Luftgaukommando III / Luftgaukommando III/IV (Berlin)

Identifier
RL 19-3
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1937 - 31 Dec 1945
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

23 Aufbewahrungseinheiten

1,5 laufende Meter

Creator(s)

Biographical History

Geschichte des Bestandsbildners

Allgemein:

Unterhalb der Luftkreiskommandos wurden ab 1936 Luftgaukommandos gebildet, die für die mobilmachungsmäßige Vorbereitung der Fliegerbodenorganisation (u.a. Anlage von E-Häfen) und den zivilen Luftschutz zuständig waren.

Im Juli 1938 erhielten die Befehlshaber im Luftgau die Befugnisse eines Kommandierenden Generals. Ihnen wurden unterstellt:

  • die gesamte Fliegerbodenorganisation

  • die leichten Jagdverbände

  • die gesamte Flak unter Auflösung der Höheren Flakkommandeure

  • der Flugmeldedienst

  • der Luftschutz

  • der Nachschub (einschließlich Fliegerschulen und Fliegerersatzabteilungen)

Im Laufe des Kriegs wurden in den besetzten Gebieten ebenfalls Luftgaukommandos errichtet mit grundsätzlich der gleichen Zuständigkeit, wie die Luftgaukommandos im Reichsgebiet.

Zur Bodenorganisation gehörten die Flugplätze und Fliegerhorste. Sie waren unter Flughafenbereichskommandos zusammengefasst.

Zu den weiteren Bodentruppen der Luftwaffe gehörten die Nachschubkolonnen-Abteilungen der Luftwaffe, die Kommandeure der Kraftfahrinstandsetzung der Luftwaffe / Kommandeure der Kraftfahrtruppe der Luftwaffe sowie die Kraftwagen-Werkstatt-Abteilungen und die Kraftfahr-Ausbildungs-Abteilungen der Luftwaffe.

Eine Sondergruppe bildeten die vom Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) aufgestellten NSKK-Regimenter der Luftwaffe und die Kraftwagen-Transport-Regimenter (Speer) der Luftwaffe.

Für Flugzeugreparaturen dienten die Werft-Abteilungen der Luftwaffe, zur Bergung eigener und feindlicher Flugzeuge die Luftwaffen-Berge-Bataillone / Luftzeugstäbe.

Im Frieden bestanden bereits einige Luftverteidigungskommandos zur Zusammenfassung der Flak um besonders gefährdete Städte. Diese Kommandos wurden ab 1941 in Flak-Divisionen umbenannt.

Zum Einsatz in den Luftgauen kamen Flak-Regimenter und Flak-Abteilung. Beim Einsatz im Reichgebiet wurde diese meist als Flak-Gruppen bzw. Flak-Untergruppen sowie einer örtlichen oder regionalen Angabe bezeichnet. Daneben gab es Flak-Scheinwerfer-Einheiten, Heimat-Flak-Batterien (meist in der Nähe von Industriebetrieben), Alarm-Flak-Batterien.

Aus den Sicherheits- und Hilfsdienst-Abteilungen (SHD) wurden ab 1942 Luftschutz-Abteilungen.

Luftwaffen-Bautruppen wurden vor allem für Bauvorhaben auf Flugplätzen (Startbahnbau) eingesetzt.

Den Luftgauen wurden Luftgau-Nachrichten-Regimenter oder Luftgau-Nachrichten-Abteilungen zugeteilt, die u.a. zuständig waren für den Fernschreib- und Funkdienst, den Flugmeldedienst und den Jägerleitdienst.

Jeder Luftgau verfügte über eine Luftgau-Sanitätsabteilung. Für den Einsatz außerhalb des Reiches waren Luftwaffen-Sanitätsabteilungen gebildet worden.

Die territoriale Zuständigkeit der Luftgaukommandos und die Unterstellungsverhältnisse änderten sich oft (siehe dazu: Übersichtskarten 1934 bis 1945 im Bestand RL 2-III Generalstab der Luftwaffe / Generalquartiermeister; hier: Abteilung Luftwaffenbodenorganisation).

Luftgaukommando III:

Am 1. April 1936 entstand der Luftgau 4 (Berlin), im Oktober 1937 erhielt der Luftgau die römische Ziffer III. Der Befehlsbereich umfasste die Reichshauptstadt Berlin, Provinz Brandenburg sowie die Provinz Sachsen.

Im April 1938 erfolgte die Erweiterung durch Auflösung des bisherigen Luftgaues II (Land Mecklenburg, Provinz Pommern). Im April 1939 wurden Mecklenburg, das nördliche Vorpommern und die Prignitz an den Luftgau XI (Hamburg) sowie die südlichen Teile der Provinzen Sachsen und Brandenburg an den Luftgau IV (Dresden) abgegeben.

Im Dezember 1941 trat der Bereich des Luftgaues IV zum Luftgau III. Der Luftgau führt zeitweise die Bezeichnung Luftgaukommando III/IV. Der Befehlsbereich umfasste ab diesem Zeitpunkt: Reichshauptstadt Berlin, die Provinzen Pommern, Brandenburg und Sachsen, die Länder Sachsen und Thüringen.

Ab ca. April 1943 wurden der Flughafenbereich Greifswald, die Prignitz und die Altmark vom Luftgau XI übernommen.

1944 wurde das Gebiet Niederschlesien an den Luftgau VIII abgetreten und die nördlichen Teile des Sudetenlandes an den Luftgau XVII.

Das Luftgaukommando III unterstand dem Luftkreiskommando 2, ab Februar 1939 dem Luftflottenkommando 1, ab 1941 dem Luftwaffenbefehlshaber Mitte / Luftflottenkommando Reich.

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Die Akten stammen aus Rückführungen aus den USA und Großbritannien an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Von dort wurden die Akten 1968 an das Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv abgegeben.

Diese Akten waren bisher im Sammelbestand RL 19 (Luftgaukommandos und Luftgaustäbe) zusammengefasst. Zur besseren Darstellung der einzelnen Provenienzen wurden Nebenbestände zu RL 19 angelegt.

Im Zuge der Umsignierung wurden die bisher in den Amtsdrucksachen (Bestand: RLD 24) verwahrten Akten ebenfalls den neuen Nebenbeständen zugeordnet.

Luftgaukommando III

10.37 Umbenennung des Luftgaukommandos 4 in Luftgaukommando III.Standort: Berlin. Befehlsbereich: Reichshauptstadt Berlin.Provinz Brandenburg. Provinz Sachsen (= Wehrkreis III desHeeres).4.38 Erweiterung des Befehlsbereiches auf den bisherigen Luft-gau II (1) (Land Mecklenburg. Provinz Pommern).4.39 Abgabe Mecklenburg, des nördlichen Vorpommerns und derPriegnitz an Luftgaukommando XI, des südlichen Teils derProvinz Sachsen an Luftgaukommando IV.Nunmehriger Befehlsbereich: Provinz Pommern (ohne RaumRügen - Greifswald - Stralsund), Reichshauptstadt Berlin,Provinz Brandenburg (ohne Kreise Cottbus, Crossen, Calau,Guben, Forst, Lübben, Ostpriegnitz, Sorau, Spremberg,Westpriegnitz, Mittenberge und Züllichau), Kreise Burg,Jerichow I und II sowie Magdeburg, der Provinz Sachsen,Kreise Neubrandenburg, Neustrelitz und Stargard in Mecklen-burg.12.41 Bereich des Luftgaues IV tritt zum Luftgau III.Bezeichnung des Luftgaukommandos zeitweilig als Luftgau-kommando III/IV.44 Erweiterung des Befehlsbereiches nach Westen zur Ver-besserung der Luftverteidigung der Reichshauptstadt:vom Luftgau XI: Ostmecklenburg, Priegnitz und Altmark,vom Luftgau VIII: Niederschlesien.

Unterstellung:

10.37-2.38 Luftkreiskommando 2 2.38-1.39 Luftwaffengruppenkommando 1 2.39-3.41 Luftflottenkommando 1 3.41-1.44 Luftwaffenbefehlshaber Mitte (Umbenennung [unleserlich] Befh. Mittein Lfl. Kdo. Reich: 30.1.44-vgl. RL 12/31)1.44-5.45 Luftflottenkommando Reich

Kommandeur, ab 1.11.39 Kommandierender General undBefehlshaber im Luftgau III:

10.37- 3.38 Obst Graf v. Sponeck3.38-10.39 GendFlak Weise11.39- 6.40 GenMaj Hoffmann (m.d.F.b.)7.40-7.43 GendFlak Haubold8.43- 4.45 GendFlak Hoffmann5.45 GendFlak Bönicke

Bestandsbeschreibung

Vom Luftgaukommando III sind nur wenige Unterlagen erhalten geblieben, darunter das Kriegstagebuch der Führungsgruppe (Ia) mit Berichten über Luftangriffe auf Berlin, Brandenburg, Jüterbog, Magdeburg und Stettin, März - Nov. 1940, sowie Quartiermeister- und Verwaltungsunterlagen.

Zitierweise

BArch RL 19-3/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • RL 2-III Generalstab der Luftwaffe / Generalquartiermeister; hier: 2. Abteilung (Organisation)

  • RL 2-III Generalstab der Luftwaffe / Generalquartiermeister; hier: Abt. Luftwaffenbodenorganisation

  • RL 2-II Generalstab der Luftwaffe / Luftwaffenführungsstab

  • RL 7 Luftflottenkommandos

  • RL 20 Flughafenbereichskommandos der Luftwaffe

  • RL 21 Fliegerhorstkommandanturen und Flugplatzkommandos der Luftwaffe

  • RL 24 Luftzeuggruppen

  • RL 25 Nachschubdienste der Luftwaffe

  • RL 22 Fliegertechnische Dienste und sonstige Technische Dienste der Luftwaffe

  • RL 12 Verbände und Einheiten der Flakartillerie der Luftwaffe

  • RL 11 Führungsstäbe der Flakartillerie der Luftwaffe

  • RL 13 Verbände und Einheiten der Luftschutztruppe

  • RL 14 Verbände und Einheiten der Nachrichtentruppe der Luftwaffe

  • RL 26 Einheiten und Einrichtungen der Sanitätstruppe der Luftwaffe

  • RL 23 Bautruppen, Pioniere, Landesschützen und Kriegsgefangenenlager der Luftwaffe

  • RL 27 Verwaltungsdienste der Luftwaffe

  • RW 43 Reichsstelle für Landbeschaffung im OKW

  • ZA 1 Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer

  • ZA 3 Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Luftwaffe

  • MSG Militärgeschichtliche Sammlungen

  • PERS 6/150043 Personalakte Dr.Ing. Hans Kammler; bis 31. Mai 1941 Baudirektor der Luftwaffe beim LGK III, Verwaltung (Bau)

  • RL 7-11/31: Gliederung eines Luftgaukommandos, Stand: 20. März 1944

  • R 4606 Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt (Bundesarchiv, Abt. Reich)

  • Literatur

  • Boog, Horst: Die deutsche Luftwaffenführung 1935-1945, Stuttgart 1982

  • Endres, Robert: Zum Verbleib der Luftwaffenakten beim Zusammenbruch 1945 und danach, in: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): 50 Jahre Luftwaffen- und Luftkriegs-Geschichtsschreibung, Freiburg 1970, S. 25-31

  • Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958ff., Bd. 13, 24, 25

  • Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur, Osnabrück 1978

  • Matiello, Gianfranco und Joachim Streit: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945. Einsatzorte und Einsatzzeiten, Osnabrück 2000

  • Mehner, Kurt und Reinhard Teuber: Die deutsche Luftwaffe 1939-1945. Führung und Truppe, Norderstedt 1993 (Kriegsspitzengliederung und Stellenbesetzung)

  • Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, 22 Bände, Osnabrück 1965ff.

  • Völker, Karl-Heinz: Die deutsche Luftwaffe 1933-1939. Stuttgart 1967

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