Prozesse gegen Deutsche im europäischen Ausland: Handakten von Rechtsanwälten
Web Source
Extent and Medium
Sammlung
394 Aufbewahrungseinheiten
7,0 laufende Meter
Scope and Content
Bestandsbeschreibung
Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs ermittelten alliierte Gerichte gegen die Verantwortlichen für Verbrechen gegen den Frieden, wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Neben den Verfahren vor dem Internationalen Militärtribunal (IMT) in Nürnberg gegen die Hauptkriegsverbrecher und gegen die NS-Eliten insbesondere aus den Reihen der Justiz, Industrie, Ärzteschaft, Wehrmacht, Diplomatie und Beamtenschaft (Nürnberger Nachfolgeprozesse) fanden weitere Prozesse vor Militärgerichten in den vier Besatzungszonen Deutschlands statt.
Zu vergleichbaren Verfahren kam es auch vor Gerichten im europäischen Ausland. Angeklagt waren Angehörige der Wehrmacht, der SS und der deutschen Besatzungsverwaltung, die sich als Offiziere und Funktionäre ihrer Verantwortung für die ihnen zur Last gelegten Kriegsverbrechen und Straftaten während des Zweiten Weltkriegs stellen mußten.
Stand: Februar 2005
Inhaltliche Charakterisierung
Der überwiegende Teil der Sammlung stammt aus den Büros folgender Rechtsanwälte: Dr. Kurt Behling, Berlin; P. H. Gordan, Gießen; Prof. Dr. Carl Haensel, Freiburg; Dr. Kurt Heim, Trier; Prof. Dr. Erich Schwinge, Marburg und Dr. Robert Servatius, Köln. Im Einzelnen handelt es sich um: Allgemeine Rechtsgrundlagen, u. a. rechtswissenschaftliche Gutachten, Auslieferung von Kriegsverbrechern an das Ausland 1907, 1944-1963 (13); Koordinierungsstelle zur Förderung des Rechtsschutzes für deutsche Gefangene im Ausland 1949-1950 (3), Prozesse in einzelnen Länder: Belgien 1047-1952 (3), Dänemark 1945-1954 (3), Frankreich: allgemeine Unterlagen wie Gutachten und Denkschriften, rechtliche Betreuung der Gefangenen, Haftbedingungen 1944-1951 (10), Dokumentensammlung des Oberlandesgerichtsrats Hans Luther 1871-1953 (11), einzelne Verfahren vor französischen Gerichten, u. a. gegen Robert Ernst, Oberbürgermeister von Straßburg, gegen Walther Holz, Rittmeister in der Festung Lorient und Georg Brückle, Leiter der Dienststelle des SD in Tours und Angers 1940-1955 (108), Griechenland 1957-1960 (2), Italien 1947-1951 (3), Jugoslawien 1949-1952 (6), Luxemburg: allgemeine Unterlagen der Verteidigung 1946-1954 (4), einzelne Verfahren vor Gerichten in Luxemburg, u. a. gegen den Generalstaatsanwalt Willy Rahmel u. a. (Juristenprozeß), den Regierungspräsidenten Christian Siekmeier u. a. (CdZ-Prozeß), gegen den Kreisleiter Wilhelm Diehl u. a. (Kreisleiter-Prozeß), gegen den Oberregierungsrat Wilhelm Nölle u. a. (Gestapo- und Einsatzkommando-Prozeß), gegen Beamte der Vermögensverwaltung beim CdZ in Luxemburg, gegen den Oberregierungsrat F. Hartmann u. a. (Standgericht-Prozeß), gegen den Grenzpolizeikommissar Herbert Dietrich u. a. (Rundstedt-Offensive-Prozeß) und den Krimainalobersekretär J. Stuckenbrock (Gestapo- oder Clermont-Ferrand-Prozeß) 1941-1955 (156); Niederlande 1948-1953 (10), Norwegen 1945-1953 (3), Österreich 1948-1955 (2), Polen: allgemeine Unterlagen 1946-1954, 1992 (7), einzelne Verfahren vor polnischen Gerichten, u. a. gegen den Universitätsprofessor Roland Brinkmann und den SS-Obersturmbannführer Günther Stier 1946-1956 (35), Schweiz 1950 (2), Sowjetunion 1945-1950 (3), Tschechoslowakei 1946-1960 (8).
Stand: Febr. 2005
Erschließungszustand
Online-Findbuch 2006
Umfang, Erläuterung
390 AE
Zitierweise
BArch ALLPROZ 21/...