Deutsches Hauptquartier Bellaria (SEP-Enklave Rimini) und unterstellte Einrichtungen

Identifier
RW 64
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1945 - 31 Dec 1947
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

20 Aufbewahrungseinheiten

0,3 laufende Meter

Creator(s)

Biographical History

Geschichte des Bestandsbildners

Das Vorwort folgt im wesentlichen Wolff, Die deutschen Kriegsgefangenen in britischer Hand (s. Lit.verz.).

Die Teilkapitulation in Italien am 2. Mai 1945 brachte etwa eine halbe Million deutsche Soldaten in alliierten Gewahrsam. Während zu Kriegszeiten eingebrachte Gefangene von den Alliierten als reguläre Kriegsgefangene betrachtet wurden, galten die im Zuge der Kapitulation eingebrachten Gefangenen als DEF (Disarmed Enemy Forces) oder SEP (Surrendered Enemy Personnel). Der Status regulärer POW oder PW (Prisoner of War) wurde diesen Soldaten nicht zuerkannt. Gemäß entsprechenden Planungen der Alliierten aus der Zeit vor der Kapitulation wurden den kapitulierenden deutschen Verbänden Sammlungs- und Aufenthaltsräume zugewiesen. Die britische Armee wies ihrem SEP-Anteil in Italien von etwa 150.000 Mann Ende Mai 1945 einen Küstenstreifen zwischen Rimini und Cervia zu („SEP-Enklave Rimini"), in dem mehrere Lager eingerichtet wurden. Von britischer Seite war die 21. Panzer-Brigade (brit.) zuständig.

Organisation, Betreuung und allgemein die Verwaltung dieser Internierungslager wurde von der britischen Seite dem „Deutschen Hauptquartier Bellaria" übertragen, das wiederum aus dem Stab des LXXVI. Panzer-Korps hervorgegangen war. Eine seiner Aufgaben bestand darüberhinaus in der Organisation und Durchführung von Hochschulkursen für Soldaten, entsprechendem Bildungsstand („Lager-Hochschule"). Die Lager-Hochschule eröffnete am 26. Juli 1945 und umfaßte etwa 80 Dozenten und Lektoren, 700 Immatrikulierte und 500 Gasthörer.

Im August 1945 begann der Einsatz von Gefangenen-Arbeitseinheiten, die über ganz Italien verteilt wurden. Es entstanden etwa 350 Arbeitseinheiten, wobei allein im Raum Neapel zeitweise 10.000 Gefangene eingesetzt wurden. Ebenfalls im August 1945 erfolgten allerdings auch die ersten Entlassungen. Im Winter 1945/46 umfaßte die SEP-Enklave Rimini noch 28.000 Mann. Ab Herbst 1946 bezeichnete sich das „Deutsche Hauptquartier" schließlich als „Deutsche Verbindungsstelle", da die verbliebenen Gefangenen nun direkt britischer Verwaltung unterstellt wurden. Ende April 1947 wurde die SEP-Enklave Rimini aufgelöst.

Bei dem „Deutschen Generalslager Bellaria" handelt es sich um eines der dem „Deutschen Hauptquartier Bellaria" unterstellten Internierungslager. Im Generalslager waren u.a. kriegsgefangene deutsche Offiziere untergebracht, die unter britischer Aufsicht Ausarbeitungen zu den Kämpfen in Italien aus deutscher Sicht erstellen sollten.

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Der Bestand wurde ursprünglich angelegt unter der Bestandssignatur ZA 7. Im Zuge einer Umstrukturierung der Überlieferung der Wehrmacht nach der Kapitulation wurde der Bestand unter die Signatur RW 64 umsigniert.

Bestandsbeschreibung

Der Bestand enthält Unterlagen der deutschen Selbstverwaltung, der Lager-Hochschule sowie Studien zum Kriegsgeschehen in Italien, die in britischem Auftrag von deutschen Offizieren erstellt wurden.

Zitierweise

BArch RW 64/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • RW 66 Generalbevollmächtigter der deutschen Eisenbahnbautruppen in Italien

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