Reichsmilitärgericht
Extent and Medium
Schriftgut
102 Aufbewahrungseinheiten
2,5 laufende Meter
Creator(s)
- Reichsmilitärgericht, 1900-1920
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Durch Gesetz von 1920 wurde mit der militärischen Gerichtsbarkeit auch das 1900 geschaffene Reichsmilitärgericht aufgehoben. Seine Kompetenzen übernahm das Reichsgericht.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Die Strafgerichtsbarkeit bestand aus niederen und höheren Militärgerichten. Zum einem waren dies die sog. "Standgerichte" bei allen selbstständigen Truppenteilen und zum anderen die sog. "Kriegsgerichte"bei den Divisionen, die "Oberkriegsgerichte" bei den Korps und schließlich das Reichsmilitärgericht. Die Richter waren Oberkriegsgerichtsräte sowie Offiziere, die alle zwei Jahre neu dazu bestimmt wurden.
Das Reichsmilitärgericht wurde am 1. Oktober 1900 in Berlin errichtet. Damit trat es an die Stelle des bisherigen Königlich Preußischen General-Auditoriats und war oberste deutsche Militärgerichtsbehörde für alle Kontingente des Heeres, der Kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Schutztruppen. Dem Gericht stand ein General im Rang eines kommandierenden Generals vor. Er und seine Offziere und die "außeretatsmäßigen" Mitglieder standen "à la suite" der Armee. Die Richter und Reichsmilitäranwälte wurden vom Kaiser ernannt.Die dem Militärgericht angehörigen Richter sind in den drei Senaten mit dem 3. Senat der sich nur aus Bayern bestand und der Militäranwaltschaft und hatten den Status von Militärbeamten. Mit der Militär-Strafgerichtsordnung vom 1. Dezember 1898, die zum 1. Oktober 1900 in Kraft trat, wurde das deutsche Miltärgerichtswesen vereinheitlicht. Zuvor bestanden eigene Militär-Strafgerichtsordnungen in Bayern, Sachsen und Württemberg.
General der Infanterie Julius Heinrich von Gemmingen-Steinegg 9. Juli 1900 bis 20. Oktober 1903
General der Kavallerie Robert von Massow 20. Oktober 1903 bis 23. September 1906
General der Infanterie Wilhelm von Linde-Suden 24. September 1906 bis 6. April 1911
General der Infanterie Günther von Kirchbach 7. April 1911 bis 26. Juli 1918
Generaloberst Moriz von Lyncker 27. Juli 1918 bis 25. Juni 1919
Generalleutnant Arthur von Gabain 25. Juni 1919 bis 30. September 1920
Der Bestand gelagte 1967 in 35 Kartons mit 12 Paketen in das Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv (Zg. 25/67).
Bestandsbeschreibung
Der Bestand enthält Sachakten des Reichsmilitärgerichts sowie vervielfältigte Urteile aus den Jahren 1901 bis 1920.
Zitierweise
BArch RW 11-I/...