Akademien und Schulen der Kaiserlichen Marine

Identifier
RM 29
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1895 - 31 Dec 1943
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

55 Aufbewahrungseinheiten

2,1 laufende Meter

Creator(s)

Biographical History

Geschichte des Bestandsbildners

Kaiserliche Schiffsartillerie-Schule (S.A.S.)

Während der Artillerieschulbetrieb zunächst lediglich auf den Artillerieschulschiffen durchgeführt wurde, wurde am 30. März 1907 die Bildung einer an Land befindlichen Artillerieschule verfügt, die am 6. April 1907 in Sonderburg/Alsen eröffnete. Der Betrieb wurde bei Kriegsausbruch 1914 eingestellt, den Schulbetrieb übernahm der Große Kreuzer „Kaiserin Augusta".

Die Schule unterstand der Inspektion der Schiffsartillerie (S.A.J.), die zunächst in Wilhelmshaven stationiert war, im Mai 1905 nach Kiel bzw. im Juli 1908 nach Sonderburg/Alsen umzog. Bei Kriegsausbruch 1914 wurde die Inspektion aufgelöst, nahm im Jan. 1918 den Dienst aber wieder auf und ging im Nov. 1919 in der neugegründeten Inspektion der Marineartillerie auf.

Am 10. Juli 1920 wurde in Kiel die Schiffsartillerieschule gegründet, die sich zunächst auf der „Nixe" befand und 1920 in die Kasernen nach Kiel-Wik bzw. im Okt. 1941 nach Saßnitz auf Rügen verlegt wurde.

Deckoffizierschule/Ingenieur- und Deckoffizierschule

Die Deckoffizierschule entstand 1885 aus der Maschinisten-, Steuermanns- und Torpedoschule, die der Inspektion des Bildungswesens der Marine unterstand. Standort der Schule war Kiel. Durch die zunehmende Bedeutung der Ingenieurklassen wurde 1901 die Bildung einer Ingenieurschule in Wilhelmshafen befohlen. Gleichzeitig sollte auch die Deckoffizierschule von Kiel dorthin verlegt werden, wobei beide Schulen eine gemeinsame Direktion bilden sollten. Erst am 16. Jan. 1909 erhielt die Schule jedoch offiziell die Bezeichnung Ingenieur- und Deckoffizierschule. Als in Kiel eine weitere Ingenieur- und Deckoffizierschule gebildet wurde, erhielt die Schule in Wilhelmshaven 1913 den Namen Ingenieur- und Deckoffizierschule Wilhelmshaven. Beide Schulen stellten ihren Betrieb bei Kriegsausbruch 1914 ein.

Marineschule

Die Marineschule wurde 1851 als Marinelehrinstitut in Stettin gegründet. Im August wurde das Institut bereits wieder aufgelöst, da der Offiziersnachwuchs auf Geschwaderfahrt ging. Im Herbst 1854 wurde der Schulbetrieb in Danzig erneut aufgenommen. Im Jahr darauf wurde die Verlegung der Schule nach Berlin verfügt, wo der Betrieb am 1. Okt. 1855 als Seekadetteninstitut seinen Betrieb aufnahm. 1866 wurde die Verlegung der Schule nach Kiel verfügt. Am 1. Nov. 1866 nahm die Schule, nunmehr als Marineschule bezeichnet, den Ausbildungsbetrieb auf. Von Kiel zog die Schule am 30. Sept. 1910 um nach Flensburg-Mürwik in das dort neu erbaute Gebäude an der Flensburger Förde, das durch Kaiser Wilhelm II. am 21. Nov. 1910 feierlich eingeweiht wurde. Es diente auch der Reichs- und Kriegsmarine als Marineschule.

Die Marineschule war zuständig für die Ausbildung der Fähnriche zur See und vermittelte diesen in einem einjährigen Lehrgang das theoretische Wissen des Seeoffiziers.

Marineakademie (Marinekriegsakademie)

1872 wurde die Einrichtung einer Marineakademie in Kiel befohlen, die im selben Jahr ihren Betrieb aufnahm. Ihr Zweck war es, Seeoffiziere durch weitere wissenschaftliche Ausbildung für höhere und höchste Stellungen in der Marine befähigen; weiter bot sie dem Marineoffizierkorps die Gelegenheit, sich in seinen Berufswissenschaften weiterzubilden. Geleitet wurde die Marine-Akademie vom Direktor der Marineschule, zumal bis zur Verlegung der Marineschule 1910 beide Institutionen im gleichen Gebäude untergebracht waren. Die Marineakademie unterstand der Inspektion des Bildungswesens der Marine, wobei der Direktor der Akademie ab 1885 gleichzeitig auch Direktor bzw. Inspektor des Bildungswesens der Marine war. Diese Personalunion wurde am 5. Februar 1900 aufgehoben, als die Marineakademie eine besondere Direktion erhielt. Die Akademie wurde bei Kriegsausbruch 1914 geschlossen.

Flak-Scheinwerfer-Truppen

Das Flakpersonal wurde u.a. an Flakschulen bei den einzelnen Armeen ausgebildet; zudem wurden verschiedene Schulen eingerichtet, darunter die Flakschießschule (Blankenberge), die Entfernungsmesserschule (Gent), die Flakkraftfahrschule (Valenciennes) und die Flakscheinwerferschule (Hannover). Den Flakschulen oblag die Ausbildung der Offiziersaspiranten und jungen Offiziere. Das Flakersatz-Regiment hielt außerdem noch Lehrgänge ab, in denen aus anderen Waffen versetzte Offiziere und Mannschaften in das Wesen der Flakwaffe theoretisch und praktisch eingewiesen wurden. Die Aus- und Weiterbildung im Scheinwerferwesen fand bei der Flakscheinwerferschule statt. Für die Formationen der Flak erfolgte der Nachschub von Personal (Offiziere und Mannschaften) beim Flakersatz-Regiment Freiburg, dem zwei Ersatzabteilungen unterstanden, für Formationen der Flakscheinwerfer bei den Flakscheinwerfer-Ersatztruppen in Hannover.

In Hannover begann bereits 1909 die fliegerische Nutzung des Exerzierplatzes auf der Vahrenwalder Heide, wo das 2. Bataillon des Garde-Korps aus Berlin eine Ausbildungs-Einheit stationierte, die in Hannover eine Luftschifferschule und eine Flakscheinwerferschule stellten.

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Nur aus der Zeit der Führergehilfenausbildung und der neuen Marineakademie sind wenige Unterlagen vorhanden, darunter Ausbildungsberichte, Lehrgangsmaterial sowie Abschlußberichte der 1943 bis 1945 abgehaltenen Lehrgänge. Die seit 1940 in Kiel, seit 1941 in Tübingen bestehende Marineärztliche Akademie ist nur mit einem Aktenband vertreten. Bruchstückhafte Unterlagen sind von der Marineschule, ab 1.5.1943 Marinekriegsschule Mürwik, der wichtigsten Ausbildungsstätte für den See-, Ingenieur- und Waffenoffiziernachwuchs, sowie von der Schiffsartillerieschule in Saßnitz, der Marineflugabwehrschule Usedom, der Marineflakschule in Swinemünde und der U-Boot-Abwehrschule in Gdingen überliefert.

Bestandsbeschreibung

Für die Marinekriegsakademie sind nur wenige Unterlagen aus der Zeit der Führergehilfenausbildung und der neuen Marineakadmie vorhanden, darunter Ausbildungsberichte, Lehrgangsmaterial sowie Abschlußberichte der 1943 und 1945 abgehaltenen Lehrgänge.

Die Marineärztliche Akademie ist nur mit einem Aktenband vertreten. Nur bruchstückhaft sind wenige Unterlagen von der Marinekriegsschule Mürwick erhalten. Vereinzelt sind auch Akten der Schiffsartillerieschule Saßnitz, der Marineflugabwehrschule Usedom, der Marineflakschule Swinemünde und der U-Boot-Abwehrschule Gdingen überliefert.

Zitierweise

BArch RM 29/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • RM 129 (Akademien und Schulen der Reichsmarine und Kriegsmarine)

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