Kriegsmarinedienststellen

Identifier
RM 108
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1939 - 31 Dec 1945
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

151 Aufbewahrungseinheiten

1,5 laufende Meter

Creator(s)

Biographical History

Geschichte des Bestandsbildners

Für die Bereitstellung von Hilfsschiffen und Personal und die Durschführung von Truppen- und Nachschubtransporten waren vor dem 2. Weltkrieg vier Kriegsmarinedienststellen (KMD) mit Sitz in Hamburg, Bremen, Stettin und Königsberg zuständig. Im Krieg wurden ihnen Zweigstellen an der deutschen Küste sowie im besetzten Ausland zugeordnet. Darüber hinaus wurden spezielle Seetransportdienststellen eingerichtet mit jeweils ei- genen Seetransportchefs für die Bereiche Ägäis, Norwegen, Italien und Schwarzes Meer. Diesen Seetransportdienststellen war je eine Anzahl nach- geordneter Seetransportstellen zugewiesen. Weitere Seetransportstellen gab es in Finnland, Frankreich und an der östlichen Ostsee.

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Im Jahr 1920 wurden in Königsberg, Stettin, Lübeck, Hamburg und Bremen sogenannte Dienststellen der Marineleitung gebildet, die dem Chef der Seetransportabteilung in der Marineleitung unmittelbar unterstellt waren. Aufgaben waren die Überwachung des Küstennachrichtenwesens in Zusammenarbeit mit den Kommandanturen, sowie Verbindung und Vermittlung zu örtlichen Stellen der Handelsschiffahrt und Organisationen der Handelsmarine. Durch diese Dienststellen war des der Marineleitung möglich getarnte Mobilmachungsvorbereitungen zu treffen und Einfluß auf alle nautische Fragen zu nehmen, die die Seekriegführung und die Küstenverteidigung betrafen.

Die Aufgaben der Dienststelle in Lübeck übernahm 1928 die Dienststelle in Hamburg. Im Jahr 1931 wurden die Dienststellen umbenannt in Reichswehrdienststelle Hamburg (dem Wehrkreis II unterstellt) und in Reichsmarinedienststellen Königsberg, Stettin und Bremen.

Am 4.7.1935 wurden dann die Reichswehrdienststelle Hamburg und Reichsmarinedienststellen in Königsberg, Stettin und Bremen umbenannt im Kriegsmarinedienststellen (KMD). An der Spitze jeder KMD stand ein Seeoffizier, im Hamburg im Range eines Admirals, in Bremen, Stettin und Königsberg im Range eines Kapitäns zur See. Die Kriegsmarinedienststellen waren bei allen Fach- und Sonderaufgaben und in den persönlichen Angelegenheiten der zu ihrem Befehlsbereich gehörenden Beamten dem Ob.d.M. unmittelbar verantwortlich. In den übrigen Fragen waren sie den Stationskommandos der Nordsee (Hamburg und Bremen) bzw. der Ostsee (Stettin und Königsberg) unterstellt. Die 2. Admirale konnten für Mob-Arbeiten den KMD Anweisungen erteilen.

Mit Kriegsbeginn im September / Oktober 1939 wurden bei den bestehenden KMD zahlreiche Zweigstellen eingerichtet, die jedoch alle wieder bis Mitte 1943 aufgelöst wurden.

Im März 1940 wurde in Danzig eine neue KMD aufgestellt und der Marinebevollmächtigte in Danzig zum Admiral der KMD Danzig ernannt. Gleichzeitig wurde die KMD Königsberg aufgelöst und zur Zweigstelle der KMD Danzig umgewandelt. Die Bedeutung der KMD Danzig ging ab Mitte 1944 immer weiter zurück, und die Dienststelle wurde ab Juli 1944 nicht mehr von einem Flaggoffizier geleitet. Danzig wurde am 30.3.1945 von der sowjetischen Armee eingenommen.

Die Vorpostenbootsgruppe unter Oberlt. zur See Thorn steuerte die Hafftransporte, die Schwarzort anlaufen und führte außerdem die Be- und Entladungen durch.

Nach der Kapitulation wurde die KMD Hamburg im Laufe des Jahres 1945 in "Marinedienstgruppe Hamburg" umbenannt.

Bestandsbeschreibung

Von den Kriegsmarinedienststellen Hamburg, Bremen und Stettin sowie den Zweigstellen Ostende und Rotterdam sind Kriegstagebücher und Akten größeren Umfangs erhalten. Die Unterlagen der Kriegsmarinedienststellen in den besetzten Gebieten befinden sich in den Beständen RM 45-I bis RM 45-V Dienst- und Kommandostellen der Kriegsmarine mit regionaler und lokaler Zuständigkeit.

Zitierweise

BArch RM 108/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • RM 7 (OKM / Seekriegsleitung der Kriegsmarine)

  • RM 45-I (Dienststellen und Kommandostellen der Kriegsmarine im Bereich Ostsee) RM 45-II (Dienststellen und Kommandostellen der Kriegsmarine im Bereich Deutsche Bucht und Niederlande) RM 45-III (Dienststellen und Kommandostellen der Kriegsmarine im Bereich Norwegen und Dänemark) RM 45-IV (Dienststellen und Kommandostellen der Kriegsmarine im Bereich Belgien und Frankreich) RM 45-V (Dienststellen und Kommandostellen der Kriegsmarine im Bereich Süd / Südost)

  • Literatur

  • Lohmann, Walter/ Hildebrand Hans H.: Die Deutsche Kriegsmarine 1939-1945. Bad Nauheim 1956

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