verwaltungsamtes in Hannover und seiner Vorläufereinrichtungen: Abwicklung des Reichskommissars für die Behandlung feindlichen Vermögens und der Haupttreuhandstelle Ost

Zentralamt für Vermögensverwaltung: Organisation und Geschäftsbetrieb, Personalangelegenheiten; Wochen- und Monatsberichte zur Wiedergutmachung, Statistiken; Veräußerung von verwalteten Patenten, Grundstücken und Grundstücksgesellschaften; ausländisches Betriebsvermögen und Beteiligungen an deutschen Firmen; Grundbesitz ausländischer Staatsangehöriger in Deutschland; Wertgegenstände ehemaliger Häftlinge des Lagers Neuengamme; vereinzelt Anmeldungen von Vermögen.

Erschließungszustand

Kartei (datenbankerfasst); Datenbankausdruck (vorläufiges Findbuch) im Benutzersaal vorhanden.

Umfang, Erläuterung

161 AE

Zitierweise

BArch B 129/...

Conditions Governing Access

Besondere Benutzungsbedingungen

Keine.

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • R 87 Reichskommissar für die Behandlung feindlichen Vermögens

  • R 144 Haupttreuhandstelle Ost und Treuhandstellen

  • (R 30, R 52)

  • B 126 Bundesministerium der Finanzen

  • Literatur

  • Wiedergutmachung in der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. von Ludolf Herbst und Constantin Goschler, in: Schriftenreihe der VfZ, Sonderband, München 1989.- Bundesentschädigungsgesetz mit BWGöD, BWGöDAusl, den Durchführungsverordnungen und Nebenvorschriften, München 1969.- Constantin Goschler: Wiedergutmachung. Westdeutschland und die Verfolgten des Nationalsozialismus (1945-1954), München 1992.- Kurt E. Grossmann: Die Ehrenschuld: Kurzgeschichte der Wiedergutmachung, Frankfurt/Main 1967.- Die Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts durch die Bundesrepublik Deutschland, Bd. 1: Rückerstattung nach den Gesetzen der Alliierten Mächte, Hrsg. vom BMF in Zusammenarbeit mit Walter Schwarz, München 1974.

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