Wehrmachtakademie

Identifier
RW 13
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1935 - 31 Dec 1938
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

42 Aufbewahrungseinheiten

1,0 laufende Meter

Creator(s)

Biographical History

Geschichte des Bestandsbildners

Über die Wehrmachtakademie ist nur wenig bekannt.

Die Wehrmachtakademie wurde zweckgebunden als Ausbildungseinrichtung für den Nachwuchs eines geplanten, aber nicht verwirklichten Wehrmachtgeneralstab am 1. Oktober 1935 errichtet.

Als Vorgänger-"Organisation" können die sogenannten "Reinhardt-Kurse", die von General Walter Reinhardt gehalten wurden, gesehen werden. Nach seiner Verabschiedung stellte sich Reinhardt als Leiter eines Hochschulkurses in Berlin einem kleinen Kreis ausgewählter Offiziere zur Verfügung. Jährlich wurden zwölf Offiziere (zehn Offiziere des Heeres und zwei Offiziere der Marine) herangezogen und für ein Jahr nach Berlin an die Universität kommandiert. Zwar fanden keine Prüfungen statt, jedoch gab der Leiter des Kurses am Ende eines Jahres ein allgemeines Urteil zu den Teilnehmern ab. Das Kursprogramm bestand hauptsächlich in Vorlesungen, die zwischen dem Reichswehrministerium und der Universität vereinbart waren. Ferner erhielten die kommandierten Offiziere die Möglichkeit, zwei weitere für sie interessante Fächer zu belegen. Die Offiziere wurden in Arbeitsgruppen eingeteilt, im Rahmen derer sie einmal wöchentlich Vorträge zu operativen, kriegsgeschichtlichen aber auch allgemeinen Themen halten mussten. Zwischen dem ersten und zweiten Semester fand eine Übungsreise auf operativer Grundlage statt. Den Abschluss eines jeden einjährigen Kurses bildete eine zweimonatige Auslandsreise, die der Förderung der Sprachkenntnisse dienen sollte.

Nach Reinhardts Tod 1930 wurde der Kurs mit der Bezeichnung "Fortbildungskurs für Offiziere" unter General Edmund Wachenfeld weitergeführt.

Der Kurs 1932/33 war schließlich der letzte dieser Art, da die Oberkommandos von Heer und Marine Offiziere für die Organisation und Umsetzung der Aufrüstung benötigten.

Im Herbst 1935 entstand schließlich die Wehrmachtakademie, die auf wesentlich breiterer Grundlage für Offiziere aller drei Wehrmachtteile aufgebaut war. Die Ausbildung sollte sich mit allen militärischen Fragen der Gesamtkriegsführung befassen. Die Leitung übernahm General Wilhelm Adam. Im Gegensatz zu den "Reinhardt-Kursen", die in der Universität stattfanden, bezog die Wehrmachtakademie ein eigenes Gebäude in Berlin-Moabit. Auf Aufnahmeprüfungen wurde verzichtet, da die Offiziere stets durch das Personalamt bestimmt wurden. Auch an der Wehrmachtakademie wurden keine Prüfungen abgelegt, sondern die Teilnehmer am Ende des Lehrganges allgemein beurteilt.

Bereits am 31. März 1938 wurde die Akademie wieder geschlossen.

Scope and Content

Bestandsbeschreibung

Die überlieferten Akten befassen sich zumeist mit Fragen operativer Gesamtkriegsführung und dem Zusammenwirken von Land-, Luft- und Seestreitkräften, häufig dargestellt an Beispielen aus der Militär- und Kriegsgeschichte. Weiterhin finden sich Ausarbeitungen zu Manövern der englischen Truppen 1929 und 1934 sowie Übungen und Planspiele zur Kriegsführung. Sechs Akten beziehen sich auf die Winterausbildung der Generalstabsoffiziere (1938). Außerdem werden die Landesbefestigungen und ihre Aufgaben im Rahmen der Führung thematisiert.

Einige an der Wehrmachtakademie gehaltene Vorträge lassen sich in anderen Beständen finden (u.a.  RW 19 OKW/Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt, RW 6 OKW/Allgemeines Wehrmachtamt).

Zitierweise

BArch RW 13/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • N 86 Reinhardt, Walter (Mikrofilme des im Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrten Nachlasses)

  • N 250 Nachlass Edmund Wachenfeld N 433 Nachlass Enno von Rintelen N 738 Nachlass Wilhelm Adam

  • RH 17 Schulen des Heeres

  • RH 2 Generalstab des Heeres/Ausbildungsabteilung

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